Die 35 infrastrukturellen Einzelmaßnahmen, zu denen sich die i2030-Partner verständigt haben, sind zur Bestellung zusätzlicher Verkehrsleistungen, zur Verbesserung der Betriebsqualität und für die geplanten Streckenausbauten im Berliner S-Bahnnetz erforderlich. Die im Februar 2021 abgeschlossene Sammelvereinbarung regelt die finanzielle Absicherung der Planung von der Vor- bis hin zur Genehmigungsplanung (Leistungsphasen 2 bis 4) durch die Länder Berlin und Brandenburg. In einer zweiten Tranche stehen nun 35 Mio. Euro Landesmittel zur Fortführung der Planungen von 13 Teilmaßnahmen bereit. Für die noch offenen Maßnahmen wird die Bildung von weiteren Tranchen in den kommenden Monaten angestrebt.
Bettina Jarasch, Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz des Landes Berlin:
„Wir binden Berlins Peripherie besser an und schaffen neue Mobilitätsangebote für die Menschen in der Hauptstadtregion. Berlin investiert gemeinsam mit Brandenburg, der Bahn und dem VBB in das Schienenausbau-Projekt i2030, das diese neuen Verbindungen stärkt, innerhalb der Stadt, bis an den Stadtrand und darüber hinaus. Mit der zweiten Finanzierungstranche verbessern wir das Berliner S-Bahn-Netz, schaffen mehr Flexibilität und Kapazität für die wichtigsten Strecken in und um Berlin. Die S-Bahn kann so verlässlich mehr Fahrgäste transportieren – und wir liefern endlich die Voraussetzungen für 10-Minuten-Taktungen auf bestehenden Außenstrecken, etwa zwischen Bernau und Buch. Das sind genau die Verbesserungen, die wir brauchen, um Pendlerinnen und Pendler vom Umstieg auf die Bahn zu überzeugen.“
Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg:
„Die S-Bahn ist ein wichtiges Bindeglied zwischen unseren beiden Ländern. Sie trägt damit wesentlich zur wirtschaftlichen Entwicklung der Hauptstadtregion bei. Deshalb wollen wir mit i2030 gemeinsam Engpässe beseitigen, die Angebote ausbauen und so die Pendlerströme zwischen Berlin und Brandenburg entzerren. Gleichzeitig bringen wir mit der klimafreundlichen S-Bahn die Verkehrswende voran. Mit der jetzt startenden Planung zum zweigleisigen Ausbau der S-Bahn zwischen Buch und Bernau schaffen wir die Voraussetzungen für den betrieblich möglichen 10-Minutentakt auf dem Nordast der S2. Die S5 nach Strausberg ist schon Gegenstand der 1. Tranche gewesen.“
Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern:
„Nicht nur Streckenverlängerungen bringen mehr und neue Fahrgäste in das System Bahn. Wenn die Mobilitätswende wirklich Realität werden soll, braucht auch das bestehende S-Bahnnetz Verbesserungen in Qualität und Quantität. In der 2. Tranche des S-Bahnpakets in i2030 schaffen wir als Deutsche Bahn gemeinsam mit den Ländern Berlin und Brandenburg die Voraussetzungen für mehr Fahrgäste in noch pünktlicheren und häufiger fahrenden Zügen u.a. durch zahlreiche neue Abstell- sowie Zugbildungsanlagen.“
Susanne Henckel, Geschäftsführerin des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB):
„Die Berliner S-Bahn ist seit Jahrzehnten eine tragende Säule des Öffentlichen Verkehrs in Berlin und Brandenburg. Sie ist eine Hauptschlagader des ÖPNV im VBB-Land. Mit der jetzigen Finanzierungsvereinbarung wird die Zukunftsfähigkeit der S-Bahn weiter abgesichert. Die vorgesehenen Verbesserungen bringen neben mehr Material besonders auch mehr Qualität für die Fahrgäste sowie absolute Klimafreundlichkeit. Es braucht jetzt alle gebündelten Kräfte, um die 35 Einzelmaßnahmen für die Berliner S-Bahn und die weiteren acht i2030-Korridore in den kommenden Jahren umzusetzen. Das ist essentiell für eine gelingende Verkehrswende.“
Der Fokus bei der zweiten Tranche liegt auf dem Ausbau von Abstellanlagen im Zuge der S-Bahnausschreibung mit einer Erweiterung der Zugflotte und Angebotsverdichtung in den kommenden Jahren. Die zusätzlich benötigte Infrastruktur wird auch innerhalb von i2030 geplant und umgesetzt. Weitere Schwerpunkte sind der Streckenausbau zur Ermöglichung eines 10-Minuten-Taktes zwischen Buch und Bernau und die Realisierung der Verkehrsstation Kamenzer Damm. Darüber hinaus sollen die S-Bahnverkehre auf der Ringbahn durch neue Weichenverbindungen und Bahnsteigkanten, den Ausbau der Energieversorgung und die Ergänzung moderner Leit- und Sicherungstechnik stabilisiert werden.
