Ausbildung geht alle an.
Branchenunabhängig, Regionen unabhängig und auch unabhängig der Unternehmensgröße: die Ausbildung ist das Fundament eines jeden Betriebs – da waren sich Veranstalter, Gastgeber und Teilnehmende einig. Ob in der Verwaltung, wie der 1. Bürgermeister der Stadt Friedberg, Roland Eichmann bestätigte, oder in Wirtschaftsunternehmen, wie bei den gastgebenden Betrieben mobiheat GmbH und fly-tech GmbH & Co. KG, junge Fachkräfte werden dringend gebraucht und müssen umworben werden. Kreative Ideen und ein reger Austausch mit Praxistipps warteten nach deren Begrüßung auf die Gäste.
Ausbildungsplätze anbieten oder doch besser verkaufen?
Max Samer von der Augsburger Allgemeinen Zeitung sieht die Aufgaben der Recruiter ganz klar: „Verkaufen Sie Ihre Ausbildungsplätze und gewinnen Sie die Azubis, die Sie sich wünschen“. In seiner Keynote zeigte er anschaulich, worum es beim Gewinn von Auszubildenden geht: Unternehmen müssen die Generation, die Sie auf sich aufmerksam machen möchte, kennen lernen, verstehen lernen und deren Sinnfrage adressieren. Mit Personal- und auch Verkaufshintergrund konnte Max Samer seine Idee eines optimalen Akquisitionsweges darstellen. Positive Botschaften sind dabei ein Schlüssel, denn nur diese kann das Gehirn tatsächlich verstehen. Ebenso sollten Unternehmen ihr Alleinstellungsmerkmal herausarbeiten und dieses stringent kommunizieren. Die Kommunikation muss dabei immer direkt den potenziellen Azubi ansprechen. Erfolgreich gelingt dies mit authentischer Sprache und echten Bildern. „Sie-Kultur“ im Betrieb? Dann Siezen Sie auch die Azubis, alles andere wirkt gespielt. Nicht nur das Wo und Wie spielt bei der Ansprache junger Fachkräfte eine wichtige Rolle. Auch der Inhalt ist ausschlaggebend. Betriebe sollten sich dabei stets folgende Fragen stellen: Welchen Nutzen hat der junge Mensch, wenn er in meinem Betrieb seine Ausbildung beginnt. Welchen Sinn macht es für ihn oder sie, bei mir zu arbeiten? Diese Antworten müssen auf allen Kommunikationskanälen der Betriebe zum Ausdruck kommen.
Ein anderer wichtiger Aspekt ist die Auffindbarkeit der Ausbildungs-Webseite eines Unternehmens. Wie weit muss sich ein Schüler oder eine Schülerin durchklicken, um zur Bewerbungsseite zu gelangen? Wie groß sind die Hürden und der Arbeitsaufwand, um sich zu bewerben. Hier gilt: KISS – Keep it short and simple. Haben Sie schon mal eine Instagram-Nachricht oder eine WhatsApp für die erste Kontaktaufnahme zugelassen? Versuchen Sie es. Es ist kurz und einfach. Sich etwas Neues trauen, verrückte Ideen testen und dranbleiben, dazu motivierte Max Samer die rund 30 begeisterten Teilnehmenden. Erfolgreich, so sagt er, sind die, die „fleißig und konsequent“ an der Umsetzung ihrer Akquiseziele arbeiten, die sich nicht entmutigen lassen und Kreativität zulassen.
Spannender Input an vier Thementischen
Im Anschluss an die motivierende Keynote gingen die Teilnehmenden interessensspezifisch an die vier Thementische. Je ein Unternehmen gab anhand eines Praxisbeispiels Impulse für Diskussionen und Erfahrungsaustausch am Thementisch. Aus diesen regen 45 Minuten ergaben sich einige Tipps, welche der eine oder andere Gast sicher schon zeitnah umsetzen wird. So beispielsweise das Verständnis dafür, dass „der Aufbau von Social Media Kompetenz kein Sprint, sondern ein Marathon ist“, betonte Michael Wollny, Inhaber Edeka Wollny. Hierfür ist es wichtig zu wissen, auf welchen Kanälen die Jugendlichen ihre Freizeit verbringen. Diese müssen Betriebe kennen lernen, dann lernen sie auch die Sprache und die Interessen kennen. Des Weiteren ist die Bedeutung von Bildern und Fotos immens, weshalb Unternehmen die Bildsprache nutzen sollten, um erfolgreich Azubis zu werben, weiß Max Samer, Projektleiter AzubiMovie bei der Augsburger Allgemeinen. Kommunikation stand auch am dritten Thementisch im Vordergrund, hier jedoch bezogen auf das Miteinander im Betrieb. Top Tipp aus dieser Diskussion ist „eine Wohlfühlatosphäre für neue Auszubildende schaffen, auf Augenhöhe mit ihnen kommunizieren und zunächst Persönlichkeit vor Fachkompetenz stellen“, legte Dagmar Rhode, Vertriebstrainerin bei RoKoKo, den Teilnehmenden nahe.
Wie auch im Handwerk Nachwuchskräfte begeistert werden können, veranschaulichte die Firma e-koris GmbH, die andere Betriebe motivierte „das ganz eigene und authentische Thema zu finden und dieses ganz groß nach außen zu tragen.“ Für die e-koris GmbH ist es das Herzensthema „Vereinbarkeit von (Familien-)Leben und Handwerk“, mit dem sie von sich und ihrem Handwerksbetrieb überzeugen. Auch ein hipper und spannender Firmenname für einen Elektrotechnikbetrieb sowie ein Social Media-Kanal machen sich nach nun zwei Jahren bezahlt.
Mit diesen Eindrücken und Erkenntnissen gingen alle in das seit langer Zeit ersehnte persönliche Networking über und nutzten die Veranstaltungszeit zu intensivem Austausch bei leckerem Catering in voller Länge.
Die Veranstaltung fand im Rahmen des JOBSTARTER plus-Projekts Azubi.Mento 4.0 der Eckert Schulen und der Regio Augsburg Wirtschaft GmbH statt, das die Akteure aus Ausbildungsbetrieben des Wirtschaftsraums Augsburg anspricht, diese miteinander vernetzt und mit Veranstaltungs- und Weiterbildungsangeboten für die Ausbildungswelt 4.0 fit macht. Gefördert wird das Projekt aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und des Europäischen Sozialfonds. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier: http://www.azubimento40.de.
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