Ermittelt wurden die neuen Planungsgrundsätze auf Basis einer „kapazitätsorientierten Betriebsplanung“, sie weisen somit alle erforderlichen (Funktions-)Flächen aus, zu denen unter anderem die Zentrale Notaufnahme, eine Endoskopie, eine Radiologie und eine zentrale Operationsabteilung gehören. Die Stationen des Ersatzneubaus sind für die Aufnahme von insgesamt 144 Patienten ausgelegt. Die neue Intensivstation verfügt über zusätzlich acht Betten.
„Die für das Krankenhaus notwendigen Funktionsflächen sind so bemessen, dass auch weiterhin der Betrieb des autarken Krankenhausstandorts sichergestellt ist. Das neue Krankenhaus erfüllt ebenso alle Anforderungen als Notfallstandort“, betont CDU-Fraktionsvorsitzender Stephan Paule nach einer Sitzung der Koalitionsfraktionen von CDU und SPD, in der die neue Planung ebenfalls abgesegnet wurde.
Rückblick:
In einem ersten Arbeitsergebnis aus dem Jahr 2021 war ein Gesamtbedarf, bestehend aus Nutzflächen (Stationen, OP-Bereich, etc.), Verkehrsflächen (z.B. Fluren), Funktionsflächen (z.B. Technikflächen) und Konstruktionsflächen (z.B. Wänden), von rund 21.000 Quadratmetern als Bruttogesamtfläche ermittelt worden. Prognostizierte Kosten: 90,2 Millionen Euro. Diese Kostengröße überschritt allerdings deutlich die zur Verfügung stehenden Mittel des Krankenhausträgers, die sich aus anteiliger Landesförderung und weit überwiegenden Eigenmitteln zusammensetzen.
Der neue Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Alsfeld, Volker Röhrig, hatte den Auftrag, die Planungsgrundlagen intensiv nach potenziellen Einsparmöglichkeiten zu überprüfen – immer vor dem Hintergrund einer optimalen Gesundheitsversorgung.
Für die medizinischen Bereiche konnten, ohne mögliche Einschränkungen bei der Patientenversorgung, Raumsynergien geschaffen werden. So sollen künftig Räume zum Beispiel zeitlich gestaffelt genutzt werden. Eine Verringerung der künftigen Bettenanzahl kam nicht in Betracht.
Auch für die nichtmedizinischen Strukturen wurden umfangreiche Einsparpotentiale generiert. Die Flächen wurden neu bewertet, zudem wurde festgelegt, dass die physikalische Abteilung und das Krankenhausmanagement weiterhin im Altbau bleiben werden. Somit konnte die Nutzfläche für den Ersatzneubau von 10.000 auf nun 7600 Quadratmetern reduziert werden.
Zu den Gesamtkosten von 75,9 Millionen Euro kommen1 bis 1,5 Millionen Euro für die Umnutzung der bisherigen Krankenpflegeschule zu einem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) hinzu.
„Der Neubau selbst wird auf dem Areal des Krankenhauses entstehen, das ist als klares Bekenntnis zu unserem Standort in Alsfeld“, unterstreicht SPD-Kreisvorsitzender Patrick Krug und weist darauf hin, dass nach ersten Überlegungen zwei potenzielle Baufelder in Frage kommen: zum einen die Fläche des Parkplatzes, zum anderen eine Fläche im Bereich der heutigen Hubschrauberlandemöglichkeit.
„Nächster Schritt bei der Umsetzung des Bauvorhabens ist ein Vergabeverfahren für die Planungsleistungen. Dabei ist erwünscht, dass die Planungsbüros neben der Leistungsfähigkeit und Eignung auch eine Planung mit einem Lösungsvorschlag für den Ersatzneubau einreichen“, so der Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernent des Vogelsbergkreises, Dr. Jens Mischak, der zum Abschluss noch einen Blick auf die zeitliche Einordnung wirft: Die Durchführung des Verhandlungsverfahrens zur Planersuche wird ein Zeitfenster von elf bis zwölf Monaten in Anspruch nehmen. Wenn dieses Verfahren im nächsten Monat beginnt, könnte somit der eigentliche Planungsbeginn für das Neubauvorhaben im Mai/Juni 2023 erfolgen, zum Jahresanfang 2024 könnte dann der Bauantrag eingereicht werden. Erste Arbeiten könnten ab dem 3. Quartal 2025 vergeben werden. Mit der Fertigstellung ist im 4. Quartal 2027 zu rechnen.
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