Zumeldung zur Pressemitteilung „Unternehmen suchen Nachwuchs“ der Agentur für Arbeit Balingen

Zur Lage auf dem Ausbildungsmarkt in den Landkreisen Sigmaringen und Zollernalb erklärt Christiane Nowottny, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer Reutlingen:

„Das Handwerk in der Region sucht Nachwuchskräfte. Daran hat sich in der Corona-Pandemie nichts geändert. Die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe ist unverändert hoch. Im zweiten Pandemiejahr konnten wir in unserer Online-Lehrstellenbörse deutlich mehr Angebote verzeichnen als noch 2020.

Dennoch sind auch in diesem Jahr zahlreiche Ausbildungsplätze unbesetzt geblieben. Im gesamten Kammergebiet mit seinen fünf Landkreisen wurden bis Ende Oktober insgesamt 1.757 neue Lehrverträge geschlossen. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Rückgang um 2,9 Prozent. Im Zollernalbkreis fällt der Rückgang mit minus 2,6 Prozent etwas geringer aus (332 Neuverträge). Hingegen zeigt der Landkreis Sigmaringen eine gegenläufige Entwicklung. Dort wurden bislang 280 neue Ausbildungsverträge geschlossen, ein Plus von 7,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Fest steht, für viele Handwerksbetriebe ist es in den vergangenen Jahren schwieriger geworden, qualifizierte und motivierte Bewerber zu gewinnen. Die Gründe sind vielfältig: sinkende Bewerberzahlen, der Trend zu höheren Schulabschlüssen und Studium und das mitunter angestaubt wirkende Image einzelner Berufe. Die Corona-Pandemie hat zu einer Verschärfung der Situation beigetragen, weil zum Beispiel bewährte Veranstaltungen, auf denen Betriebe und Bewerber in Kontakt kommen, nicht stattfinden konnten.

Wir haben versucht, diese Lücke verstärkt mit digitalen Angeboten zu schließen. Die Online-Speed-Datings, die wir zwei Mal durchführten, schaffen eine attraktive Plattform, die künftig eine größere Rolle spielen könnte. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Ausbau der Berufsorientierungsangebote an Schulen. Das Handwerk bietet tolle Chancen. Um junge Menschen zu erreichen, werden Betriebe und Kammer künftig neue Wege gehen müssen. Das bedeutet, verstärkt digitale Formate zu nutzen.“

 

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