Hintergrund Berliner S-Bahn: Die S-Bahn leistet einen wichtigen Beitrag für eine klimafreundliche Mobilität in der Stadt und auf den Siedlungsachsen im nahegelegenen Umland. Sie ist komplett elektrifiziert und fährt vollständig mit Ökostrom. Die Fahrgäste profitieren von einem gut ausgebauten Netz und kurzen Fahrzeiten durch die großflächige Stadt. Die S-Bahn vernetzt den Innenstadtbereich mehrmals die Stunde mit den Umlandgemeinden. Sie bringt bereits heute täglich etwa 1,5 Millionen Menschen von A nach B. Seit Jahren entscheiden sich immer mehr Menschen für die S-Bahn. So stiegen die Fahrgastzahlen von 2012 bis 2018 um 21 Prozent. Der aktuelle Berliner Nahverkehrsplan rechnet bis 2030 mit einer weiteren Nachfragesteigerung von bis zu 42 Prozent für die öffentlichen Verkehrsangebote.
Die 2. Tranche umfasst folgende Teilmaßnahmen:
- Abstellanlage Beusselstraße/Westhafen
- Zweigleisiger Ausbau zwischen Buch – Bernau
- Abstellanlage Frohnau
- Umwandlung Haltepunkt Westkreuz in einen Bahnhof durch zusätzliche Weichenverbindung
- Abstellanlage Waidmannslust
- Abstellanlage Marzahn
- Zugbildungsanlage Nordbahnhof
- Abstellanlage Lichterfelde Süd
- Bahnsteigkante Halensee
- Bahnsteigkante Messe Nord und Anbindung Kehranlage
- Bahnsteigkante Westend
- Verkehrsstation Kamenzer Damm
- Abstellanlage Hundekehle
Das i2030-Maßnahmenpaket für die Berliner S-Bahn ermöglicht die Umsetzung folgender Ziele:
- Mehr Züge: Angebotsausweitung und mehr Kapazität
- Ausweitung des 10-Minuten-Taktes auf Außenästen des Netzes
- Verbesserung der Pünktlichkeit und der Zuverlässigkeit
- Erweiterung des Netzes für einen stabilen Verkehr nicht nur im Regelbetrieb, sondern auch bei planmäßigen Abweichungen wie Baustellen oder Instandsetzungsarbeiten sowie im Störungsfall
- Veränderung des Modal Split zu Gunsten des ÖPNV
- Senkung des CO2-Ausstoßes
Mehr Informationen zum Projekt finden sich auf www.i2030.de/sbahn
VBB Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg GmbH
Stralauer Platz 29
10243 Berlin
Telefon: +49 (30) 254-140
Telefax: +49 (30) 254-14112
http://www.vbb.de
stellv. Pressesprecher
Telefon: +49 (30) 254141-25
Fax: +49 (30) 254141-11
E-Mail: Joachim.Raduenz@vbb.de