Etwa ein Viertel der ausgebildeten Fachkräfte in der Kindertagesbetreuung verlässt innerhalb der ersten drei bis fünf Berufsjahre die Kindertageseinrichtungen wieder. Die Gründe sind vielfältig: Neben finanziellen Aspekten, sind es eine als unzureichend wahrgenommene gesellschaftliche Anerkennung sowie intransparente, unsystematische oder fehlende Weiterentwicklungs- und Karrieremöglichkeiten. Problematische Arbeitsbedingungen, wie Personalmangel und gesundheitliche Belastungssituationen können zusätzlich dazu führen, dass sich Fachkräfte beruflich umorientieren.
„Die Kindertagesbetreuung ist wichtig, um die Chancengerechtigkeit für alle Kinder sowie die Vereinbarkeit von Familienleben, Care- und Erwerbsarbeit herzustellen. Dafür benötigen wir gut qualifiziertes Fach- und Führungspersonal. Der Bedarf ist regional unterschiedlich. Es ist daher dringend erforderlich, diesen Arbeitsbereich attraktiver zu gestalten“, sagt Dr. Irme Stetter-Karp, Präsidentin des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V.
Die aktuellen Empfehlungen des Deutschen Vereins zeigen auf, wie horizontale Weiterentwicklungswege und vertikale Karrierewege in Kindertageseinrichtungen konkret umgesetzt werden können. Er unterbreitet Vorschläge für ein gestuftes, differenziertes, anreizorientiertes berufliches und hochschulisches Aus- und Weiterbildungssystem. Damit werden klare Berufswege, adäquate berufliche Perspektiven und die Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung ermöglicht. Gekoppelt werden diese Vorschläge mit einer fachlich begründeten und tarifrelevanten, den heutigen Anforderungen entsprechenden Ausdifferenzierung von Aufgabenbereichen und Funktionsstellen. Notwendig ist es, eine Verantwortungsgemeinschaft von Anstellungsträgern und Weiterbildungsinstitutionen zu bilden, die gemeinsam dieses anreizorientierte Aus- und Weiterbildungssystem gestalten.
Zu den Empfehlungen des Deutschen Vereins: https://www.deutscher-verein.de/de/uploads/empfehlungen-stellungnahmen/2022/dv-35-20_karrierewege-kindertagesbetreuung.pdf
Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. ist das gemeinsame Forum von Kommunen und Wohlfahrtsorganisationen sowie ihrer Einrichtungen, der Bundesländer, der privatgewerblichen Anbieter sozialer Dienste und von den Vertretern der Wissenschaft für alle Bereiche der Sozialen Arbeit, der Sozialpolitik und des Sozialrechts. Er begleitet und gestaltet durch seine Expertise und Erfahrung die Entwicklungen u.a. der Kinder-, Jugend- und Familienpolitik, der Sozial- und Altenhilfe, der Grundsicherungssysteme, der Pflege und Rehabilitation sowie der Migration und Integration. Der Deutsche Verein wird gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e. V.
Michaelkirchstraße 17/18
10179 Berlin-Mitte
Telefon: +49 (30) 62980-0
Telefax: +49 (30) 62980-150
http://www.deutscher-verein.de
Presse
Telefon: +49 (30) 62980-614
Fax: +49 (30) 62980-9614
E-Mail: hagen@deutscher-verein.de