Lemberg, das heißt Lwiw

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Begrüßung: Sandra Richter
Moderation und Gespräch: Jan Bürger

Für die moderne Literatur ist das galizische Lemberg eng mit Autoren wie Martin Buber, Józef Wittlin oder Joseph Roth verbunden. Vor allem Letzterer stellt die Verbindung her zwischen der traditionsreichen Metropole, in der man einst Polnisch, Deutsch, Ukrainisch und Jiddisch sprach, und den Marbacher Sammlungen.

Wie wichtig diese Welt und das moderne Lwiw für Europa sind, zeigt auch Natalka Sniadanko in ihrem letztes Jahr auf Deutsch erschienenen Generationenroman Der Erzherzog, der den Schwarzmarkt regierte, Matrosen liebte und mein Großvater wurde. Eindrucksvoll schließt die 1973 geborene Schriftstellerin hier die unterschiedlichen Epochen der ukrainischen Geschichte kurz. Erzählend springt sie zwischen Lwiw und Wien, zwischen der Habsburger Monarchie, der Sowjetunion und unserer Gegenwart hin und her.

Im Februar musste Natalka Sniadanko die Ukraine zusammen mit ihren Kindern verlassen. Derzeit ist sie Gastautorin im Deutschen Literaturarchiv Marbach. Sie studierte in ihrer Heimatstadt Lwiw und in Freiburg i.Br., übersetzt aus dem Deutschen und Polnischen und zählt seit ihrem Debütroman Sammlung der Leidenschaften (2001) zu den bekanntesten ukrainischen Schriftstellerinnen ihrer Generation.

In Marbach liest sie aus ihrem Roman, spricht über die aktuelle Situation in der Ukraine und wirft zusammen mit Jan Bürger einen Blick in die nachgelassenen Papiere von Joseph Roth, der 1894 hundert Kilometer östlich von Lwiw zur Welt kam.

Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 5. Mai, um 19.30 Uhr in Deutschen Literaturarchiv Marbach statt. Eintritt frei – Spenden für die Ukraine erbeten.

Bücher zur Veranstaltung: Natalka Sniadanko: Der Erzherzog, der den Schwarzmarkt regierte, Matrosen liebte und mein Großvater wurde. Roman. Aus dem Ukrainischen von Maria Weissenböck. Innsbruck 2021. – Joseph Roth: Reisen in die Ukraine und nach Russland. Hrsg. von Jan Bürger. München 2015.

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