Beides ist wichtig, denn zum einen werden wir ohne ausreichend Schlaf krank und zum anderen werden im Schlaf Reize und Informationen verarbeitet, die dem Körper helfen zu regenerieren – so die Theorie. Viele Menschen schaffen es jedoch nicht, gut ein- und durchzuschlafen. Das Bett wird infolge von Rückenschmerzen zum Ort der Unruhe und der Schlafmangel zum Energieräuber. Was kann helfen? Die Aktion Gesunder Rücken e.V. (AGR) nimmt Bett und Zubehör unter die Lupe.
Ab in die Kiste
Gute Nacht!? Ist das Bett zu niedrig, kann schon das Schlafengehen schnell zur Belastung werden. Empfehlenswert für bequemes Ein- und Aussteigen ist eine Betthöhe von mindestens 45 bis 55 cm. Während des Schlafs wird die Wirbelsäule am besten durch ein Bettsystem unterstützt. Dieses ist rückenfreundlicher als ein herkömmlicher Lattenrost mit Matratze. Man unterscheidet in Bettsysteme mit flexibler Unterfederung, die individuell anpassbar sind, und System-Unterfederung mit Fokus auf die Matratze. Beide Systeme unterstützen die Wirbelsäule und fördern nächtliche Haltungswechsel. Denn: Bewegung im Schlaf unterstützt die Regeneration der Bandscheiben, fördert die Durchblutung der Muskulatur und hilft zugleich zu entschlacken. Ein gesunder Mensch ändert seine Schlafposition bis zu 60 Mal pro Nacht. Das Bett sollte daher mindestens 100 cm breit und 20 cm länger als die Körpergröße sein. Gute Belüftung und Luftzirkulation fördern zudem die Schlafqualität und unterstützen die Muskulatur bei der Entspannung. Übrigens: Die empfohlene Nutzungsdauer für eine Bettunterfederung liegt bei durchschnittlich 8 bis 10 Jahren. Bettsysteme der Hersteller Lattoflex und Metzeler entsprechen den strengen ergonomischen Anforderungen einer medizinisch bzw. therapeutischen Expertenkommission und tragen das AGR-Gütesiegel. Mehr zu AGR-geprüften Betten finden Sie hier: www.agr-ev.de/betten.
Da (f)lieg ich drauf
Gerade, wenn eine Matratze für den eigenen Rücken zu hart, zu weich oder bereits durchgelegen ist, wird nicht nur das Schlafgefühl gestört. Die Wirbelsäule und ihre Strukturen können sich nicht erholen. Gute Matratzen sollten sich daher den unterschiedlichen Rückenpartien anpassen können: in Seitenlage im Schulter- und Beckenbereich nachgeben, in Rückenlage im Gesäßbereich. „Jeder Schläfer hat zudem andere Vorlieben, daher müssen Matratzen in unterschiedlichen Festigkeiten angeboten werden – so können auch Paare ihrem individuellen Liegeempfinden nachgehen. Die „One fits all“ Matratze gibt es nicht“, so Detlef Detjen, Geschäftsführer der AGR. Ein reines oder gar zu tiefes Einsinken, wie zum Beispiel oftmals beim Wasserbett, ist aus Sicht des Rückens dagegen eher ungenügend. Für einen bequemen Schlaf werden auf der Matratze mindestens 100 Zentimeter Platz benötigt. Leicht abnehmbare reinigungsfähige Matratzenbezüge sorgen für ein wohliges Frischegefühl – hier gibt es natürlich auch spezielle Textilien für Allergiker, Rheumatiker und temperaturempfindliche Schläfer. Was die Nutzungsdauer angeht, sollten Matratzen maximal acht Jahre in Gebrauch sein.
Reine Kopfsache?
