Mehr Komfort und attraktive Angebote im Regionalverkehr: 57 neue Züge für die Netze Franken-Südthüringen und Donau-Isar

Insgesamt 57 neue Züge bringen DB Regio Bayern und der Fahrzeug-Hersteller Siemens Mobility ab Dezember 2023 auf Bayerns Schienen. Für das Netz Franken-Südthüringen werden derzeit 26 Neufahrzeuge des Typs Desiro HC gebaut, für das Netz Donau-Isar 25 Desiro-HC-Doppelstockzüge und sechs Fahrzeuge des Typs Mireo. Die Züge für das Netz Franken-Südthüringen werden in zwei Etappen ausgeliefert. 18 vierteilige Desiro-HC-Züge fahren ab 2023, ab Juni 2024 kommen acht Sechsteiler hinzu. Sie sind fast genauso schnell unterwegs wie der ICE, zum Beispiel zwischen Coburg und Erfurt mit 190 Kilometer pro Stunde. Im Netz Donau-Isar starten alle 31 neuen Fahrzeuge ab Dezember 2024.

„Wir haben in den Ausschreibungen für beide Netze Neufahrzeuge gefordert, um den Komfort für die Fahrgäste zu verbessern, Kapazitäten zu vergrößern und auch das Angebot auszuweiten“, sagt Thomas Prechtl, Sprecher der Geschäftsführung der Bayerischen Eisenbahngesellschaft, die den Regional- und S-Bahn-Verkehr in Bayern plant, finanziert und kontrolliert. „Ein besonderes Schmankerl sind die acht Züge, die speziell für den Einsatz auf der Schnellfahrstrecke Bamberg – Coburg – Erfurt ausgestattet sind und auf die wir uns gemeinsam mit dem Freistaat Thüringen festgelegt haben. Ihre Höchstgeschwindigkeit liegt bei 190 Stundenkilometern.“

Hansrüdiger Fritz, Vorsitzender der Regionalleitung DB Regio Bayern: „Attraktive Züge und Angebote für unsere Kunden sind Voraussetzung für mehr Verkehr auf der klimafreundlichen Schiene. Wir steigern so die Qualität im Schienenpersonennahverkehr in Bayern weiter und gewinnen zusätzliche Fahrgäste. Wir freuen uns gemeinsam mit unserem Partner Siemens Mobility, diese beeindruckende Flotte an Neufahrzeugen in Bayern auf die Schiene zu bringen. Unsere Fahrgäste profitieren von Angebotsverbesserungen in den beiden Netzen.  Auf dem stark genutzten Abschnitt Nürnberg – Bamberg beispielsweise steigern die neuen Fahrzeuge deutlich die Kapazität. So stehen ab 2024 je Zugfahrt bis zu 200 Sitzplätze mehr zur Verfügung“.

Dr. Elmar Zeiler, Leiter des Bereich Nahverkehrs- und Regionalzüge bei Siemens Mobility: „Nur durch eine starke Schiene können wir den wachsenden Mobilitätsbedarf decken und gleichzeitig die Klimaziele erreichen. Siemens Mobility ist stolz, dass wir hierzu mit unseren Zügen Desiro HC und Mireo in Bayern und Thüringen einen erheblichen Beitrag leisten werden. Beide Züge stehen für verbesserten Fahrgastkomfort, höchste Verfügbarkeit und Nachhaltigkeit, sind bei den Fahrgästen sehr beliebt und haben bereits auf vielen Strecken erheblich zur Verbesserung der Fahrgastzufriedenheit beigetragen.“

Zahlen und Fakten 

Netz Franken-Südthüringen
Für das Netz Franken-Südthüringen ist Siemens Mobility von DB Regio Bayern mit der Lieferung von 18 vierteiligen und acht sechsteiligen elektrischen Doppelstocktriebzüge vom Typ Desiro HC beauftragt. Der Fahrgastbetrieb für die vierteiligen Desiro HC startet im Dezember 2023. Die Züge kommen dann auf den Linien RE 20 Nürnberg – Bamberg – Würzburg, RE 42 Nürnberg – Bamberg – Lichtenfels – Saalfeld, RE 49 Nürnberg – Bamberg – Lichtenfels – Coburg – Sonneberg und RB 25 Bamberg – Kronach zum Einsatz. 

Die sechsteiligen Desiro HC sind ab Juni 2024 auf der Linie RE 19 Nürnberg – Bamberg – Coburg – Erfurt/Sonneberg unterwegs. Die Linie führt über die Schnellfahrstrecke Berlin – München, wofür die Züge besondere technische Anforderungen erfüllen müssen und beispielsweise mit der modernsten Zugsicherungstechnik ETCS ausgerüstet sein werden. Außerdem sind die Züge druckdicht für schnelle Fahrten in Tunneln. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 190 Stundenkilometern gehören sie zu den schnellsten Regionalzügen in Deutschland.

