„Wir lassen niemanden alleine“ – „Trostpakete“ für Familien verstobener Kinder

Im letzten Jahr haben Nachrichten verstört, dass Menschen in Krankenhäusern in aller Welt alleine sterben mussten, weil ihre Angehörigen sie in der Corona-Pandemie nicht begleiten durften. Oft waren es auch Kinder oder Jugendliche. Diese Erfahrungen waren sicher qualvoll für Sterbende, Angehörige und auch für Ärzte und Pflegende. „Solche Bilder haben uns aufs Neue bewusstgemacht, wie wichtig Gemeinschaft und Begleitung während eines Sterbeprozesses für Menschen allen Alters ist“, so Antonia Schmitz, Fachkinderkrankenschwester auf der Kinderintensivstation der Städtischen Kliniken Mönchengladbach. „Gemeinsam mit vielen Kolleginnen der Intensivstation und des Kreißsaals begleiten wir die Eltern, deren Kinder rund um die Geburt versterben, weil sie krank sind oder viel zu früh geboren werden“, ergänzt Philomena Kalb, Hebamme im Kreißsaal der Mutter-Kind-Klinik.  

„Der Tod eines Kindes versetzt die Eltern in einen Ausnahmezustand. Unterstützung in der Familie oder von Freunden wäre wichtig. Die können das allerdings nur bedingt leisten, da sie das Kind nie kennenlernen konnten“, berichtet Dr. Harald Lehnen, der Chefarzt der Mutter-Kind-Klinik ergriffen von diesen schwierigen Situationen. Erschwerend hinzu kommt das notwendige Voneinander-Abstand-halten in der Corona Pandemie. Mit diesem Wissen habe man nochmals besonderen Wert daraufgelegt, die Betroffenen von Seiten der Klinik zu unterstützen. „Wir haben den Eltern auch in Pandemiezeiten immer die Möglichkeit gegeben, bei ihren Kindern zu sein. Selbst für Geschwisterkinder und Angehörige wurden Wege gefunden, sich zu verabschieden“, erläutert Antonia Schmitz. Es ist eine Besonderheit, dass einige Hebammen und Pflegekräfte in den Städtischen Kliniken Mönchengladbach eine Ausbildung in der Trauerbegleitung haben. „Dies hilft uns, zum Beispiel bei Fehl- oder Totgeburten, Zugang zu den Eltern zu finden, und ihnen in der akuten Phase des Sterbeprozesses und des Abschieds zur Seite zu stehen“, so Philomena Kalb.

„Niemand ist bei uns alleine – erst Recht nicht, wenn ein Kind stirbt“, so die Pflegekräfte aus Frauen- und Kinderklinik übereinstimmend. Die Unterstützung der Familien endet dabei nicht bei der Entlassung aus dem Krankenhaus. In jedem Jahr lädt die Klinik am vorletzten Sonntag im November üblicherweise all Diejenigen zu einer Gedenkfeier ein, die um ein Kind trauern. Vorbereitet und gestaltet wird die Feier von den Mitarbeitenden der Frauen- und Kinderklinik und den Seelsorgern des Hauses. „Leider können wir die betroffenen Familien auch in diesem Herbst noch nicht wieder zur Feier in unserer Krankenhauskapelle einladen“, so Dr. Sabine Keiser, Chefärztin der Klinik für Kinder- und Jugendliche. „Dankbar bin ich deshalb, dass meine Kolleginnen einen anderen Weg gefunden haben, mit den Familien in Kontakt zu bleiben: Es werden wie im vergangenen Jahr kleine „Trostpakete“ mit Texten und Wünschen verschickt, mit denen sich ein Gedenken zuhause gestalten lässt“, sagt die Chefärztin weiter.

Eltern beziehungsweise betroffene Familien, die nicht von Team der Gedenkfeier angeschrieben werden, aber gerne ein solches Paket erhalten möchten, können sich per Mail (18.gedenkfeier@web.de) melden, um ihr Anliegen und ihre Adresse anzugeben. Die Mitarbeiter:innen der Städtischen Kliniken hoffen darauf, dass im kommenden Jahr dann auch wieder eine Gedenkfeier vor Ort stattfinden darf.

Über die Städtische Kliniken Mönchengladbach GmbH

In den Städtischen Kliniken Mönchengladbach, dem "Eli"-sabeth-Krankenhaus, werden pro Jahr rund 80.000 Patienten mit modernsten Verfahren ambulant und stationär behandelt. Die Ausstattung mit Medizintechnik der jüngsten Generation sorgt dafür, dass das "Eli" für viele innovative Operationsmethoden führend in der Region ist. Systematische Kooperationen wie beispielsweise mit der Uni-Klinik Düsseldorf tragen zum hohen Standard bei. Die Klinik legt großen Wert darauf, aus ihren 1.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein echtes Team zu formen. Respekt, Verantwortung und Freundlichkeit sind grundlegend: unter den Mitarbeitern und gegenüber den Patienten. Das Elisabeth-Krankenhaus ist einer der größten Arbeitgeber in Mönchengladbach. Es versteht sich als verwurzelter Teil der Region und pflegt daher den Austausch mit Institutionen, Vereinen und Unternehmen der Stadt.

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