Die Chipkrise und langen Lieferzeiten für Neuwagen befeuern immer stärker die Preisentwicklung auch auf dem Gebrauchtmarkt. Aktuell liegen die Preise für die gleichen Modelle etwa 25 % über dem Niveau vor einem Jahr, berichtet die Zeitschrift auto motor und sport. Rekordpreise hat die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) beobachtet. So erreichten im Dezember drei Jahre alte Benziner mit 61,6 Prozent vom ehemaligen Listenneupreis ein Rekordhoch, Diesel lagen bei 58,7 Prozent ihrer ehemaligen Neunotierung. „Dies sind zum Teil Werte, die sonst eher die zwei Jahre alten Gebrauchtwagen erzielen konnten“, sagte Martin Weiss, Leiter der DAT-Fahrzeugauswertung. „Wir haben so etwas in der Masse noch nie erlebt, dass aufgrund der starken Nachfrage und des knappen Angebots drei Jahre alte Pkw oft zu Preisen gehandelt werden wie sonst zweijährige. Das Wertniveau hat sich sozusagen um ein Jahr verschoben.“
Diese Preisentwicklung wird nach Expertenmeinung anhalten. „Die Verfügbarkeit von begehrten jungen Gebrauchtwagen bleibt knapp, da auch 2021 erneut weniger neue Fahrzeuge bei Autovermietern, Händlern oder auch Herstellern zugelassen wurden als üblich“, so Weiss. „2022 wären diese gerne als junge Gebrauchtwagen von Kaufinteressenten erworben worden.“ Die Anspannung im Markt lässt sich auch am stark gefallenen Angebot festmachen. So ist der Fahrzeugbestand der Gebrauchtwagenbörse Autoscout24 von November 2020 bis November 2021 um knapp 34 % gesunken, von 1,9 Millionen auf nur noch knapp 1,3 Millionen.
Redakteur: Henning Busse
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