Nachdem die alte Bahn, erbaut 1969 unter Aufsicht der DDR-Grenztruppen, zurückgebaut war, startete im Sommer 2020 der Neubau.
Als Konstruktionsbasis der vom Ingenieurbüro Gurgel und Partner geplanten Rodelbahn dient eine Spritzbetonkonstruktion, die anschließend einen Kunststoffüberzug erhält.
Exakt und schwungvoll zu Tal
Zur Formgebung nutzte das PASCHAL-Stammkundenduo die STRATIE Bau GmbH und Umwelttechnik & Wasserbau GmbH, die hier als ARGE agierten vorrangig die TTR – Trapezträger-Rundschalung mit Holzschalhaut. Mit dieser stufenlos einstellbaren Rundschalung war die exakte Formgebung der 6 Kurven, die teils aus 5 bis 6 verschiedenen Radien zu schalen waren, ein Traum, so Andreas Köhler, Polier bei der Umwelttechnik & Wasserbau GmbH.
Zur Vorbereitung der Betonarbeiten griff die ARGE auf die Planungs- und Arbeitsvorbereitung der PASCHAL-Zentrale in Steinach und dem PASCHAL-Büro in Leipzig zurück. Hier erfolgte die Schalungsplanung, die ergänzend zu den Kurvenvorgaben auch die Geländetopografie berücksichtigte.
Um beim Schalen der Seiten dem starken Gefälle der Rodelbahn praxisgerecht zu werden, wurde zwischen jedes TTR – Trapezträger-Rundschalungssegment ein 5er Ausgleich gesetzt, um die jeweils anschließenden Segmente in der Höhe zu versetzen. So standen die Schalungssegmente senkrecht, was das Einmessen und Ausrichten im Hang vereinfachte. Denn infolge des hügeligen, unwegsamen und steilen Geländes konnte auf der Baustelle nur ein Bagger als Hebezeug eingesetzt werden.
Die TTR – Trapezträger-Rundschalungselemente mit Holzschalhaut wurden teils bauseits abgestützt und teilweise durch einen kurzen Spannstab in der 32,5 cm dicken Stahlbetonplatte rückverankert.
Zuvor wurden Punktfundamente über den gesamten Streckenverlauf erstellt, gefolgt von der geneigten
Sauberkeitsschicht als Untergrund für die Stahlbetonbodenplatte. Anschließend wurden die Seiten eingeschalt und mit Spritzbeton durch U&W Blankenburg betoniert.
An der Kurveninnenseiten reichte die Schalelementhöhe von 37,5 cm und auf den Kurvenaußenseiten kamen 150 cm hohe TTR-Schalelemente zum Einsatz. Gemäß der Arbeitsvorbereitung reichten knapp 175 m² TTR – Trapezträger-Rundschalung mit Holzschalhaut, einigem Zubehör und den Schablonen zum Runden. Zum Ausgleichen der Hangneigung wurden am Fußpunkt der Schalung Teleskopträger verwendet.
Die geraden Teilstücke mit einer Höhe von rund 30 cm wurden mit gemieteten PASCHAL-Deckenrandkonsolen und bauseitiger Schalhaut hergestellt.
Um die gewünschte Fertigstellung im Herbst 2021 sicher einzuhalten, wurden zumeist 2 voneinander getrennte Kurven komplett eingeschalt, bewehrt und betoniert. Zum Einhalten der geringen Maßtoleranzen wurden Stahlschablonen im Wannenkörper verbaut.
Als Spritzbeton verwendete die Umwelttechnik & Wasserbau GmbH NL Blankenburg einen langsam erhärtenden Spritzbeton, der lange genug geschmeidig blieb, um die händische Nachbearbeitung zu gewährleisten.
Das Ausreiben der Rundungen erfolgte mit speziell angefertigten biegsamen Kellen und Reibebrettern in aufwändiger Handarbeit.
Als namhaftes Bauunternehmen mit einem sehr hohem Qualitätsstandard setzte U&W auch bei dem Rodelbahnprojekt auf heimische Baufachkräfte. Denn nicht nur der Auftraggeber, der Schierker Rodel- und Bobsportverein 1908 e.V., sondern auch die zahlreichen Sponsoren wie auch der Landkreis Harz und die Stadt Wernigerode setzen sehr viel Hoffnung in die Wintersportattraktion, um dem St. Moritz des Nordens neuen Aufschwung zu verleihen.
Am 5.November 2021 war es so weit. Nach eineinhalb Jahren Bauzeit, wurde die Schierker Rodelbahn von Tatjana Hüfner, Rennrodel-Olympiasiegerin von 2010 und fünffache Weltmeisterin, mit einer rasanten Testfahrt eingeweiht.
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