Focke-Museum digitalisiert sein Schaumagazin

Im Schaumagazin des Focke-Museums können die Besucher und Besucherinnen mit Freude in der Fülle der Objekte schwelgen, sich an Bildnissen bekannter Bremer Familien erfreuen, Spielzeug aus verschiedenen Jahrhunderten anschauen, Schiffsmodelle betrachten, neben kostbarem Geschirr auch alte Waschmaschinen und Küchenutensilien entdecken. Künftig wird es möglich sein, eine Auswahl von  Exponaten zu Hause oder an jedem anderen Ort zu betrachten: Das Bremer Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte hat jetzt mit der Digitalisierung  der 8000 Exponate des Schaumagazins begonnen. Ermöglicht wird  das „Digitale Schaumagazin“ durch die Fördersumme in Höhe von 200.000 Euro aus dem Programm „Investitionen in nationale Kultureinrichtungen in Deutschland“ des Staatsministeriums für Kultur und Medien. Das Focke-Museum bringt dieselbe Summe auf. Mit den Mitteln beschäftigt das Museum Fotografen und wissenschaftliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, außerdem wurde die technische Ausrüstung ergänzt.

Auf der ersten Ebene des im Kubus des Focke-Museums untergebrachten Schaumagazins ist eine Reprostation eingerichtet, in der zwei Fotografen die Objekte aufnehmen. Ein Teilbereich des Buchstabens „G“ wie „Gestalten“ ist daher für das Publikum gesperrt. Auch das ein oder andere Lieblingsobjekt befindet sich bei einem Besuch eventuell gerade nicht an seinem üblichen Ort, sondern im Prozess der Digitalisierung. Um zu zeigen, wie künftig die sogenannten Digitalisate aussehen, wird ab diesem November das Objekt des Monats auf den Social-Media-Kanälen des Museums vorgestellt. Den Anfang macht das schlicht-weiße Service des St. Catharinenstiftes.   

Haupthaus und Schaumagazin werden ab 2023 zwei Jahre für das Publikum wegen der Erweiterung des Hauses geschlossen (Haus Riensberg und Haus Mittelsbüren bleiben geöffnet). Da passt es gut, dass 2023 das digitale Schaumagazin freigeschaltet wird und die digitalen Angebote des Museums erweitert. Schulen erhalten dann die Möglichkeit, über die Lernplattform „its learning“ mit den Exponaten zu arbeiten und Bremer Geschichte anschaulich zu vermitteln. „Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig es ist, dass Museen ihre Sammlungen und Angebote auch digital zugänglich machen, gerade auch für Schulen, die wochenlang nur digital unterrichten konnten“, sagt die Direktorin des Focke-Museums, Prof. Dr. Anna Greve.

Das Focke-Museum gehört zu den ersten Einrichtungen, die Teile ihrer Sammlung in einem Schaumagazin präsentieren. Diese 2003 eröffnete Schatzkammer der Alltagskultur lädt die Besucher und Besucherinnen zum Staunen und Erinnern ein. Auf der Suche nach einer Ordnung der Dinge wurde seinerzeit auch der Hirnforscher Prof. Gerhard Roth zum menschlichen Erinnern befragt. Für die Präsentation der 8000 Objekte wählte das Museumsteam schließlich eine Gliederung, die auf die 25 Buchstaben des Alphabets zurückgeht und in der Tradition der Enzyklopädisten steht. Den 25 Buchstaben sind 25 Tätigkeiten zugeordnet, die sich auf allgemeine Erfahrungen und Tätigkeiten beziehen, von A wie Anfangen bis Z wie Zu Grabe tragen. Damit sollte betont werden, dass die Dinge nicht immer museal waren, sondern aus dem Alltagsleben der Bürgerinnen und Bürger stammen.  

Beim Gang durch das Schaumagazin können sich Besucher und Besucherinnen mit dem Mediaguide über die einzelnen Objekte informieren; zu manchen gibt es neben einem Foto und Text auch Filme oder eingesprochene Audiodateien. Familien mit Kindern ab acht Jahren können mit einer Rallye das Schaumagazin erkunden. Die Fragen lassen sich mit Hilfe des Mediaguides beantworten, der mit dem Suchspiel kostenfrei an der Kasse ausgeliehen werden kann. Am Ende wartet ein kleines Geschenk auf diejenigen, die die Rallyefragen beantwortet haben.

Informationen zu Veranstaltungen finden Sie im Internet: www.focke-museum.de/was-ist-los/kalender/

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