Hochzeit auf hoher See: 1.400 Tonnen schweres Umspannwerk für RWE-Offshore-Windpark Kaskasi errichtet

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  • Installation der Fundamente für die Windkraftanlagen gestartet
  • Innovative Fundamentlösungen und recycelbare Rotorblätter im Test
  • 342-Megawatt-Windpark wird Ökostrom für mehr als 400.000 Haushalte liefern

Sven Utermöhlen, CEO Wind Offshore, RWE Renewables: „Wenn sich Deutschland bis 2035 nahezu vollständig mit Strom aus Erneuerbaren Energien versorgen will, erfordert das eine gewaltige Kraftanstrengung. Gerade ein schnellerer Offshore-Ausbau ist wichtig, um gleichzeitig die Klimaziele und eine größere Energieunabhängigkeit zu erreichen. Wir leisten dazu unseren Beitrag. Dass der Bau unseres Offshore-Windparks Kaskasi Fahrt aufnimmt, ist dafür ein sichtbares Zeichen.“

Mit Kaskasi errichtet RWE derzeit ihren 6. Windpark vor der deutschen Küste. Das 342-Megawatt-Projekt entsteht rund 35 Kilometer nördlich der Insel Helgoland. Kürzlich konnte im Baufeld Hochzeit gefeiert werden: So nennt man es, wenn das Umspannwerk erfolgreich auf seinem Fundament installiert wurde. Das Offshore-Umspannwerk ist das Nervenzentrum des Windparks. Hier wird der von den einzelnen Windturbinen erzeugte Strom zusammenfließen und auf die notwendige Übertragungsspannung gebracht.

Im dänischen Aalborg auf dem Gelände des Herstellers Bladt Industries begann die Reise für das 1.400 Tonnen schwere Umspannwerk. Zwei Tage lang wurde es über die Nordsee transportiert bevor es mit dem schwimmenden Schwerlastkran „Gulliver“ der Firma SCALDIS auf das Monopile-Fundament gesetzt wurde. Damit ist die gewichtsmäßig schwerste Komponente des Windparks installiert.

Zudem wurde mit der Errichtung der insgesamt 38 Monopile-Fundamente für die
Windkraftanlagen sowie den dazugehörigen Verbindungsstücken (Transition Pieces) begonnen. Die bis zu 64 Meter langen Fundamente wiegen bis zu 740 Tonnen – etwa so viel wie 600 Kleinwagen. Mit der „Strashnov“ von Seaway 7, der „Blue Tern“ von Fred Olsen sowie der „Neptune“ und der „Sea Challenger“ von DEME sind gleich vier Schiffe im Einsatz, um sie zu installieren.

Die Koordination der Arbeiten und Abläufe auf der Offshore-Großbaustelle erfolgt rund um die Uhr über den RWE-Kontrollraum auf Helgoland. Unterstützt wird das RWE-eigene Team durch nautisches Personal von Ems Maritime Offshore.

Um die Fundamente im Meeresboden in Wassertiefen von 18 bis 25 Metern zu installieren, greift RWE auf zwei verschiedene Installationsmethoden zurück: Neben der herkömmlichen Schlagrammtechnik wird ein Vibrationsrammverfahren eingesetzt. Das sogenannte Vibro Pile Driving hat das Potenzial, den Unterwasserschall deutlich zu reduzieren. Dies kommt vor allem der Meeresumwelt zugute. Die Pilotanwendung bei Kaskasi wird durch das Forschungsprojekt „VISSKA“ begleitet, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert wird.

Innovative Fundamentlösungen und recycelbare Rotorblätter
RWE treibt die technologische Weiterentwicklung in der Offshore-Windindustrie voran und testet im Windpark Kaskasi gleich drei neue Technologien: RWE plant bei Kaskasi weltweit das erste Mal spezielle Stahlkragen um drei Monopile-Fundamente (Collared Monopile) zu installieren. Eine weitere Neuerung sind einvibrierte Fundamente mit einem im Seeboden expandierenden Betonring (Self-Expanding Pile Shoe). Zudem feiert ein nachhaltiges Produkt seine Deutschlandpremiere bei Kaskasi: Siemens Gamesa und RWE werden einige Windturbinen mit recycelbaren Rotorblättern ausstatten. Die Rotorblätter sind – dank eines neuartigen Harzes – die ersten ihrer Art, die am Ende ihres Lebenszyklus für neue Anwendungen recycelt werden können. Ab Sommer wird mit der Errichtung der Windkraftanlagen begonnen. Ende 2022 sollen die insgesamt 38 Windkraftanlagen betriebsbereit sein. Dann wird Kaskasi rechnerisch rund 400.000 Haushalte pro Jahr mit grünem Strom versorgen.

