Die Firmen des Clusters aus den Bereichen Biotechnologie, Pharma und Medizintechnik, Diagnostik, Analytik und der Gesundheitswirtschaft konnten in Ostbayern im zweiten Corona-Jahr ihre Geschäfte deutlich ausbauen und haben vielfach Personal aufgestockt. Das zeigt die aktuelle Umfrage in der BioRegio Regensburg, die alljährlich von der BioPark Regensburg GmbH, einem Unternehmen der Stadt Regensburg, erhoben wurde. Die Gesamtzahl der Unternehmen ist im Cluster gegenüber dem Vorjahr auf 63 Unternehmen (+2) leicht gestiegen (siehe Graphik 1). Die Gesamtzahl der Beschäftigten hat von 4.093 auf 4.504 (+10%) deutlich zugelegt. Der BioPark ist derzeit komplett ausgebucht. Aktuell beherbergt das Technologie- und Gründerzentrum in seinen drei Gebäuden auf 18.000 m2 Bruttofläche 35 Mieter mit fast 700 Beschäftigten. Darunter sind Startup Unternehmen, universitäre und außeruniversitäre Einrichtungen, Firmen aus dem In- und Ausland, sowie Service- und Dienstleister und eine eigene Kindertagesstätte.
Aktuell sind im Cluster BioRegio Regensburg 6 Pharmaunternehmen mit 1.530 Beschäftigten, 30 Medtech-Firmen (Medizintechnik, Diagnostik/Analytik) mit 2.124 Beschäftigten und 27 Biotech-Firmen mit 850 Beschäftigten aktiv (siehe Graphik 2).
Laut BioPark Geschäftsführer Dr. Thomas Diefenthal sind einige produzierende Firmen aus den Bereichen Medizintechnik und Diagnostik direkte Profiteure der hohen Nachfrage an Desinfektions-, Hygiene- und Testkitartikeln durch die Folgen der Corona-Pandemie. Bei anderen produzierenden Firmen haben dagegen die Engpässe in den Zulieferketten eine Expansion ausgebremst und zu Stagnation, in wenigen Fällen auch Personalabbau, geführt. In Summe haben die Firmen jedoch das zweite Corona-Jahr deutlich besser bewältigt als 2020 mit dem harten Lockdown. Das zeigte sich auch in erfolgreichen Firmenübernahmen und Finanzierungsrunden, die im Vorjahr größtenteils ausgeblieben waren. Die Corona-Pandemie hat – wie im Jahr zuvor – auch in 2021 zu bemerkenswerten innovativen Projekten und Produkten geführt. Darunter die Forschung zur Wirkstoffentwicklung gegen Covid-19, Antibiotika- Resistenz brechende Moleküle oder innovative Therapieansätze mit Nanotransportern.
„Ich bin immer wieder beindruckt, was für ein Potential im BioPark und der BioRegio Regensburg erfolgreich umgesetzt wird“, kommentiert Prof. Georg Stephan Barfuß, Referent für Wirtschaft, Wissenschaft und Finanzen der Stadt Regensburg, den neuen Geschäftsbericht. Er sieht in der von der Stadt Regensburg initiierten Clusterpolitik aus der auch der BioPark vor nunmehr über 20 Jahren hervorgegangen ist, ein Erfolgsrezept für die positive Entwicklung am Standort. Insgesamt hat die Wirtschaftsförderung der Stadt Regensburg seit 1996 zehn Netzwerk- und Clusterinitiativen initiiert. Diese arbeiten zum Teil direkt in den beiden Innovations- und Gründerzentren der Stadt, BioPark und TechBase, branchenübergreifend zusammen. So ist z.B. das BioPark-Projekt „Healthcare Regensburg“ Teil einer Cross-Cluster Initiative im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI). Im neuen Netzwerk AIR-Regensburg (Artificial Intelligence Regensburg) werden KI-basierte Systeme in der Diagnostik und medizinischen Anwendung thematisiert. Der BioPark profitiert durch die Lage direkt auf dem Hochschul-Campus mit kurzen Wegen zu hochkarätigen Forschungseinrichtungen an den Universitäten und Kliniken.
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