Ende des Biogas-Booms

Nach Ablauf der zwanzigjährigen Garantie auf die EEG-Einspeisevergütung dürften die meisten der mit nachwachsenden Rohstoffen versorgten Biogasanlagen unwirtschaftlich und deswegen aufgegeben werden. Die ersten Biogasanlagen werden bereits in wenigen Jahren, die meisten wohl in etwa fünf bis zwölf Jahren aus der Subventionsgarantie fallen. Doch was kommt nach Mais?

Eine Laufzeitverlängerung mit den bisherigen Vergütungssätzen ist nicht zu erwarten. Abgesehen von den mit Reststoffen betriebenen Biogasanlagen werden nur wenige Anlagen überleben. Zumal bereits jetzt trotz üppiger Subvention viele Anlagen in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht sind. Der NABU hat in einem ausführlicheren Positionspapier mehrere Alternativen aufgezeigt, die sowohl der Energieerzeugung dienen können, aber auch im Naturschutz Alternativen bieten. In Kurzform bedeuten diese:

Eine Alternative sind Freiflächen-Solaranlagen (PV) auf ehemaligen Maisanbauflächen, da deren Stromertragspotenzial pro Hektar etwa vierzigmal so hoch ist, wie es sich aus dem Maisanbau zur Biogasgewinnung ergibt. PV-Planungen sollten jedoch nicht mit für den Naturschutz bedeutenden Alternativen kollidieren. Wird dieser Grundsatz beachtet, kann sich für die Grundeigentümer wie für den Natur- und Umweltschutz aus dem Ersatz von Biomais eine klassische ‚Win-win-Situation‘ ergeben, der zudem keine öffentlichen Finanzmittel erfordert.

Moorige und anmoorige Böden, auf denen bislang Mais wächst, sollten aus Gründen des Klimaschutzes aus der ackerbaulichen Bewirtschaftung genommen werden. Zudem ist nach Möglichkeit die Entwässerung zurückzunehmen, um einen Wasserrückhalt bis hin zur (Wieder-) Vernässung zu erreichen. Dadurch lassen sich die hohen CO2– Emissionen dieser Böden drastisch reduzieren. Vor allem für Randbereiche naturnaher Moore sollte zur Abpufferung von Stoffeinträgen aus der Umgebung und zur Wasserstandshaltung des Kernbereichs dieses Ziel angestrebt werden.

Schleswig-Holstein als waldärmstes Bundesland hat sich zudem die Erhöhung des Waldanteils auf 12 Prozent zum Ziel gesetzt. Dafür können freiwerdende Biogas-Äcker sowohl auf feuchten, als auch auf trockenen, sandigen Böden verwendet werden.

Auf dafür geeigneten Flächen könnte auch eine extensive Rinderbeweidung erfolgen, hier von einer herkömmlich extensiven Form bis hin zur Entwicklung einer Halboffenen Weidelandschaft.

Die aufgezeigten Alternativen eröffnen neue Möglichkeiten sowohl für den Klima- wie den Naturschutz.

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