Rückenwind für RWE und die Energiewende in Deutschland
RWE ist eines der führenden Unternehmen im Bereich der Erneuerbaren Energien und weltweit die Nummer 2 bei Offshore-Wind. Im Rahmen seiner Investitions- und Wachstumsstrategie „Growing Green“ will das Unternehmen bis 2030 seine Kapazität im Bereich Offshore-Wind von derzeit 2,4 Gigawatt (GW) auf 8 GW verdreifachen. Und auch in Deutschland zieht RWE das Tempo an: Bis zu 15 Milliarden Euro brutto sollen bis 2030 im Heimatmarkt in die grüne Energiewelt investiert werden. So will RWE auch bei der Offshore-Windkraft weiter wachsen: RWE treibt gemeinsam mit ihrem kanadischen Partner Northland Power die Entwicklung eines großen Offshore-Windclusters in der deutschen Nordsee voran. Insgesamt drei Windparks mit einer installierten Gesamtleistung von über 1,3 GW wollen die Partner nördlich der Insel Juist errichten und vorrausichtlich 2026 beziehungsweise 2028 in Betrieb nehmen. Diese geplanten Windparks können pro Jahr so viel Ökostrom produzieren, dass sie den Bedarf von bis zu 1,6 Millionen Haushalten decken. In direkter Nähe entwickelt RWE einen weiteren Windpark mit einer Leistung von 225 MW.

Weiterführende Informationen zum geplanten Bauablauf

Fundamente: Die von Bladt Industries gefertigten Fundamente und Transition Pieces sind auf dem BUSS Terminal in Eemshaven gelagert und werden von dort zur Baustelle auf See gebracht. Den für die Fundamente notwendigen Kolkschutz wird das belgische Unternehmen JanDeNul ausbringen.

Kabel: Die Windturbinen werden über Unterseekabel mit verschiedenen Knotenpunkten und dann mit der Kaskasi-Umspannstation verbunden. Die Unterseekabel wurden von der Twentsche Kabel Fabriek (TKF) hergestellt und werden von DEME verlegt.

Windkraftanlagen: Ab Sommer wird Siemens Gamesa mit der Errichtung der 38 Windkraftanlagen beginnen. Jede Turbine (Type: SG 8.0-167 DD Flex) wird über eine installierte Leistung von bis zu 9 Megawatt verfügen.

Erläuterungen zu den innovativen Fundamentlösungen
Collared Monopile: Der Collared Monopile wurde auf Grundlage eines von RWE entwickelten Patents entworfen. Der Stahlkragen wird ebenerdig um den Monopile in den Seeboden eingebracht. Der Raum zwischen Kragen und Monopile-Fundament wird mit Fugenmaterial, sogenanntem Grout, gefüllt, um eine stabile Verbindung herzustellen. RWE wird begleitende Tests durchführen, um nachzuweisen, dass der Stahlkragen das Verhalten der Fundamentstruktur im Vergleich zu Standard-Monopiles verbessert. Vibro Pile Driving Installation mit Self-Expanding Pile Shoe: Drei einvibrierte Fundamente werden mit einem im Seeboden expandierenden Betonring ausgestattet. Die Ausdehnung des Betonrings am Pfahlfuß soll den umliegenden Seeboden verdichten, was zu einer stabileren Boden-Pfahl-Verbindung führt. Messungen sollen zeigen, ob der Einsatz von kürzeren und damit günstigeren Pfählen perspektivisch möglich ist.

Zukunftsbezogene Aussagen
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Über die RWE Renewables GmbH

RWE ist Gestalter und Schrittmacher der grünen Energiewelt. Mit einer umfassenden Investitions- und Wachstumsstrategie baut das Unternehmen seine leistungsstarke und grüne Erzeugungskapazität bis 2030 international auf 50 Gigawatt aus. Dafür investiert RWE in dieser Dekade 50 Milliarden Euro brutto. Das Portfolio basiert auf Offshore- und Onshore-Wind, Solar, Wasserkraft, Wasserstoff, Speichern, Biomasse und Gas. Der Energiehandel erstellt maßgeschneiderte Energielösungen für Großkunden. RWE verfügt über Standorte in den attraktiven Märkten Europa, Nordamerika und im asiatisch-pazifischen Raum. Aus Kernenergie und Kohle steigt das Unternehmen verantwortungsvoll aus. Für beide Energieträger sind staatlich vorgegebene Ausstiegspfade definiert.

RWE beschäftigt weltweit rund 19.000 Menschen und hat ein klares Ziel: klimaneutral bis 2040. Auf dem Weg dahin hat sich das Unternehmen ambitionierte Ziele für alle Aktivitäten gesetzt, die Treibhausgasemissionen verursachen. Die Ziele sind durch die Science Based Targets Initiative wissenschaftlich bestätigt und stehen im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen. Ganz im Sinne des Purpose: Our energy for a sustainable life.

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