Das Kissen soll Kopf und Nacken stützen, sodass der Hals und die Wirbelsäule in jeder Lage eine Linie bilden. Die Unterstützung und Entlastung beugt oft Schmerzen und Fehlhaltungen vor oder kann sie vermindern – für einen ruhigeren Schlaf. Allerdings entsprechen die meisten Kopfkissen nicht dem Stand wissenschaftlicher Erkenntnisse. Das Problem ist, dass jeder Mensch seine individuelle Kopf- und Nackenform, unterschiedliche Schulterbreite und ganz persönliche Schlafgewohnheiten hat. Außerdem beeinflusst das verwendete Bettsystem die Schlaflagerung. Ideal ist deshalb ein variables Kopfkissen mit den Traummaßen 40 x 80 cm. Es sollen nur Kopf und Nacken darauf liegen, sonst kommt es zu Fehllagerungen und Muskelverspannungen. Die Verarbeitung ist ideal, wenn sich die Kissenform zum Beispiel durch unterschiedliche Füllungen und Kammern anpasst. Was die Höhe angeht: In Seitenlage darf der Kopf weder nach unten absinken noch nach oben angehoben werden. Wichtig ist zudem, dass das komplette Kissen waschbar ist. Das Material sollte atmungsaktiv sein. Unterm Strich ist bei der Wahl natürlich auch das individuelle Wohlfühlen ausschlaggebend.
Komm unter meine Decke?
Nein bitte nicht, zumindest nicht, wenn es um erholsamen Schlaf geht. Denn jeder Schläfer hat sein eigenes Wärmeempfinden, mal ganz abgesehen vom nächtlichen Kampf um die Bettdecke, die den Schlaf ebenfalls erheblich stören könnte. Das Schlafklima spielt für gesunden Schlaf eine wichtige Rolle. Mit der richtigen Bettdecke fällt es viel leichter die ganze Nacht erholsam durchzuschlafen. Unter anderem gelten Füllfasern, die einen sogenannten thermophysiologischen Effekt haben, als ideal. Klingt kompliziert, ist es aber nicht. Es bedeutet nichts anderes, als dass die Fasern für ein temperaturausgleichendes und komfortables Schlafklima sorgen. Es gibt Fasern für die kalten Wintermonate, die einen angenehm warmhalten und Fasern für die Sommerzeit, die, wissenschaftlich nachgewiesen, sogar einen kühlenden Effekt haben. Gut für einen erholsamen Schlaf ist eine Temperatur von 28 bis 33 Grad unter der Bettdecke. Wichtig ist darüber hinaus auch die Größe der Bettdecke. Sie sollte den Körper während der ganzen Nacht komplett umhüllen, so dass es nicht zu Beeinträchtigungen durch Zugluft kommt.
Na dann, gute Nacht
Letzter Tipp: Am besten einfach ausprobieren! Beim Kauf empfiehlt es sich, wenn möglich, Bett, Matratze und Kopfkissen gemeinsam auszutesten. Helfen können Ihnen dabei die ausgebildeten Schlafexperten in AGR-zertifizierten Fachgeschäften – sicher auch in Ihrer Nähe. Schauen Sie doch mal unter www.agr-ev.de/fachgeschaefte und machen Sie gleich einen Termin beim AGR-Experten in Ihrer Nähe.
Denn neben Lärm und psychischen Problemen ist die Ursache für einen gestörten Schlaf oft eine mangelhafte Qualität des Bettes und Zubehörs. Da das optimale Schlafklima bei 16 bis 18 Grad Zimmertemperatur liegt, empfiehlt sich zudem Stoßlüften vor dem Zubettgehen. Um vor dem Schlafen zur Ruhe zu kommen, hilft Bewegung, zum Beispiel in Form eines Spaziergangs und auch der Verzicht von Smartphones und Tablets. Na dann – gute Nacht!
Über die AGR
Die Aktion Gesunder Rücken (AGR) e. V. arbeitet seit über 25 Jahren daran, ein Bewusstsein für die Bedeutung rückengerechter Verhältnisse zu schaffen. Eine wichtige Entscheidungshilfe für Verbrau- cher stellt das AGR-Gütesiegel „Geprüft & empfohlen“ dar. Alltagsgegenstände, die von unabhän- gigen medizinischen Gremien als besonders rückenfreundlich eingestuft werden, können mit dem renommierten Siegel ausgezeichnet werden.
Weiterführende Informationen zum AGR-Gütesiegel und zu zertifizierten Produkten gibt es unter www.ruecken-produkte.de.
Aktion Gesunder Rücken (AGR) e.V.
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27432 Bremervörde
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