Frauen und Mädchen sind in Krisengebieten wie auch auf der Flucht regelmäßig und in besonderem Ausmaß geschlechtsbasierter Gewalt ausgesetzt. So verzeichnete Amnesty International in den Grenzgebieten der Ost-Ukraine in den vergangenen Jahren bereits vor Beginn des Angriffskrieges wiederholt Fälle sexualisierter Gewalt gegen Frauen durch Militärangehörige.1
Über 1,5 Millionen Ukrainer*innen, zwei Drittel davon Frauen und Kinder, wurden laut UN Women seit Konfliktausbruch in der Ostukraine im Jahr 2014 aus ihrer Heimat vertrieben.2 Es ist davon auszugehen, dass die Zahlen betroffener Frauen und Kinder im Verlaufe des Kriegszustands signifikant ansteigen werden. Für diese vulnerablen Gruppen muss vor Ort ebenso wie auf der Flucht und in den Aufnahmestaaten dringend besondere Unterstützung sichergestellt werden.
Nicht nur der unentschuldbaren Verletzung staatlicher Souveränität, sondern auch der seit Jahren von russischer Seite betriebenen Förderung antifeministischer, rechtspopulistischer und queerfeindlicher Tendenzen in Europa gilt es in der aktuellen Situation mehr denn je entschieden und geeint entgegenzutreten.
Für Menschenrechtsaktivist*innen und all jene Organisationen in der Ukraine, die sich für die Rechte und Sicherheit von Frauen, Mädchen oder LGBTIQ-Personen stark machen, fordert FHK daher die ideelle, finanzielle und politische Unterstützung der europäischen Staatengemeinschaft.
1 Amnesty International (2020): Ukraine: Weitverbreitete Gewalt gegen Frauen in den Konfliktgebieten, URL: https://www.amnesty.de/… [letzter Aufruf: 28.02.2022].
2 UN Women Deutschland (2022): Frauen und Mädchen in der Ukraine brauchen Hilfe, URL: https://mailchi.mp/… [letzter Aufruf: 28.02.2022].
Frauenhauskoordinierung e. V. (FHK) wurde auf Initiative der Wohlfahrtsverbände (AWO Bundesverband e. V., Diakonie Deutschland, Der Paritätischer Gesamtverband, Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein e. V./Deutscher Caritasverband e. V.) gegründet, um sich im Auftrag der Mitglieder für den Abbau von Gewalt gegen Frauen und für die Verbesserung der Hilfen für betroffene Frauen und deren Kinder einzusetzen. FHK koordiniert, vernetzt und unterstützt das Hilfesystem, fördert die fachliche Zusammenarbeit und bündelt Praxiserfahrungen, um sie in politische Entscheidungsprozesse sowie in fachpolitische Diskurse zu transportieren.
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