- Angebotsmieten von Wohnungen, die zuvor vom Mietendeckel erfasst wurden, steigen seit dem Aus um 2 Prozent
- Auseinanderdriften des Markts gestoppt: Preise von nicht regulierten Wohnungen sinken um 8 Prozent
- Angebot an Mietwohnungen seit Mietdeckel-Einführung deutlich eingebrochen – bisher keine Erholung
Vor rund einem Jahr hat das Bundesverfassungsgericht den Berliner Mietendeckel für nichtig erklärt. Eine gemeinsame Analyse des ifo Institutes und immowelt zeigt die Folgen: Die Angebotsmieten von Bestandswohnungen, die vom Gesetz erfasst wurden, stiegen von April 2021 bis zum Jahresende um 2 Prozent.
„Der Anstieg bei den Bestandsmieten fällt infolge des Mietendeckel-Aus geringer aus als zunächst befürchtet. Die erwarteten Nachholeffekte blieben bisher größtenteils aus“, sagt Felix Kusch, Country Managing Director immowelt. „Vom Mietniveau, das ohne den Mietendeckel erreicht worden wäre, ist Berlin somit noch entfernt.“
Das liegt daran, dass allein von der Ankündigung des Mietendeckels im Juni 2019 bis zum Aus vor einem Jahr die Angebotsmieten noch um 10 Prozent gesunken sind. Dass es sich dabei um keinen deutschlandweiten Trend handelt, zeigt der Vergleich mit den 13 anderen deutschen Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern. Denn dort sind die Mieten im gleichen Zeitraum weiter gestiegen.
Neubaumieten sinken: Zweiteilung des Marktes vorerst gestoppt
Ein weiterer Effekt des Mietendeckels war das Auseinanderdriften des Wohnungsmarkts. Während die Mieten von regulierten Wohnungen gesunken sind, haben sich die Mieten von unregulierten Neubauten (Baujahr ab 2014) verteuert. Durch das Mietendeckel-Aus nähern sich die Preise in Berlin allmählich wieder an. Im Gegensatz zu den regulierten Bestandswohnungen sind die Neubaumieten um 8 Prozent gesunken.
Angebot weiterhin knapp
Der Mietendeckel hat außerdem dazu geführt, dass das Angebot an regulierten Mietwohnungen stark eingebrochen ist. Und auch nach dem Urteil des Verfassungsgerichts hat sich die Zahl an Inseraten nicht mehr signifikant verändert. Dies liegt zum einen daran, dass viele Wohnungen in Eigentumswohnungen umgewandelt wurden, weil die Vermietung unrentabel wurde. Dafür spricht auch, dass während des Mietendeckels die Zahl der Kaufanzeigen deutlich angestiegen ist. Zum anderen ist es auch denkbar, dass Vermieter in Zukunft neue Versuche für die Durchsetzung eines Mietendeckels erwarten und deshalb nach wie vor freiwerdende Mietwohnungen verkaufen oder selbst nutzen. Ein weiterer Grund für die stagnierenden Mietangebote könnte die gesunkene Umzugsbereitschaft sein. Mieter, die durch die vergleichsweise niedrigen Mieten infolge des Mietendeckels profitiert haben, dürften wenig Anreize für einen Umzug in eine teurere Wohnung haben.
Ein anderes Bild zeigte sich zunächst im unregulierten Segment: Hier stieg die Anzahl der Annoncen mit der Ankündigung des Mietendeckels überdurchschnittlich an. Bereits 5 Monate vor der Abschaffung kehrte sich dieser Trend jedoch um und die Zahl der Inserate sinkt bis heute. Auch hier kann es sein, dass Vermieter aber auch Bauträger weitere gesetzliche Einschnitte befürchten. Wenn die erwartete Rendite von neuen Wohnungen sinkt, sinken zugleich die Anreize zu bauen.
Einen ausführlichen Bericht zur Untersuchung des ifo Institutes und immowelt finden Sie hier.
Das Immobilienportal www.immowelt.de ist einer der führenden Online-Marktplätze für Wohnungen, Häuser und Gewerbeimmobilien. Gemeinsam mit immonet.de verzeichnet das Immobilienportal eine Reichweite von monatlich 68 Millionen Visits*. Immowelt.de ist ein Portal der immowelt Group, die mit bauen.de und umzugsauktion.de weitere reichweitenstarke Portale betreibt und leistungsstarke CRM-Software für die Immobilienbranche entwickelt. Die immowelt Group ist eine Tochter der Axel Springer SE.
* Google Analytics; Stand: April 2021
AVIV Germany GmbH
Nordostpark 3-5
90411 Nürnberg
Telefon: +49 (911) 52025-0
Telefax: +49 (911) 52025-25
http://www.immowelt.de
Pressekontakt
Telefon: +49 (911) 52025-462
Fax: +49 (911) 52025-15
E-Mail: presse@immowelt.de