Im Jahr 2027 möchten Deutschland und Luxemburg gemeinsam die Europameisterschaft der Berufe austragen, mit grenzübergreifenden Projekten, die schon im Vorfeld die Bedeutung der beruflichen Bildung für Europa unterstreichen sollen. Die beiden Organisationen WorldSkills Germany und WorldSkills Luxembourg beabsichtigen die Bewerbung um die EuroSkills 2027 mit der Messe Düsseldorf als Austragungsort der Hauptwettkämpfe. Dabei können sie auf die Unterstützung zahlreicher Partner zählen. So unterzeichneten am 20.01.2022 das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, die Landeshauptstadt Düsseldorf sowie die Messe Düsseldorf jeweils mit WorldSkills Germany entsprechende Absichtserklärungen.
„Die Absicht, sich für die Europameisterschaft der Berufe zu bewerben sowie die Unterzeichnung der Dokumente hierzu bedeuten einen wesentlichen Meilenstein in dem langwierigen und jahrelangen Prozess, der am Ende im Jahr 2023 in einer großen Bewerbungs-Show in St. Petersburg gipfelt“, unterstrich Hubert Romer, Geschäftsführer und Offizieller Delegierter von WorldSkills Germany. „Die starke Gemeinschaft, die sich für diese Vision zusammengefunden hat, ist ein einzigartiges Signal dafür, wie wichtig uns in Luxemburg und in Deutschland die berufliche Bildung ist. Zudem erhalten wir eine einmalige Veranstaltung, die fantastische Bilder in die Welt hinausstrahlen wird.“
„Mit der Unterzeichnung des Memorandum of Understanding zwischen WorldSkills Germany und WorldSkills Luxembourg am 17. August 2021 auf dem historischen Europaplatz in Schengen begann diese großartige Reise“, sagte Gil Belling, Präsident von WorldSkills Luxembourg. „Es ist dabei das erste Mal in der 15-jährigen Geschichte von WorldSkills Europe, dass zwei Nationen zusammen eine Kandidatur für die Europameisterschaft der Berufe einreichen möchten. Unser Ziel ist es, auch über die Kooperation für die geplante Bewerbung zur Austragung der EuroSkills 2027 hinaus weitere Projekte in dieser starken Partnerschaft zu entwickeln, um voneinander und miteinander zu lernen.“
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz planen die Förderung der EuroSkills 2027. „Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt als langjähriger Förderer der deutschen Wettbewerbsteams bei den internationalen Berufsmeisterschaften Worldskills und Euroskills auch tatkräftig die deutsche Bewerbung für die Ausrichtung der Euroskills Düsseldorf 2027“, erklärte Peter Thiele, Leiter des Referats Berufliche Weiterbildung im Bundesministerium für Bildung und Forschung. „Für uns sind die Euroskills wie auch die Worldskills nicht nur Berufe-Wettbewerbe. Sie sind zugleich eine wichtige Säule zur Stärkung der Exzellenz der Berufsbildung und eine Leistungsschau unseres dualen Berufsbildungssystems auf dem nationalen und internationalen Parkett“.
