Der DPhV erinnert die neue KMK-Präsidentin an drei Vorhaben, die es aus Sicht des Verbandes jetzt anzupacken gilt:
1. Schulfinanzierung besser und gleichwertiger gestalten
Der Deutsche Philologenverband rät dringend dazu, einen Corona-Schulgipfel gemeinsam mit dem Städte- und Gemeindebund ins Leben zu rufen. „Wir müssen sichergehen, dass die Digitalisierung der Schulen, der Schulbau und auch die Corona-Schutzmaßnahmen an den Schulen nicht durch mangelnde oder schleppende Finanzierung beeinträchtigt werden. Schulen müssen besser ausgestattet, guter und sicherer Präsenzunterricht gewährleistet werden. Die `äußere Schulfinanzierung´ liegt bei den Schulträgern; die Städte und Kommunen sind finanziell jedoch unterschiedlich aufgestellt. Damit wird keine gleichwertige und chancengerechte Bildungsfinanzierung gewährleistet. Ein Corona-Schulgipfel zwischen Kultusministerkonferenz und dem Städte- und Gemeindebund wäre ein erster Schritt zur Analyse und damit Verbesserung der aktuell sozial ungleichen schulischen Ausstattung “, mahnt Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing. Als ersten Schritt jedoch gleich eine Verfassungsänderung zu diskutieren, hält Lin-Klitzing für vorschnell. Die Kultusministerinnen und -minister selbst hatten in ihrer neuen Ländervereinbarung von 2021 die kommunale Schulträgerschaft festgeschrieben. „Nun sollte in 2022 nicht gleich das Kind mit dem Bade ausgeschüttet werden“, erklärt die Vorsitzende.
2. Standards für Quer- und Seiteneinsteiger 2022 fertigstellen
Kaum ein Bundesland kann seine Unterrichtsversorgung noch ohne quer- und seiteneinsteigende Lehrkräfte gewährleisten. Die KMK hat sich den Abschluss der gemeinsamen Standards für 2023 vorgenommen. Das ist angesichts der angespannten und die Zukunft bestimmenden Einstellungssituation zu spät. Die DPhV-Vorsitzende: „Wir brauchen JETZT verbindliche Standards für die Lehrkräfte, die durch Quer- und Seiteneinstieg in die Schule kommen, nicht erst 2023!“
3. Vergleichbarkeit des Abiturs auf hohem Niveau sichern
Der DPhV erinnert an das „Politische Vorhaben Abitur“ und die damit verbundene Schaffung von mehr Vergleichbarkeit auf höherem Niveau. „Für ein niveauvolles Abitur mit breiter und vertiefter Wissenschaftspropädeutik fordern wir u.a., dass in allen Bundesländern nun neu 36 bis 40 Kurse statt wie bisher 32-40 in die Gesamtqualifikation eingebracht werden. Wir erwarten auch, dass die Studierfähigkeit zumindest in den Fächern Deutsch, Mathematik und Fremdsprachen besser gesichert wird und deshalb eine Unterpunktung sämtlicher (Grundkurs/Basis-)Kurse in diesen Fächern in der Gymnasialen Oberstufe ausgeschlossen wird“, führt Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing aus.
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