Zu einem solchen Vorhaben gehört für den Verband auch ein Plan, der festhält, bis zu welchem Quarantäne-Prozentsatz von Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern weiter „voller Präsenzunterricht“ geleistet werden kann. Einheitliche Kriterien schützen außerdem auch vor politischen Alleingängen in einzelnen Bundesländern und gewährleisten trotzdem ein regional angepasstes Handeln. Lin-Klitzing: „Gerade in einem Jahr, in dem vier Landtagswahlen anstehen, sollte die Corona- und Schulpolitik kein Wahlkampfinstrument sein. Wir erwarten von den Kultusministerinnen und -ministern stattdessen vorausschauendes und verantwortungsbewusstes Handeln im Sinne der Kultushoheit der Länder.“
Gleichzeitig weist der Deutsche Philologenverband darauf hin, dass die Vorbereitungen für den Präsenzunterricht immer noch nicht gut genug sind. „Wir brauchen ausreichend FFP2-Masken, niedrigschwellige Impfangebote für Schülerinnen und Schüler mit Beratung für die Eltern, Boosterangebote für die Lehrkräfte und PCR-Tests für die Schulgemeinden, dreimal die Woche. Da an den Schulen weiterhin regelmäßig gelüftet werden muss, wäre es neben weiteren Maßnahmen gut, wenn nachts die Heizungstemperatur nicht mehr abgesenkt wird, damit die Schulgebäude nicht auskühlen und eine höhere Grundtemperatur trotz Lüften alle 20 Minuten erhalten bleibt“, mahnt Lin-Klitzing.
Der Deutsche Philologenverband wiederholt außerdem seine Forderung an die Kultusministerkonferenz, die am Mittwoch zu einer außerregulären Sitzung online zusammenkommt, die Bedingungen für Distanzunterricht zu verbessern. Laut einer Umfrage unter knapp 7000 Mitgliedern des DPhV hatten bis November 2021 gut 43 Prozent der Lehrkräfte noch immer kein digitales Endgerät von ihren Dienstherren bekommen. Knapp 50 Prozent der befragten Lehrkräfte gaben an, an Schulen zu unterrichten, an denen das WLAN nicht optimal für den Unterricht nutzbar ist. 62,5 Prozent der befragten Gymnasiallehrkräfte können an ihrer Schule nicht auf einen professionellen IT-Betreuer zurückgreifen.
Die DPhV-Bundesvorsitzende: „Bei der derzeitigen Lage müssen sowohl die Bedingungen für den Präsenzunterricht als auch für einen möglichen Distanzunterricht von den Kultusministerinnen und Kultusministern verbessert werden – und zwar schnell. Außerdem muss das Programm zum Aufholen nach Corona endlich wirksam ausgestaltet werden, damit diejenigen Schülerinnen und Schüler, die in den Distanzunterricht müssen, bestmöglich gefordert und gefördert werden!“
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