Burkhard Blienert, Beauftragter der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen: "Nach wie vor wird Alkohol in Deutschland zu viel und viel zu sorglos konsumiert. Wir haben Nachholbedarf, insbesondere wenn es um Prävention oder Werberegulierungen geht. ‚Klar bleiben‘ ist ein bewährtes, tolles Schulprojekt, welches Schülerinnen und Schüler seit Jahren erfolgreich aufklärt. Wichtig ist einfach, Kindern und Jugendlichen früh zu vermitteln, sich selbst zu reflektieren auf sich zu achten. Dazu gehört auch, möglichst gar nicht und wenn, dann nur wenig Alkohol zu trinken. Hier sind auch die Eltern immer wieder gefragt, mit ihren Kindern möglichst offen und ehrlich über die gesundheitlichen Risiken von Alkohol zu sprechen."
Prof. Dr. Martin Dietrich, Kommissarischer Direktor der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): "Mit dem ‚Klar bleiben‘-Wettbewerb werden Jugendliche für die zahlreichen Risiken des Alkoholkonsums sensibilisiert und zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol motiviert. BZgA-Studiendaten belegen, dass Rauschtrinken bereits bei 12- bis 17-Jährigen Thema ist: Rund 15 Prozent dieser Altersgruppe geben an, in den letzten 30 Tagen bis zum Rausch getrunken zu haben. Rauschtrinken ist im Jugendalter besonders riskant, weil sich das jugendliche Hirn in einer sensiblen Entwicklungsphase befindet. Die psychoaktive Substanz Alkohol kann wichtige Prozesse im Hirn stark beeinträchtigen. Außerdem kann der Alkoholrausch zu gefährlichen Unfällen führen, wenn Wahrnehmung und Koordinationsfähigkeit durch Alkohol gestört sind und Risiken falsch eingeschätzt werden."
Mit "Klar bleiben" werden Schülerinnen und Schüler aller Schulformen angesprochen – auch Lehrkräfte und Eltern werden zum Thema Alkohol erreicht. Der Wettbewerb ist mit begleitenden Evaluationsstudien als wirksam bestätigt und an Schulen einfach umsetzbar.
Prof. Dr. Reiner Hanewinkel, Leiter des Instituts für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord), das den Wettbewerb entwickelt hat und organisiert, betont: "Das schulische Präventionsprogramm ‚Klar bleiben‘ ergänzt die Präventionslandschaft in Deutschland als praktikables Angebot. Jugendliche im Klassenverband werden zu einer kritischen Haltung gegenüber Alkohol angeregt. Die Zielsetzung ist, den Verzicht auf riskanten Alkoholkonsum als soziale Norm zu etablieren. Gleichzeitig sind Gesundheit, Verantwortungsübernahme für sich und andere, ein Hinterfragen von vorgelebten Werten und die Entwicklung eigener Verhaltensstandards Themen, die für Jugendliche relevant sind. Dabei möchten wir sie gerne unterstützen."
Der Wettbewerb "Klar bleiben" wurde vom IFT-Nord im Rahmen der BZgA-Jugendkampagne "Alkohol? Kenn dein Limit." entwickelt und wissenschaftlich begleitet. Im Rahmen des Wettbewerbs entscheiden sich teilnehmende Schulklassen für sechs Wochen ohne Rauschtrinken, indem sie auf den Konsum größerer Mengen Alkohol und auf andere Formen riskanten Alkoholkonsums verzichten. Für Lehrkräfte, Schulsozialarbeitende und Präventionsfachkräfte bietet das Programm über digitale Tools und ausgearbeitete Unterrichtsimpulse die Möglichkeit, interaktiv und jugendgerecht zum Thema "Risiken des Alkoholkonsums" zu arbeiten. Filme "Klar bleiben – kurz erklärt" auf der Website erläutern Lehrkräften, Fachkräften und Schülerinnen und Schülern alles Wissenswerte rund um den Wettbewerb.
Weiterführende Informationen zum Klassenwettbewerb "Klar bleiben – Feiern ohne Alkoholrausch" unter: www.klar-bleiben.de
Die Alkoholpräventionskampagnen der BZgA im Überblick:
- www.null-alkohol-voll-power.de für Jugendliche unter 16 Jahren
- www.kenn-dein-limit.info für Jugendliche ab 16 Jahren
- www.kenn-dein-limit.de für Erwachsene
- www.alkoholfrei-sport-geniessen.de für Sportvereine
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