„Die sächsischen Unternehmen setzen auf den Nachwuchs. Mit 17.500 gemeldeten Ausbildungsstellen übernehmen sie Verantwortung für die nächste Generation und schaffen Sicherheit in unruhigen Zeiten. Gerade jetzt, da so viele Zukunftsfragen offen sind, ist es eine beruhigende Botschaft, dass für alle Jugendlichen in Sachsen das Angebot besteht, mit einer guten Ausbildung ins Berufsleben zu starten. So stehen derzeit etwa 3.000 Ausbildungsplätze mehr zur Verfügung als es Bewerberinnen und Bewerber gibt. Noch nie war die Situation für die jungen Menschen so komfortabel. Deshalb mein Appell: Ergreift die Chance. Wendet euch an die Berufsberaterinnen und Berufsberater in unseren Jugendberufsagenturen oder nutzt unsere Online-Tools“, sagte Klaus-Peter Hansen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA) zur Halbjahresbilanz auf dem Ausbildungsmarkt.
Gemeldete Ausbildungsbewerber: 14.360
Ausbildungsbewerber im Vorjahresvergleich: -115 oder -0,8 Prozent
Gemeldete Berufsausbildungsstellen: 17.562
Berufsausbildungsstellen Vorjahresvergleich: +2001 oder +12,9 Prozent
Das Ausbildungsjahr beginnt immer im Oktober eines Jahres. Seit Oktober 2021 haben sich in Sachsen insgesamt 14.360 Mädchen und Jungen in den Jugendberufsagenturen gemeldet und bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz beraten lassen. Das sind 115 (0,8 Prozent) weniger als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig wurden den sächsischen Arbeitsagenturen 17.562 Ausbildungsstellen gemeldet. Das sind nicht nur 2001 (12,9 Prozent) mehr als im Vorjahreszeitraum – das ist zugleich ein neuer Rekordwert. Damit kommen derzeit 1,2 Ausbildungsstellen auf eine Bewerberin oder einen Bewerber – in den letzten zehn Jahren lag die Relation bei 1,0 bis 1,1. Somit stehen die Chancen für die Jugendlichen in Sachsen aktuell so gut wie nie zuvor, eine geeignete Ausbildung zu finden.
Nichtsdestotrotz sind aktuell noch 9.712 junge Menschen im Freistaat auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Dem gegenüber stehen 12.258 freie Ausbildungsstellen.
Wer 2022 eine Ausbildung beginnen möchte, hat also die Wahl: unter 324 anerkannten Ausbildungsberufen in Deutschland und rund 17.000 Ausbildungsbetrieben in Sachsen. Dass die Entscheidung nicht leicht ist, wissen die Beraterinnen und Berater der 13 Jugendberufsagenturen in Sachsen und helfen tagtäglich in persönlichen Gesprächen mit Informationen, Erfahrungen und Ideen für mögliche Ausbildungswege – auch wenn das in Pandemiezeiten nicht immer einfach ist.
„Wir als Bundesagentur für Arbeit begleiten Schülerinnen und Schüler auf dem Weg ins Berufsleben. Unsere Beraterinnen und Berater sind dazu vor Ort in den Schulen aktiv, um die jungen Menschen bei der Entscheidung für die Zukunft individuell zu unterstützen. Dazu gehören vor allem auch Schülerinnen und Schüler, die für eine Berufsausbildung vielleicht nicht die idealen Voraussetzungen mitbringen. Aber auch Studienabbrecher und junge Erwachsene ohne Berufsabschluss sind Kandidaten für freie Lehrstellen. Ihnen allen stehen neben dem persönlichen Beratungsgespräch auch verschiedene Online-Angebote zur Verfügung. So können Jugendliche auch vom heimischen Bildschirm aus ihre Stärken ausloten oder Ausbildungsberufe näher kennenlernen. Dank Videokommunikation können sie selbst ihre Berufsberaterin, ihren Berufsberater von zu Hause aus kontaktieren“, erklärt Hansen.