Dr. Luc Belling, Abteilungsleiter für pädagogische Initiativen und Programme im Luxemburgischen Ministerium für Bildung, Kinder und Jugend betonte die Bedeutung der Wettbewerbe auch für die Weiterentwicklung der beruflichen Bildung: „Die Talente, die sich auf den EuroSkills messen, stehen für die Exzellenz der jeweiligen nationalen Bildungssysteme. Für das luxemburgische Bildungsministerium ist es eine Ehre und Freude, gemeinsam mit Deutschland diese Kandidatur für 2027 zu stellen. Für uns ist es wichtig, die bildungspolitischen Entwicklungen der letzten Jahre aufzuzeigen, die unterschiedliche Schulen für unterschiedliche Schülerinnen und Schüler hervorgebracht haben. Nur auf diesem Weg können wir auf individuelle Bedürfnisse eingehen, aber auch gezielt individuelle Stärken und Talente entwickeln und fördern.“
800 Wettkämpferinnen und Wettkämpfer sollen sich in mehr als 50 Berufsdisziplinen messen
In den Absichtserklärungen bekunden WorldSkills Germany, das Land Nordrhein-Westfalen, die Stadt Düsseldorf sowie die Messe Düsseldorf das gemeinsame Ziel, mit den EuroSkills 2027 den Fokus auf die berufliche Bildung zu lenken. Auf einer Fläche von bis zu 80.000 Quadratmetern sollen etwa 800 der besten Talente Europas in über 50 Berufsdisziplinen unter den Augen von 150.000 Besucherinnen und Besuchern ihre fachliche Exzellenz unter Beweis stellen. Bei einem Berufsbildungskongress sollen darüber hinaus rund 6.000 Teilnehmende aus ganz Europa zusammenkommen. Europäische Medien sollen umfassend vom Event berichten und auch zahlreiche Politikerinnen und Politiker werden erwartet.
Dr. Johannes Velling, Abteilungsleiter im Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, betonte die internationale Verflechtung des Landes als industrielle Kernregionen Europas: „Gerade im internationalen Wettbewerb sind exzellent ausgebildete und beruflich qualifizierte Fachkräfte für unseren Wirtschaftsstandort unerlässlich. Mit internationalen Austauschformaten wie der EuroSkills 2027 zeigen wir Top-Talenten aus ganz Europa, was zwischen Rhein und Ruhr alles möglich ist und können gleichzeitig bei der Weiterentwicklung der beruflichen Ausbildung voneinander lernen.“
Barbara Molitor, stellvertretende Abteilungsleiterin im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, hob die Bedeutsamkeit der beruflichen Orientierung junger Menschen am Übergang von der Schule in die Arbeitswelt hervor. „Wir blicken in diesem Jahr auf 10 Jahre unserer Landesinitiative ‚Kein Abschluss ohne Anschluss (KAoA)‘ zurück, mit der wir ein einheitliches, aufeinander aufbauendes System der beruflichen Orientierung aufgebaut haben, um junge Menschen in ihrer Berufswahlkompetenz zu stärken. Der Übergang von der Schule in das Berufsleben spielt eine entscheidende Rolle für die Zukunftsperspektive junger Menschen. Die berufliche Orientierung ist daher ein Schwerpunkt der Arbeitspolitik in NRW. Sie basiert auf dem Grundsatz, dass berufliche und akademische Bildung gleichwertig sind. Denn beide Bereiche bieten jungen Menschen wichtige Entfaltungschancen, und in beiden Bereichen werden Fachkräfte gesucht. Wir versprechen uns von den EuroSkills 2027 hier in Düsseldorf, dass von diesem Großereignis ein zusätzlicher Schub insbesondere für die Attraktivität der dualen Berufsausbildung ausgehen wird.“
Dass sich gerade Düsseldorf hervorragend als Austragungsort für die EuroSkills eignet, unterstreicht Dr. Stephan Keller, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt: "Düsseldorf ist ein international erfolgreicher Wirtschaftsstandort mit einem breiten Branchenmix. Ein gutes Fachkräfteangebot ist dabei eine wichtige Säule des Erfolgs und der Zukunftsfähigkeit. Der Wettbewerb ‚EuroSkills‘ zeigt, was Menschen mit Talent, einer guten handwerklichen Ausbildung und Leidenschaft für ihre Sache schaffen und leisten können. Sehr gerne würde ich die EuroSkills in 2027 in Düsseldorf eröffnen und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer genauso wie die Besucherinnen und Besucher einladen, unsere schöne Stadt zu erleben."
