Herkömmliche Methoden, um den Personalbedarf zu decken, reichen nicht mehr aus
Was können Unternehmen also, neben den klassischen Stellenanzeigen, tun, um den Personalbedarf zur richtigen Zeit am richtigen Ort mit qualifizierten Mitarbeitern zu decken?
Wir haben acht wertvolle Tipps zusammengestellt:
1. Quereinsteiger selbst qualifizieren
Es gibt viele Menschen, die sich mit fortgeschrittenem Alter noch einmal beruflich umorientieren wollen oder sogar müssen und hierzu eine Umschulung suchen. Die Motivation ist in diesen Fällen meist sehr hoch, es fehlt nur an den passenden Qualifikationen. Hier können Sie als Unternehmen ein Quereinsteiger-Programm anbieten – ob als verkürzte Ausbildung oder interne Umschulung. So erhalten Sie Fachkräfte die nicht nur perfekt auf Ihre Prozesse ausgebildet, sondern durch die erhaltene Chance auch besonders engagiert sind.
2. Ermöglichen Sie Ihren Mitarbeitern sich weiterzubilden
Eine weitere Möglichkeit neue Fachkräfte selbst zu entwickeln, ist die Förderung der bereits bestehenden Belegschaft. Ihre Mitarbeiter sind bereits bestens mit den Arbeitsabläufen vertraut und identifizieren sich mit Ihrem Unternehmen. Durch gezielte Weiterbildungen können Arbeitnehmer mit geringeren Qualifikationen zu Fachkräften weiterentwickelt werden. Das klare Aufzeigen von Aufstiegs- und Karrieremöglichkeiten, sowie eine Kostenübernahme der Aufstiegs-Fortbildungen zum Fachwirt, der Meisterschule oder der Technikerschule führt außerdem zu einer besseren und langfristigen Bindung der Mitarbeiter.
3. Unterstützen Sie Mitarbeiter bei Anerkennungsverfahren für ausländische Abschlüsse
Viele Einwanderer verfügen über Qualifikationen, die auf dem Arbeitsmarkt sehr gesucht sind – es fehlt jedoch ein deutscher Abschluss. Für die Anerkennung ausländischer Abschlüsse gibt es seit dem Jahr 2012 eine eigene Gesetzesgrundlage: Das sogenannte Anerkennungsgesetz. Dieses Gesetz ermöglicht es, dass ausländische Bürger einfacher in ihrem ursprünglichen Beruf tätig sein können. Transparente Verfahren führen einen Vergleich der beruflichen Qualifikationen mit dem deutschen Standard durch. Unterstützen Sie Ihre mögliche Mitarbeiter dabei, die richtige Anerkennungsstelle, sowie passende Sprachkurse zu finden und gewinnen Sie dadurch eine neue Fachkraft für Ihr Unternehmen.
4. Sorgen Sie für zufriedene Mitarbeiter, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken
Wenn Sie zufriedene Mitarbeiter haben, die gerne in Ihrem Betrieb tätig sind, wird dies auch öfter an Bekannte, Freunde und das berufliche Netzwerk kommuniziert. Weisen Sie diese Kollegen darauf hin, dass sie freie Stellen auch in ihrem Bekanntkreis erwähnen sollen. Ist dagegen überwiegend Unzufriedenheit und schlechte Stimmung in Ihrer Belegschaft können Sie davon ausgehen, dass freie Stellen durch Ihre Mitarbeiter eher nicht kommuniziert werden. Hilfreich kann dabei auch die Entwicklung einer Arbeitgebermarke bzw. "Employer Brand" sein. Nur finanzielle Anreize reichen bei Weitem nicht mehr aus, um Mitarbeiter zu finden und vor allem auch zu halten. So zählen ein angenehmes Arbeitsklima, eine ausgewogene Work-Life-Balance und ein transparentes Leistungsmanagement zu den wichtigen Bausteinen, welche ein Unternehmen attraktiv machen.
5. Schalten Sie Headhunter zur Gewinnung neuer Fachkräfte ein
Wenn Sie als Arbeitgeber eine wichtige Stelle zu vergeben haben, beispielsweise eine vakante Führungsposition, kann es sinnvoll sein, auf einen Headhunter zurückzugreifen. In einem Gespräch klärt dieser mit Ihnen das Anforderungsprofil und sucht anschließend gezielt nach passenden Kandidaten. Auch wenn die Verwendung von Headhuntern zunächst nicht billig ist, kann man durch die gezielte Vorgehensweise offene Stellen jedoch deutlich schneller und sehr passgenau besetzen.
6. Pflegen Sie Ihren Bewerberpool und nutzen Sie Active-Sourcing
Vielleicht ist die aktuelle Personalnot ja nur vorübergehend und die Recruitment-Abteilung hat bereits einen Bewerberpool mit Kandidaten angelegt, denen Sie absagen mussten oder aber auch mit Bewerbern, die Ihnen abgesagt haben. Diese Kandidaten können weiterhin potenzielle Mitarbeiter für Sie sein. Legen Sie daher einen Bewerberpool an. Hier können die Daten und Qualifikationen gespeichert werden – natürlich mit Einverständnis des jeweiligen Bewerbers. Sobald es neue offene Stellen gibt, können Sie zunächst mit Ihrem Bewerberpool arbeiten und müssen keinen externen Personalvermittler beauftragen.
7. Nutzen Sie Bewerberdatenbanken – die Zukunft der Stellenanzeigen?
Wo Stellenanzeigen einen großen Streuverlust haben, gehen Bewerberdatenbanken den umgekehrten Weg. Nicht die Unternehmen präsentieren sich, sondern die Fachkräfte stellen sich und ihre Qualifikationen in einer Fachkraft-Börse vor. Für Recruiter hat dies den Vorteil, dass sie gezielt nach passenden Kandidaten suchen können und nicht mehr darauf warten müssen, dass sich vielleicht jemand auf eine Anzeige hin bewirbt. Arbeitnehmer auf der anderen Seite profitieren von einer passiven Vermarktung ihrer Arbeitskraft. Heben Sie sich hier bei der Ansprache potenzieller Mitarbeiter mit ausgefallenene Angeboten wie Wohnung oder Wohnungssuche, flexiblen Arbeitszeiten, Möglichkeiten für Homeoffice, Essens- oder Benzinzuschüssen etc. ab.
Das Fazit, um den Fachkräftemangel abzumildern?
Bleiben Sie kreativ! Ein aufkommender Fachkräftemangel kann existenzbedrohend sein. Aber es gibt wirkungsvolle Methoden, wie Sie diesen abfedern können. Es liegt also auch in Ihrer Hand als Arbeitgeber, dem Ganzen frühzeitig entgegenzuwirken. Bleiben Sie in den Köpfen der Fachleute präsent und sorgen Sie dafür, dass Ihr Unternehmen für den Arbeitsmarkt attraktiv bleibt. Belohnen Sie Ihre Mitarbeiter mit Incentives: Dazu gehören beispielsweise Zuschüsse fürs Fitnessstudio, Job-E-Bikes, E-Autos als Firmenfahrzeuge aber auch firmeneigene Events wie eine monatliche After-Work-Party. Mitarbeiter, die gerne bei Ihnen arbeiten, bleiben. Sodass ein Fachkräftemangel erst gar nicht aufkommen muss.
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