Eröffnet wurde die Veranstaltung mit einer Keynote Speech von Dr. Thomas Heller vom Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik, in der es vor dem Hintergrund der Ereignisse in der letzten Zeit – Ukrainekrise, Hochwasser im Ahrtal – darum ging, mit welchen Maßnahmen Unternehmen mehr Resilienz erreichen können, um im Krisenfall resistenter zu sein. Insbesondere wies er darauf hin, wie wichtig für Unternehmen eine umfassende Digitalisierung im Bereich Produktion und Instandhaltung ist. Der Fokus sollte hierbei vor allem auf die gemeinsame Planung dieser beiden Bereiche gelegt werden.
Zu Beginn des eigentlichen Vortragsteils des Technik Forums erhielten die Teilnehmer die Möglichkeit, über den Tellerrand hinauszublicken und Lösungsansätze aus der Bau- und Industriemaschinenbranche kennenzulernen, indem Andreas Trunzer, ECHO PRM GmbH, erläuterte, wie zu jeder Zeit mittels QR-Code ein direkter Zugriff auf die Service-Dokumentation einer spezifischen Maschine erfolgen kann.
Anschließend nahmen Fabian Röderer, Heidelberger Druckmaschinen AG, Maik Laubin, Koenig & Bauer AG, Markus Tschepke, manroland sheetfeld GmbH, Tobias Seegmüller und Manfred Bauer, Bobst Meerbusch GmbH, Stefan Kleditzsch, KAMA GmbH sowie Ralf Scharf, Baumer hhs GmbH zum Thema „Servicequalität der Maschinenhersteller für die Faltschachtel-Industrie“ Stellung. Die Forumsteilnehmer erfuhren, welche verschiedenen Arten von Serviceverträgen angeboten werden, ob Predictive Maintenance bei den Maschinenherstellern Bestandteil des Service-Umfangs ist, wie lange die Vorhaltezeit von Ersatzteilen ist und welche Aktivitäten geplant sind, um den Gesamtumfang des Service zu optimieren.
Wie sich in der Veranstaltung herausstellte, ist der Servicebereich ein Businessmodell für die Maschinenhersteller geworden, da er neben der Qualität der Maschinen als ein wesentliches Differenzierungsmerkmal angesehen wird. Das zeigt sich auch darin, dass der Service teilweise 30 % des Umsatzes bei den einzelnen Unternehmen ausmacht. Auf Nachfrage des Moderators des Technik Forums, Fridolin Leis erklärten alle Maschinenhersteller, dass an Outsourcing des Servicebereichs derzeit nicht gedacht wird. Für die Faltschachtelunternehmen sprach Fridolin Leis die Empfehlung aus, ein gewisses Equipment vorzuhalten, so dass ggf. kleinere Instandhaltungsmaßnahmen auch von Mitarbeitern des eigenen Unternehmens durchgeführt werden können.
In seinem Schlusswort dankte der Moderator den Referenten und Teilnehmern im Namen des FFI und zog als Fazit: Digitalisierung ist im Bereich Service nicht mehr wegzudenken. Bei Unternehmen gibt es Ansätze, offene Systeme anzubieten. Es wäre wünschenswert, dass sich diese Tendenz fortsetzt, da somit die Schnittstellenproblematik bei den Faltschachtelherstellern erheblich reduziert werden kann.
Der FFI – Fachverband Faltschachtel-Industrie e.V. vertritt seit 1948 die Interessen von rund 60 Unternehmen mit über 80 Produktionsstandorten dieses Industriezweigs, der jährlich ca. 990.000 Tonnen Faltschachteln produziert, was einem Produktionswert von rund 1,95 Mrd. Euro entspricht. Die FFI-Mitglieder repräsentieren dabei rund zwei Drittel des Branchenumsatzes. Die Faltschachtelbranche beschäftigt ca. 9.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in vielfältigen Berufsbildern. Branchenspezifische Berufe wie Verpackungsingenieur, Drucker, Packmitteltechnologe, Verpackungsentwickler oder Mediengestalter gehören ebenso dazu wie kaufmännische, technische und logistische Berufe. Traditionell zeigt sich die Industrie mit derzeit rund 700 Auszubildenden zukunftsorientiert und verantwortungsbewusst. Der FFI unterstützt seine Mitglieder mit vielfältigen Produkten sowie Dienstleistungen und trägt so nachhaltig zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit bei. Das Gremien- und Informationsangebot des FFI ist einmalig in Europa. Er sorgt systematisch für Know-how-Transfer und Kompetenzsteigerung durch Informationsveranstaltungen und Fortbildungsseminare, aber auch mit Leitfäden, Richtlinien, Mustern und Checklisten.
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