Für das Netz Franken-Südthüringen hatte die BEG, die im Auftrag des Freistaates den Schienenpersonennahverkehr in Bayern plant, finanziert und kontrolliert, gemeinsam mit dem Freistaat Thüringen barrierefreie und klimatisierte Neufahrzeuge mit hohen Kapazitäten gefordert. Die Doppelstockzüge von Siemens Mobility bieten Klimatisierung und Steckdosen an den Plätzen und einen verbesserten Fahrgastkomfort. Die sechsteiligen Züge verfügen über 634 Sitzplätze, die vierteiligen Züge verkehren auf nachfragestarken Streckenabschnitten auch gekuppelt und kommen so auf bis zu 760 Sitzplätze. Auch auf eine Verbesserung des Angebots dürfen sich die Fahrgäste ab Dezember 2023 freuen: Es werden bestehende Taktlücken geschlossen und das Taktangebot wird teilweise verdichtet. Dies gilt besonders für die nachfragestarke Strecke Nürnberg – Erlangen – Bamberg. Künftig verkehren die RE-Züge hier ganztägig im Halbstundentakt. Auch die Regionalexpress-Linie Nürnberg – Bamberg – Coburg – Sonneberg über die Neubaustrecke Ebensfeld – Erfurt fährt künftig doppelt so häufig: Die Region Coburg wird dadurch im Stundentakt schnell mit Bamberg, Erlangen und Nürnberg verbunden. Dazu werden fünf Zugpaare über Coburg hinaus in Richtung Erfurt verlängert. 

Netz Donau-Isar

Im Dezember 2024 geht dann auch das Netz Donau-Isar mit Neufahrzeugen des Typs Desiro HC und Mireo an den Start. Die Züge des Typs Desiro HC sind für den Einsatz auf der Linie RE 3 München– Landshut– Plattling – Passau und bis zur Eröffnung der 2. S-Bahn-Stammstrecke in München auf der RB 33 (München) – Freising – Moosburg – Landshut vorgesehen. Die Züge des Typs Mireo werden auf dem Flughafenexpress RE 22 München Flughafen Terminal – Landshut– Regensburg eingesetzt. Nach Inbetriebnahme der 2. Stammstrecke werden die Fahrzeuge der RB 33 für Taktverdichtungen im Berufsverkehr zwischen München und Regensburg bzw. Plattling verwendet. Die vierteiligen Desiro-HC-Züge bieten 360 Sitzplätze in der 2. Klasse und 20 Sitzplätze in der 1. Klasse. Für mehr Flexibilität und ein umfassendes Platzangebot können bis zu drei Desiro HC miteinander gekuppelt werden. Die Doppelstockzüge sind für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste barrierefrei ausgestattet. An Bahnsteigen mit der Normhöhe 76 cm können Rollstuhlfahrer ohne fremde Hilfe ein- und aussteigen. Zusätzlich ist ein Hublift für Rollstuhlfahrer an Bord, um auch einen Ein- und Ausstieg an Bahnhöfen mit niedrigen Bahnsteigen zu ermöglichen. 

Die sechs vierteiligen Mireo-Züge bieten 250 Sitzplätze in der 2. Klasse und 14 Sitzplätze in der 1. Klasse. Der Innenraum zeichnet sich durch eine großzügige Sichtachse aus, die es den Fahrgästen bequem ermöglicht zwischen den Wagons zu wechseln. Alle Züge sind für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste mit Duplexschiebetritten für verschiedene Bahnsteighöhen ausgerüstet. Zusätzlich ist ein Hublift für Rollstuhlfahrer an Bord, um auch einen Ein- und Ausstieg an Bahnhöfen mit niedrigeren Bahnsteigen zu ermöglichen. Eine große Anzahl an Gepäckracks erleichtert es den Fahrgästen ihre Koffer zu verstauen. Auch im Netz Donau-Isar werden die Kapazitäten künftig ausgeweitet: Die Strecke München – Passau bzw. der Abschnitt München – Landshut ist eine der wichtigsten Pendlerrelationen im Großraum München. Zu den Stoßzeiten stehen hier dann künftig rund 300 Plätze pro Zug mehr zur Verfügung.

Die Doppelstockzüge für beide Netze werden mit klappsitzfreien Mehrzweckbereichen mit innovativen Anlehnhilfen für Fahrräder ausgestattet, die es Radfahrern erleichtert ihre Räder bequem und sicher zu transportieren. Außerdem erhalten alle 57 Fahrzeuge, die von Siemens Mobility entwickelten, so genannten Hochfrequenzscheiben, die den Mobilfunkempfang in Zügen deutlich verbessern und ein modernes Fahrgastinformationssystem in Echtzeit. Zusätzlich können sich die Reisenden auf kostenloses WLAN im Zug freuen.

Über die Siemens Mobility AG

Siemens Mobility ist ein eigenständig geführtes Unternehmen der Siemens AG. Siemens Mobility ist seit über 160 Jahren ein führender Anbieter im Bereich Transportlösungen und entwickelt sein Portfolio durch Innovationen ständig weiter. Zum Kerngeschäft gehören Schienenfahrzeuge, Bahnautomatisierungs- und Elektrifizierungslösungen, schlüsselfertige Bahnsysteme, intelligente Straßenverkehrstechnik sowie die dazugehörigen Serviceleistungen. Mit der Digitalisierung ermöglicht Siemens Mobility Mobilitätsbetreibern auf der ganzen Welt, ihre Infrastruktur intelligent zu machen, eine nachhaltige Wertsteigerung über den gesamten Lebenszyklus sicherzustellen, den Fahrgastkomfort zu verbessern sowie Verfügbarkeit zu garantieren. Im Geschäftsjahr 2020, das am 30. September 2020 endete, hat Siemens Mobility einen Umsatz von 9,1 Milliarden Euro ausgewiesen und rund 38.500 Mitarbeiter weltweit beschäftigt. Weitere Informationen finden Sie unter: www.siemens.de/mobility.

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