Poetin ersteigert Charmantes Weinhäuschen am Bodensee
Die 1797 in Westfalen geborene Schriftstellerin vermochte es, Menschen mit ihren Gedichten zu fesseln und zum Nachdenken anzuregen. Wer würde deshalb besser zum Welttag der Poesie passen als diese außergewöhnliche Wortschöpferin? Um den Verpflichtungen der Adelsgesellschaft zu entfliehen, reiste sie mehrfach zu ihrer Schwester in die Alte Meersburg. Hier veröffentlichte sie eines ihrer bedeutendsten Werke, die „Judenbuche“, und verliebte sich in die idyllische Umgebung. Durch einen Glücksfall ersteigerte sie das nahegelegene Fürstenhäusle samt Weinbergen und richtete sich hier ihre eigene literarische Ruheoase ein. Allein der atemberaubende Blick über den Bodensee bis zu den Alpen ist den Aufstieg zum Häuschen der Droste wert.
Rendevous mit der adeligen Poetin
Heute bietet das Fürstenhäusle interessante Einblicke in das private Leben der deutschen Dichterin. Im Besucherzimmer stehen kostbare Biedermeiermöbel, ein Tafelklavier und Vitrinen voller kleiner Schätze, die Annettes Sammelleidenschaft und Liebe zum Detail zeigen. Vor allem ihr so genanntes „Schwalbennest“ erweckt mit den Bildnissen, Büchern, Briefen und Schreibutensilien den Anschein, als könne man ihr jeden Moment begegnen. Ihre Liebe zur Poesie, Musik und Kunst ist überall sichtbar. Im Besucherzentrum können die Gäste über Hör- und Medienstationen ihr in besonderer Weise begegnen. Deshalb gehört ihre „Perle am Bodensee“, wie sie ihr zweites Zuhause gerne nannte, auch zu den landesweit 14 Monumenten, die am Themenjahr „Liebe, Lust, Leidenschaft. Leben in Schlössern und Klöstern“ der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg teilnehmen.
Ihr Lieblingsort — von den Erben liebevoll bewahrt
Anfang des 20. Jahrhunderts erbte ihr Neffe Carl das Häuschen und richtete es 1923 mit seiner Frau Marie als Droste-Museum ein, um der berühmten Tante zu gedenken. Das Gebäude haben sie mit liebevoller Hingabe erhalten und trotz Umbauten so belassen, dass die eigenen Beschreibungen der Dichterin weiterhin zutreffen. Bis 1960 war das Drostehaus in Familienbesitz. Ab 26. März ist das Fürstenhäusle nach der Winterpause wieder täglich für Gäste von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Jeweils um 16.00 Uhr wird eine Führung durch das dichterische Refugium angeboten. Für Schulklassen gibt es Sonderführungen nach Vereinbarung.
Welttag der Poesie 2022
Der Welttag der Poesie wurde 1999 von der UNESCO ins Leben gerufen. Deutschlandweit wird seither am 21. März an die Bedeutung der Poesie und die Vielfalt der Sprache erinnert. Poesie besitzt die Fähigkeit, in Bildern zu sprechen und die Vorstellungskraft der Menschen zu stärken. Sie kann den internationalen Austausch fördern, deshalb ist es wichtig zu zeigen, dass Poesie auch in Zeiten schnelllebiger Medien einen wichtigen Platz im kulturellen und gesellschaftlichen Leben einnehmen kann. Wie Droste 1844 schrieb: „Wo Wirken ein Geschick nach eigener Willkür kann bereiten, nur Offenheit zu allen Zeiten. Die allerbeste Politik.“
themenjahr 2022: „liebe, lust, leidenschaft“
Eine Zeitreise voller Schönheit und manchmal auch Frivolität bietet das neue Themenjahr „Liebe, Lust, Leidenschaft. Leben in Schlösser und Klöstern“ der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg. 2022 erkunden Besucherinnen und Besucher in 14 teilnehmenden Monumenten die Liebe und ihre Facetten im Wandel der Zeit ‒ von der Liebe jenseits der Ehe über tiefe Religiosität und leidenschaftliche Gottesliebe bis zur Sammelleidenschaft, die sich in Wunderkammern, Naturalienkabinetten und Gärten mit exotischen Pflanzen widerspiegelt. Die Internetseite www.schloesser-und-gaerten.de bietet einen aktuellen Überblick über die Veranstaltungen im Themenjahr „Liebe, Lust und Leidenschaft.“
Service und Information
Öffnungszeiten Fürstenhäusle
Ab Samstag, 26. März, täglich 10.00 bis 17.00 Uhr
Führungen täglich um 16.00 Uhr
Für den Besuch gelten folgende Regeln:
Für den Besuch ist der 3G-Nachweis erforderlich: Der Zutritt ist nur nach Vorlage eines Test-, Impf- oder Genesenennachweises möglich. Der Testnachweis bei nicht-immunisierte Personen muss ein negativer Antigen-Schnelltest (24h) oder ein negativer PCR-Testnachweis (48h) sein.
Ergänzend zu diesen Nachweisen muss ein amtliches Ausweisdokument im Original vorgelegt werden, um die Identität überprüfen zu können.
Ausgenommen von der Testpflicht sind folgende Personengruppen:
– Kinder bis einschließlich 5 Jahren
– Kinder über 5 Jahren, die noch nicht eingeschult sind.
– Schülerinnen und Schüler bis einschließlich 17 Jahren außerhalb der Ferienzeit.
Darüber hinaus gelten die bekannten Abstands- und Hygieneregeln sowie im Innenbereich das Tragen einer FFP2-Maske (oder vergleichbarer Maske). Dies gilt sowohl für die Besucher*innen als auch für das Führungspersonal. Im Außenbereich entfällt die Maskenpflicht, es sei denn, es ist davon auszugehen, dass der Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen Personen nicht zuverlässig eingehalten werden kann.
KOMMEN. STAUNEN. GENIESSEN. Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg öffnen, be-wahren, entwickeln und vermarkten 62 historische Monumente im deutschen Südwesten. 2019 besuchten rund 4 Mio. Menschen diese Originalschauplätze mit Kulturschätzen von höchstem Rang: darunter Schloss Heidelberg, Schloss und Schlossgarten Schwetzingen, das Residenzschloss Ludwigsburg, Schloss und Schlossgarten Weikers-heim, Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, Kloster und Schloss Salem sowie die Festungsruine Hohentwiel.
Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg
Schlossraum 22 a
76646 Bruchsal
Telefon: +49 (7251) 74-2770
Telefax: null
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