Pflegebedürftige in Rheinland-Pfalz müssen 2022 monatlich 130 Euro mehr zahlen

Die finanzielle Belastung der Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen in Rheinland-Pfalz ist im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Der monatliche Betrag nahm durchschnittlich um 130 Euro auf nun 2.264 Euro zu (von Januar 2021 auf Januar 2022). Das entspricht einem Plus von 6,1 Prozent. Rheinland-Pfalz ist damit das viertteuerste Bundesland im Ländervergleich nach Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und dem Saarland. Ein Grund für die Kostensteigerung ist die bessere und tariflich gebundene Bezahlung des Pflegepersonals.

Der Eigenanteil der Bewohnerinnen und Bewohner setzt sich zusammen aus den Kosten für die reinen Pflegeleistungen (EEE), den Ausgaben für Unterkunft und Verpflegung sowie dem Anteil der Pflegebedürftigen an den Investitionskosten.

Ampel-Regierung muss Pflege umfassend reformieren

„Wir sehen die Entwicklung der Eigenanteile weiterhin mit Sorge. Sie bringt viele Pflegebedürftige an die Grenze ihrer finanziellen Belastbarkeit“, sagt Martin Schneider, Leiter der vdek-Landesvertretung Rheinland-Pfalz. „Die Ampel-Regierung darf bei der ,kleinen Pflegereform‘ nicht stehenbleiben, sondern muss einen größeren Wurf wagen. Sonst werden immer mehr pflegebedürftige Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer auf Leistungen der Sozialhilfe angewiesen sein. Gute Pflege muss für alle bezahlbar bleiben.“

Hintergrund

Zum 1. Januar 2022 ist eine „kleine Pflegereform“ der alten Bundesregierung in Kraft getreten. Die Pflegekassen übernehmen je nach Pflegedauer zwischen 5 und 70 Prozent der reinen Pflegeleistungen (EEE).

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