Kurz auf den Punkt gebracht, sieht die angekündigte Zusammenarbeit zwischen der Salzgitter AG und dem dänischen Energiekonzern Ørsted, weltweit größter Betreiber von Offshore-Windparks, so aus: Ørsted liefert grünen Wasserstoff für die Stahlherstellung, im Gegenzug wird klimaneutraler Stahl für die Fertigung von Windenergieanlagen geliefert. Langfristig soll die Kooperation noch einen weiteren Punkt umfassen: Ørsted könnte den Stahl aus ausgedienten Windkraftanlagen als Recycling-Rohstoff liefern.
Der LEE NRW begrüßt diese Initiativen und bedauert zugleich, dass Salzgitter diese Kooperation nicht mit einem hiesigen deutschen Energieunternehmen vereinbart hat. Und noch bedauerlicher ist es für Reiner Priggen, den Vorsitzenden des LEE NRW, „dass der NRW-Stahlkonzern ThyssenKrupp bislang keinerlei Aktivitäten wie die Salzgitter AG erkennen lässt.“
Priggen verweist auf die bislang gescheiterten Vorstöße aus der NRW-Windbranche, gemeinsam mit dem Stahlkonzern moderne Windenergieanlagen auf dem 10.000 Hektar großen Betriebsgelände in Duisburg zu bauen. „Die Geschäftsführung ist mehrfach auf solche Pläne angesprochen worden, es hat aber bis heute keine Reaktion gegeben.“
Die Salzgitter AG plant bis Mitte der 2030er Jahre, aus der klimaschädlichen Roheisen-Erzeugung mit klassischer Kokskohle auszusteigen und Stahl nur noch mittels Wasserstoff-basierter Direktreduktion herzustellen. „Dieser Weg ist nur mit einer massiven Nutzung erneuerbarer Energien möglich, weshalb Salzgitter auch Windenergieanlagen auf dem eigenen Betriebsgelände errichtet hat. An dem Weg, den die Salzgitter AG eingeschlagen hat, sollte sich die NRW-Stahlindustrie schnellstens orientieren“, betont Reiner Priggen.
Als Dachverband der Erneuerbare-Energien-Branche in Nordrhein-Westfalen bündelt der LEE NRW die Interessen aus allen Bereichen der Energiewende. Zum Verband zählen mittelständische Unternehmen, Verbände und Bürger. Das gemeinsame Ziel: 100% Erneuerbare Energien bis 2045 – in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr. Dafür engagieren sich auch fünf LEE-Regionalverbände als kompetente Ansprechpartner vor Ort. Denn im Energieland Nr. 1 ist die Branche wichtiger Arbeitgeber für 46.000 Beschäftigte, die 2017 ein Umsatzvolumen von 10 Mrd. Euro erwirtschafteten.
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