Die 13 Jugendberufsagenturen in Sachsen vereinen die Beraterinnen und Berater der Agentur für Arbeit mit dem Jobcenter und der Jugendhilfe aktiv. Sie arbeiten eng mit der jeweiligen Schule und den regionalen Wirtschaftsvertretern (z. B. Industrie- und Handwerkskammer) zusammen, um Jugendliche und Ausbildungsbetriebe zusammen zu bringen. Zugleich unterstützen sie mit individuellen Lösungen bei eventuellen Problemen, die während der Berufswahlphase auftreten können. Damit sind die Jugendberufsagenturen wichtigste Anlaufstelle für (un-)entschlossene junge Menschen, wenn es um die Berufsorientierung und -beratung sowie die Ausbildungssuche geht. Die Berufsberaterinnen und Berufsberater kennen den regionalen Arbeitsmarkt, aktuelle Trends, Berufe und deren Zukunftschancen. Die Jugendlichen und deren Eltern können sich sowohl persönlich beraten lassen, aber auch per Telefon oder Videokommunikation.
Die beliebtesten Berufe der Bewerberinnen und Bewerber in Sachsen sind nach wie vor Verkäufer/in, Kfz-Mechatroniker/in und Kaufmann/-frau im Einzelhandel. Jeder dritte Jugendliche (5.124) entscheidet sich für einen TOP-Ten-Beruf. Dazu gehören aktuell auch noch Kaufmann/-frau – Büromanagement, Fachlagerist/in, Tischler/in, Fachinformatiker-Anwendungsentwicklung, Mechatroniker/in, Verwaltungsfachangestellte/r – Kommunalverwaltung und Friseur/in. 9.236 Jugendliche haben sich auf einen anderen Ausbildungsberuf festgelegt.
Die meisten unbesetzten Stellen gibt es in den Berufen Verkäufer/in, Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Mechatroniker/in, Kaufmann/-frau – Büromanagement, Fachkraft Lagerlogistik, Zerspanungsmechaniker/in.
Gleichzeitig gibt es Berufe, in denen wenige Ausbildungsbewerber aber viele freie Ausbildungsstellen gemeldet sind. Dort stehen die Chancen auf eine Ausbildung in Sachsen recht gut.
Chancenberufe:
- Beton- und Stahlbetonbauer/in 25 freie Lehrstellen pro unversorgten Bewerber
- Fachverkäufer/in – Fleischerei 24
- Kfm.- Versich./Finanzen – Versicherung 12
- Gießereimechaniker/in 10
- Fachmann/-frau – Systemgastronomie 10
- Verfahr.m.-Kunst.-/Kautsch.t.-Formteile 9
- Klempner/in 8
- Kaufmann/-frau für Dialogmarketing 8
- Kaufm. -Groß/Außenhandelsmanag – Großh. 7
- Konstruktionsmechaniker/in 7
- Medientechnologe/-technologin Druck 6
- Zerspanungsmechaniker/in 6
- Steuerfachangestellte/r 5
- Mechatroniker/in – Kältetechnik 5
- Werkzeugmechaniker/in 5
Wer sich beispielsweise für einen dieser Berufe entscheidet, kann zwischen fünf und 25 freien Lehrstellen wählen. Darüber hinaus gibt es viele weitere Ausbildungsberufe, in denen es an Bewerbern fehlt. Es lohnt sich also für Ausbildungsinteressierte auf jeden Fall, die Alternativen zu checken.
„Ich kann nur immer wieder betonen: Eine abgeschlossene Berufsausbildung ist die Grundlage für einen guten Job. Die Wirtschaft sucht Fachkräfte in allen Branchen und die kommende Generation wird das Privileg haben, einen spannenden Prozess mitzugestalten: die ökologische und nachhaltige Veränderung der Arbeit. Als sogenannten „Digital Natives“ sind die Jugendlichen besonders gefragt und auch gefordert, denn von einer modernen und nachhaltigen Wirtschaft in Sachsen wird es abhängen, wie gut es uns in Zukunft geht“, erklärt Hansen.
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