Telemedizinische Betreuung von COVID-Patienten im Passauer Wolf Reha-Zentrum Ingolstadt

Das Passauer Wolf Reha-Zentrum Ingolstadt stellt derzeit seine Bettenkapazität für die Versorgung von Patienten mit COVID-19 bereit. Auf Initiative der Bayerischen Telemedallianz wird seit 22. Dezember bundesweit erstmals ein Roboter in einer Reha-Einrichtung dazu dienen, ergänzende virtuelle ärztliche Betreuung ins Patientenzimmer zu bringen.

COVID-Patienten werden in den Passauer Wolf Ingolstadt verlegt

Die angespannte Situation in den Akutkrankenhäusern veranlasste den Ärztlichen Leiter der Krankenhauskoordinierung und Intensivmediziner Dr. Marcus Kettemann dazu, das Passauer Wolf Reha-Zentrum Ingolstadt als Abstromeinrichtung zu benennen, um die Akutkrankenhäuser der Region zu entlasten. Zur Zeit werden zwölf Patienten auf der Station – die direkt an das Klinikum Ingolstadt angegliedert ist – versorgt, die aufgrund einer bestehenden COVID-19-Infektion noch nicht in ihr privates Umfeld entlassen werden können, allerdings nicht mehr akut behandlungsbedürftig sind. Die Visite wird künftig telemedizinisch unterstützt werden.

In nur zwei Wochen von der Idee zum Einsatz

Der engmaschige Austausch im Rahmen des Ingolstädter Krisenstabs war Ideenbrutstätte für die Implementierung der Telemedizin in die Versorgung von COVID-Patienten. Herrn Prof. Dr. med. Siegfried Jedamzik, Professor für Informatik in der Gesundheitswirtschaft der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) und Geschäftsführer der Bayerischen TelemedAllianz (BTA), kam spontan die Idee, den Roboter, der sich in Pflegeheimen bereits bewährt hatte, für die ergänzende Begleitung des Genesungswegs der COVID-Patienten im Passauer Wolf einzusetzen. Die Idee traf im Passauer Wolf Ingolstadt bei Geschäftsleiter Alexander Meierl auf Zuspruch, sodass diese schnell in den Echtbetrieb einfließen konnte. Der Geschäftsbereich eHealth von NOKIA sorgte für die Instruktion vor Ort. Am 22.12.2021 konnte der Roboter der OTH Amberg-Weiden, bei dem die Videosprechstunde der Bayerischen TelemedAllianz (www.doccura.de) implementiert wurde, im Passauer Wolf Ingolstadt in Empfang genommen werden, und ergänzt seither das Team. Die Robotik überbrückt die räumliche Distanz zwischen Patienten und Arzt, damit der persönliche Kontakt gelingen kann. Eine Software ermöglicht die Zuschalte des betreuenden Arztes per Video via WLAN. Zukünftig ist auch eine Kommunikation über 5G geplant. Herr Prof. Dr. med. Jedamzik selbst wird die digitale Betreuung der Patienten übernehmen.

Bundesweit erstmaliger Einsatz in einem Reha-Zentrum

»Das System wird für diesen Einsatzzweck in einem Reha-Zentrum deutschlandweit erstmalig eingesetzt. Die Erfahrung aus Pflegeheimen zeigt, dass Patienten wenig Scheu davor haben, und schnell Gefallen am Kontakt zum Arzt per Video finden. Dazu wissen wir nach Abschluss der Testphase mehr«, so Professor Jedamzik. Der Roboter wird den Jahreswechsel über im Passauer Wolf Ingolstadt verbleiben, insgesamt für ca. drei Wochen. Ärztlicher Direktor und Chefarzt Dr. med. Michael Grubwinkler ist dankbar für die Aufgeschlossenheit des Teams vor Ort. »Es ist schön zu sehen, dass wir innovative Ideen so leichtgängig umsetzen können. Gerade in Bereichen, in denen der Infektionsschutz hochvulnerabler Patientengruppen eine große Rolle spielt, kann die Telemedizin sinnvoll ergänzen. Wir sind jetzt natürlich gespannt auf die Resonanz von Patienten und Mitarbeitern«, so der Ärztliche Direktor.

Bayerische Telemedallianz

Die Bayerische Telemedallianz fungiert als Ansprechpartner für alle Aktivitäten im Bereich Telemedizin, eHealth und Gesundheitstelematik. Als neutrale Kompetenzplattform initiiert, koordiniert und vernetzt die BTA telemedizinische Initiativen und Projekte in Deutschland und darüber hinaus. Geschäftsführer und Gründer Prof. Jedamzik beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Telematikanwendungen im Leistungserbringer- und Kostenträgerbereich, sowie mit integrierter Versorgung. Als Facharzt für Allgemeinmedizin und Ernährungsmedizin mit eigener Praxis ist er u. a. Gründer des Praxisnetzes GOIN e.V. in Ingolstadt und Berater im Gesundheitswesen auf Bundes- und Landesebene, im Rahmen von EU-Projekten, sowie Kooperationspartner in Förderprojekten des StMGP und BMG zum Thema eHealth. Mehr dazu

Über Passauer Wolf – Medizin fürs Leben

Der Passauer Wolf Ingolstadt ist neben Bad Griesbach, Bad Gögging, Nittenau, Regensburg einer von fünf Standorten des Passauer Wolf in Bayern. Bereits im Januar 2021 wurden im Passauer Wolf Reha-Zentrum Ingolstadt Patienten aufgenommen, die an COVID-19 erkrankt, aber nicht mehr akut behandlungsbedürftig waren. Regulär werden im Passauer Wolf Reha-Zentrum Ingolstadt, räumlich angebunden an die Akutversorgung des Klinikum Ingolstadt, Patienten während der stationären neurologischen Rehabilitation betreut. Die Unternehmensgruppe Passauer Wolf blickt zurück auf über 40 Jahre Erfahrung. Zur Kernkompetenz gehören u. a. die stationäre und ambulante Rehabilitation sowie die neurologische Akutbehandlung. Mehr dazu Auch Nachsorgeprogramme und appgestützte Angebote aus der Lebensstil-Medizin wie »Abenteuer R•O•T by Passauer Wolf« zählen zum Spektrum. Mehr dazu Insgesamt werden im Passauer Wolf jedes Jahr über 20.000 Gäste empfangen und behandelt. So zählen die Standorte der Unternehmensgruppe zu den führenden Zentren für Rehabilitation und medizinische Versorgung in Bayern.

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