Auch Wolfram Nikolaus Diener, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf GmbH, zeigt sich erfreut darüber, dass die Messe Düsseldorf als Veranstaltungsort 2027 ein wichtiges europäisches Highlight-Event präsentieren könnte: „Mit den EuroSkills 2027 in Düsseldorf möchten wir national und international Werbung für den Bildungs- und Wirtschaftsstandort Deutschland machen. WorldSkills Germany und die Messe Düsseldorf verbindet die Zielsetzung, jungen und engagierten Menschen die Chance zu geben, ihre beruflichen Fähigkeiten vor Zuschauern aus ganz Europa zu präsentieren. Wir als Messe Düsseldorf möchten dazu beitragen, dass die Teilnehmenden, das Fachpublikum und die Presse aus Europa und aller Welt die EuroSkills und ihren Aufenthalt in Deutschland genießen und in positiver Erinnerung bewahren.“
Bei einer erfolgreichen Bewerbung wird WorldSkills Germany das Projekt „EuroSkills 2027“ gemeinsam mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) umsetzen.
EuroSkills-Wettbewerbe
Seit 2008 findet alle zwei Jahre die Europameisterschaft der Berufe statt. Die letzten EuroSkills-Wettbewerbe wurden im September 2021 in Graz, Österreich ausgetragen. Rund 400 Teilnehmende aus 22 europäischen Ländern kämpften um die Medaillen. In 38 offiziellen sowie zehn Präsentationsdisziplinen zeigten sie auf 70.000 Quadratmetern Wettkampffläche ihre in der Ausbildung gewonnenen Kenntnisse mit viel Geschick, Konzentration und Ehrgeiz. Etwa 22.000 begeisterte Besucher schauten sich die Wettbewerbe an.
Als Rahmen für die Wettbewerbe und zur Wahrnehmung der Aufgaben wurde 2006 WorldSkills Europe als gemeinnützige Organisation mit Sitz in den Niederlanden gegründet. Derzeit sind 31 Nationen aus Europa Mitglied bei WorldSkills Europe. Hier bildet das geografisch definierte Europa den Bezugsrahmen.
Bedeutung der Wettbewerbe für Europa und die Mitgliedsnationen
Die beruflichen Wettbewerbe im Ganzen und die EuroSkills-Wettbewerbe im Speziellen haben sich zu Leuchtturm-Veranstaltungen für die berufliche Bildung und Exzellenz in Europa entwickelt. Sie bieten ein internationales Benchmark für das eigene Berufsbildungssystem. Gleichzeitig dienen sie als Seismograf der Aus- und Weiterbildung in den Mitgliedsnationen.
Die Teilnehmenden sind Botschafter der beruflichen Bildung mit einer sehr hohen öffentlichen Wirkung. Die Wettbewerbe erzeugen darüber hinaus eine starke Bildsprache mit hoher Emotionalität, die junge Zielgruppen anspricht. Dies wird als wichtige Maßnahme zur Behebung des Fachkräftemangels gesehen.
WorldSkills Germany fördert und unterstützt nationale und internationale Wettbewerbe nicht-akademischer Berufe und ist damit Botschafter für den Standort Deutschland. Die Wettbewerbe sind Impulsgeber für die Berufsbildung, wirtschaftliche Kontakte und Plattform zur Präsentation neuer Entwicklungen. Sie zeigen jungen Menschen frühzeitig Chancen auf und motivieren zu Bestleistungen in der Ausbildung. Der 2006 gegründete Verein WorldSkills Germany vereint Engagement und Ideen von derzeit über 90 Mitgliedern, Partnern, Unternehmen und Verbänden. Er ist die nationale Mitgliedsorganisation von WorldSkills International und WorldSkills Europe. Deutschland ist seit 1953 Mitglied bei WorldSkills International. Vorstandsvorsitzende des WorldSkills Germany e. V. ist Andrea Zeus; Hubert Romer ist Geschäftsführer und Official Delegate. Als Partner von WorldSkills Germany setzt sich das Unternehmen CWS nicht nur für die Exzellenz in der Berufsbildung ein, sondern fördert auch die Ausbildung nicht akademischer Berufsbilder.
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