Es sind quälende Schmerzen im Rücken und sie strahlen in Arme oder Beine aus. Es kann zu Taubheitsgefühlen und sogar Lähmungserscheinungen kommen. Ursache dafür kann eine so genannte Radikulopathie sein, ausgelöst durch einen Bandscheibenvorfall. Das hervorgetretene Bandscheibengewebe verursacht eine Reizung oder Schädigung der Nervenwurzel nahe der Wirbelsäule. „Wir führen bei diesem Krankheitsbild schon lange sehr erfolgreich eine so genannte Wirbelsäulenkatheterbehandlung durch“, sagt der Wirbelsäulenexperte Dr. Reinhard Schneiderhan vom gleichnamigen Medizinischen Versorgungszentrum in München-Taufkirchen.
Die Wirksamkeit dieser Behandlungsmethode ist schon seit über 40 Jahren, seit Entwicklung dieses Verfahrens durch Prof. Gabor Racz, in den USA bekannt und wurde durch zahlreiche internationale Studien bestätigt. Dr. Schneiderhan war vor 24 Jahren mit der erste, der diese innovative und minimal-invasive Behandlungsmethode in Deutschland eingeführt hat. Mittlerweile haben Dr. Schneiderhan und sein Team mit über 20.000 durchgeführten Wirbelsäulenkatheterbehandlungen europaweit am meisten dieser Eingriffe durchgeführt und weltweit mit Prof. Gabor Racz, der über 30.000 dieser Behandlungen durchführte, die größte Erfahrung.
Jetzt hat eine nationale Langzeitstudie, die 2021 im Pain Physician Journal veröffentlicht wurde, gezeigt, dass dieser spezielle minimal-invasive Eingriff bei chronischen Schmerzen mit Nervenwurzelbeteiligung (z. B. Ischias-Schmerzen) die mit Abstand größten Erfolgsaussichten vor allen anderen Behandlungsmethoden hat.
Insgesamt nahmen 90 Patienten an der Studie teil, bei 46 Patienten kam der Wirbelsäulenkatheter zum Einsatz, 44 Patienten bekamen eine Scheinbehandlung. Das beeindruckende Ergebnis: Bei den Patienten, die sich der Katheterbehandlung unterzogen haben, zeigte sich dauerhaft über einen Zeitraum von zehn Jahren eine dramatische Verbesserung ihres Beschwerdebildes. Sie hatten deutlich weniger Schmerzen und waren auch in ihrer Funktionalität kaum eingeschränkt. Die Patienten berichteten übereinstimmend von einer nur noch minimalen Behinderung. Zum Vergleich: Die Patienten der Scheingruppe berichteten von nach wie vor einer mittleren Behinderung und sie waren deutlich häufiger von Schmerzen geplagt.“
„Es gibt keine Behandlungsmethode (konservativ, minimalinvasiv oder operativ) an der Wirbelsäule, die über solch eine qualifizierte Datenlage verfügt“, sagt Dr. Schneiderhan. Er bildete bereits früh interessierte, nationale und internationale Kollegen aus. Bereits vor rund 20 Jahren initiierte er aufgrund seiner Erfahrungen die wissenschaftliche Studie mit der Münchner Universitätsklinik Rechts der Isar unter der Leitung des damaligen Chefs Prof. Gradinger und dessen damaligem Oberarzt Prof. Gerdesmeyer. Der wurde inzwischen Chefarzt in Kiel. „Die jetzt von Gerdesmeyer federführend durchgeführte Langzeit-Studie spricht eine klare Empfehlung für den Einsatz des Wirbelsäulen-Katheters bei chronischen Rückenschmerzen mit ausstrahlender Beschwerdesymptomatik aus“, sagt Dr. Schneiderhan.
„Über eine dünne Nadel, die im unteren Bereich der Wirbelsäule eingeführt wird, gelangt der lenk- und steuerbare Katheter unter Bildwandlersicht genau an die Stelle, an der das Bandscheibengewebe auf die Nervenwurzel drückt,“ erklärt Dr. Schneiderhan. „Dann spritzen wir eine Lösung aus Schmerzmitteln und einer 10%igen NaCl-Enzymgemischlösung direkt an das die Nervenwurzel bedrängende Bandscheibengewebe. Dadurch erreicht man eine dauerhafte Schrumpfung des Bandscheibenvorfalles und der Druck auf die Nervenwurzel und die Schmerzen verschwinden. Und das stellen die Patienten bereits meist direkt nach dem kleinen Eingriff fest, und wie die Studie eindrucksvoll bestätigt hat, auch über einen langen Zeitraum.“
Nach nur drei Tagen Klinikaufenthalt und kurzer Schonung kann bereits wieder mit Kräftigungsmaßnahmen begonnen werden.“ Weiterer Vorteil: Die bei Bandscheibenoperationen befürchteten Nebenwirkungen, wie Narbengewebebildung oder Instabilitäten gibt es bei dieser Behandlung nicht. Arbeitsfähigkeit in sitzenden Berufen ist bereits nach wenigen Tagen und Sportfähigkeit in der Regel nach 3 – 4 Wochen wieder hergestellt. Der schonende Eingriff kommt auch Patienten mit internistischen Begleiterkrankungen oder älteren Patienten zugute, da ausschließlich eine Schlafnarkose eingesetzt wird. Dr. Schneiderhan und sein Team führen europaweit die meisten Eingriffe dieser Art durch und verfügen über die größte Erfahrung mit der Wirbelsäulenkathetertechnik.
*Long-term Efficacy of Percutaneous Epidural Neurolysis of Adhesions in Chronic Lumbar Radicular Pain: 10 Year Follow-up of a Randomized Controlled Trial Ludger Gerdesmeyer, MD, PhD1,2, Carl Noe, MD3, Alexander Prehn-Kristensen, MD4, Norbert Harrasser, MD3, Munjed Al Muderis, MD6, Matthias Weuster, MD1,5, and Tim Klueter, MD1. Pain Physician 2021; 24:359-367
1993 ließ sich Dr. Reinhard Schneiderhan als Orthopäde nieder. Seit 1996 ist die MVZ Praxisklinik Dr. Schneiderhan & Kollegen als interdisziplinäres Kompetenzzentrum für Wirbelsäulenschmerzmedizin auf die Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen spezialisiert. In den vier medizinischen Versorgungszentren am Standort München/Taufkirchen arbeiten insgesamt 13 Ärzte aus den Fachbereichen Orthopädie und Schmerztherapie, Neurochirurgie, Neurologie, Diagnostische Radiologie, Allgemeinmedizin sowie Physikalische und Rehabilitative Medizin fachübergreifend in einem Team zusammen. Für den Patienten wird ein individuell passendes Konzept für die bestmögliche Behandlung entwickelt nach dem Grundsatz: "So viel wie nötig, so wenig und schonend wie möglich." Bei vielen minimalinvasiven Behandlungen ist die MVZ Praxisklinik Dr. Schneiderhan & Kollegen Vorreiter in Europa und zählt mit über 40.000 durchgeführten minimalinvasiven Eingriffen an der Wirbelsäule mit zu den erfahrensten Spezialisten in Europa.
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