Das Stipendium wurde 2008 initiiert und setzt sich seitdem zum Ziel, internationale Künstler:innen zu fördern, die in ihrem Werk die Ideen von Fluxus aufgreifen und diese weiterentwickeln. Neben einem Preisgeld in Höhe von 10.000 € beinhaltet das Stipendium einen dreimonatigen Arbeitsaufenthalt in der hessischen Landeshauptstadt (März bis Juni 2023) sowie eine Einzelausstellung im Kunstverein (Juni 2023 bis Mai 2024).
Die fünfköpfige Jury 2022 setzte sich zusammen aus Prof. Dr. Beatrice von Bismarck, Kuratorin, Publizistin und Professorin an der Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig, Prof. Nasan Tur, Künstler und Professor an der Kunsthochschule Weißensee, Berlin, Michael Berger, Fluxus-Sammler und Mäzen, Wiesbaden, Monique Behr, Referentin für Bildende Kunst, Kulturamt der Landeshauptstadt Wiesbaden, und Elke Gruhn, Künstlerische Leitung, Nassauischer Kunstverein Wiesbaden.
Daniela Ortiz wurde von Eva Birkenstock, Direktorin des Ludwig Forums für Internationale Kunst, Aachen, für das Stipendium vorgeschlagen.
Die Jury entschied aus 81 Nominierungen einstimmig und begründete die Wahl wie folgt:
Mit ihren spielerisch anmutenden und gleichzeitig tief politisch engagierten Arbeiten erschafft Daniela Ortiz starke visuelle Erzählungen, die Themen wie Gewalt, Rassismus, sozialer Klasse und Migration verhandeln. In einer fantasievollen Bildsprache, die nicht von einer eurozentristischen Ästhetik geprägt ist, arbeitet sie koloniale Machtverhältnisse auf und offenbart die dahinterliegenden, unsere Gesellschaft prägenden Strukturen. Mit ihren Malereien, Collagen, Installationen und Performances zeigt sie eine „Kunst des Wirs“ anstatt einer „Kunst des Ichs“, die von einem starken Interesse an den Menschen zeugt – Menschen, die Daniela Ortiz umgekehrt zu bereichern und überraschen vermag.
Über die Künstlerin /
Daniela Ortiz (*1985, Cusco, Peru) lebt und arbeitet in Urubamba, Peru und Barcelona, Spanien. In Malereien, Collagen, Installationen und Performances sowie in Kinderbüchern und Workshops entwickelt die Künstlerin vielschichtige antirassistische und antikoloniale Narrative. Ihre Arbeiten wurden international in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt, so u.a. im Van Abbemuseum, Eindhoven (2016), im La Virreina Centre de la Imatge, Barcelona (2019), auf der Göteborg International Biennial for Contemporary Art, Göteborg (2021), in der KADIST art foundation, Paris (2021), im Kunstverein Wien, Wien (2021) und im Kölnischen Kunstverein, Köln (2021).
Die bisherigen Follow Fluxus-Stipendiaten waren Emily Wardill (Großbritannien), Jimmy Robert (Guadeloupe), Aslı Sungu (Türkei),
Kateřina Šedá (Tschechische Republik), Stefan Burger (Schweiz),
Annette Krauss (Niederlande), Taro Izumi (Japan), Mehreen Murtaza (Pakistan), Adriana Lara (Mexiko), Gerrit Frohne-Brinkmann (Deutschland), Assaf Gruber (Israel), Jace Clayton (USA), David Horvitz (USA) und Jackie Karuti (Kenia).
Das Stipendium wird durch das Kulturamt der Landeshauptstadt Wiesbaden ermöglicht.
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