Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, versteht den Unmut der Kulturstaatsministerin über das Humboldt Forum, wenn auch gesagt werden muss, dass an der Konzeption maßgeblich die jeweils aktiven Bundesregierungen und der Deutsche Bundestag mit all seinen Fraktionen und das Land Berlin beteiligt waren und sind.
Der Deutsche Kulturrat bereitet gerade als Vertretung seiner acht Sektionen und ihren 264 Bundeskulturverbänden eine abgestimmte Positionierung zum Humboldt Forum vor und wird konkrete Maßnahmen vorschlagen, wie das Humboldt Forum aus der Sicht der organisierten Zivilgesellschaft seine Aufgabe in der Zukunft erfüllen kann.
Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Die fehlende Einbindung der nationalen, wie der internationalen organisierten Zivilgesellschaft, in das Großprojekt Humboldt Forum, ist der tiefere Grund für die unübersehbaren inhaltlichen Probleme. Wie sollen zum Beispiel die Fragen des Umgangs mit unserer kolonialen Vergangenheit und Gegenwart und zu religiösen Symbolen am rekonstruierten Stadtschloss ohne Einbindung der Zivilgesellschaft in seiner ganzen Breite bewertet werden? In diesem Sinne ist die Aussage von Kulturstaatsministerin Claudia Roth, das Humboldt Forum sei noch im Rohbau, ein Hoffnungszeichen. Es besteht also noch die Möglichkeit, das Ruder herumzureißen. Aber, ohne die längst überfällige Einbindung der Zivilgesellschaft wird das nicht gelingen.“
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