„Die potentielle Fläche für Wohnungsbau ist begrenzt und kostbar. Dabei ist unendliches Wachstum auf der endlichen Ressource Fläche schlichtweg nicht möglich und mit Blick auf eine perspektivisch abnehmende Bevölkerung kaum sinnvoll. Im Sinne der Nachhaltigkeit sollten wir daher schnell zum Netto-Null-Prinzip kommen und nur in Ausnahmen neue Fläche versiegeln“, fordert Malte Siegert, Vorsitzender des NABU Hamburg. Durch die vielen Landschaftsschutz- und Naturschutzgebiete, deren Anteil an der Landesfläche laut dem Verhandlungsergebnis der NABU-Volksinitiative „Hamburgs Grün erhalten“ zusammen nicht unter 30 Prozent fallen darf, sind der Wohnungsbaupolitik in Hamburg im wahrsten Sinne bereits natürliche Grenzen gesetzt.
"Bauen, bauen, bauen schadet dem Klima und der Umwelt. Der Preisspirale kann auch mit kluger politischer Steuerung begegnet werden. Um dem Anstieg der Mieten entgegenzuwirken, hat die Stadt ihre regulatorischen Möglichkeiten noch lange nicht ausgereizt. Stattdessen wird eine investorenfreundliche Wohnungsbaupolitik gefördert. So entstehen viele teure neue Wohnungen, die den Mietenspiegel eher heben als senken", ergänzt Siegert.
Jedes nicht neu gebaute Gebäude wäre der beste Klimaschutz. Wenn dennoch neu gebaut werden muss, ist es essentiell den Anteil an grauer Energie zu reduzieren. Als graue Energie wird der Energieverbrauch bezeichnet, der zum Errichten eines Gebäudes notwendig ist. Darunter fällt die Energie zum Gewinnen von Materialien, zum Herstellen und verarbeiten von Bauteilen, zum Transport von Maschinen, Materialien und Bauteilen zur Baustelle sowie zum Einbau von Bauteilen im Gebäude. Durch die Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen (z.B. Holz) und durch ressourcenschonendes Bauen lässt sich die im Gebäude verbaute graue Energie so minimieren, dass im Lebenszyklus möglichst ein klimaneutrales Projekt realisiert wird.
Hamburg ist als dicht bebaute und am Wasser gelegene Großstadt besonders vom Klimawandel betroffen. Bei Neubauten muss der Anpassung an den Klimawandel eine besondere Bedeutung zukommen, um Hamburg möglichst resilient gegenüber Hochwasser und Hitze zu machen. Dachbegrünungen, Grün an Fassaden, Möglichkeiten zur Regenwasserversickerung und Wasserspeicherung sowie Artenschutzmaßnahmen am Gebäude sind nur einige Möglichkeiten, um die Stadt zu kühlen und dem Artensterben etwas entgegenzusetzen.
Der NABU ist mit über 27.000 Mitgliedern Hamburgs größter Umweltverband. Mit praktischem Naturschutz, politischem Druck und Umweltbildung sorgen NABU-Aktive überwiegend ehrenamtlich dafür, dass Hamburg grün und lebenswert bleibt. Weitere Informationen und Mitmachangebote unter www.NABU-Hamburg.de.
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