Die Corona-Krise hat die deutsche Wirtschaft auf eine harte Probe gestellt und stark verändert. An der SCOPAR-Studie „Beyond Corona“ nahmen vom 7.7. bis 7.9.2021 insgesamt 107 Entscheidungsträger und Verantwortliche verschiedenster Branchen der deutschen Wirtschaft teil. Im Fokus standen Fragen, wie sich die Corona-Pandemie bislang auf die Unternehmen ausgewirkt hat, mit welchen Maßnahmen bisher auf die Krise reagiert wurde, welche künftigen Herausforderungen in der Zeit nach Corona gesehen werden und wie sich Unternehmen schon heute darauf vorbereiten können.
Härtetest Corona: Was die Krise in Unternehmen bewirkt hat
Branchenübergreifend ergab sich folgendes Bild: Als größte Probleme wurden bei der Umfrage die Umsatzrückgänge (44% massiv bzw. stark betroffen) sowie die Schwierigkeiten bei der Materialversorgung der Lieferanten (52%) genannt, ebenso die eigene Lieferfähigkeit (30%). Zu den am stärksten betroffen Branchen gehören das produzierende Gewerbe, Industrie und Handwerk sowie der Handel. Hier führten die Probleme in der Supply-Chain zu deutlichen Kostensteigerungen, weshalb in der Produktion auch verstärkt Personal abgebaut wurde. Gegen den Trend konnten dagegen zum Beispiel Banken und Versicherungen bei Umsatz, Kostenstruktur und Mitarbeiterzahl sogar leicht zulegen. Während die befragten kleineren Betriebe bis 50 Mitarbeiter und die Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten recht gut durch die Krise kamen, berichten die Mittelständler mit bis 250 Mitarbeitenden von massiven Problemen und haben vermehrt Personal abgebaut.
Maßnahmen-Turbo gegen die Krise
Angesichts der Schwere und Dauer der Krise haben die Unternehmen ganze Bündel von Maßnahmen ergriffen. Der Fokus der Maßnahmen liegt auf:
- Erhalt der Arbeitsfähigkeit durch Digitalisierung von Prozessen (84%) und Home-Office (82%)
- Initiativen zur Effizienzsteigerung (76%)
- Budgetkürzungen & Sparmaßnahmen (57%)
- Bessere Kundenbetreuung und -gewinnung, insbesondere durch intensiveres Social Media Marketing (60%), Erschließung neuer Märkte (60%), Bestandskundenbetreuung (59%) sowie Ausbau-Online Vertrieb (52%)
Erstaunlich: Trotz massiver Supply-Chain-Probleme haben nur 11% der befragten Unternehmen an der Verbesserung ihrer Lieferketten und Zuliefererbeziehungen gearbeitet.
Krisenende in Sicht – neue Herausforderungen voraus
Krise, Krise und kein Ende? – Schon heute geben 36% der Befragten an, mit ihren Organisationen auf oder gar über dem Geschäftsniveau vor der Pandemie zu arbeiten. Weitere 8% rechnen mit einer Rückkehr zur Normalität noch in diesem Jahr und weitere 29% ab 2022. Am meisten Fahrt aufgenommen haben das produzierende Gewerbe, Industrie und Handwerk, wo aktuell bereits wieder 48% der befragten Firmen auf oder über Vorkrisenniveau arbeiten. Am meisten Nachholbedarf haben der Handel sowie die Non-Profit-Organisationen sowie Verwaltungen (je 20%).
Beyond Corona: Die größten Herausforderungen kommen noch
Auf die Frage, welche Herausforderungen für die Zukunftsfähigkeit des eigenen Unternehmens gesehen werden, kristallisierten sich vier Themenfelder heraus, wobei das Personal klar im Fokus steht:
- Schlüsselfaktor Personal
- bestehendes Personal halten und neue Mitarbeiter gewinnen (68%)
- psychische und physische Gesundheit fördern (64% bzw. 60%)
- neuen Formen der Zusammenarbeit gestalten (47%)
- Kompetenzoptimierung (44%)
- Stärkung des Miteinanders (44%)
– Innovationen bei Dienstleistungen und Produkten (63%)
– Großbaustelle Digitalisierung im Sinne von digitaler Vernetzung mit Kunden & Lieferanten (58%) und Optimierung der IT-Landschaft (57%)
– Nachhaltigkeit und Umweltschutz (48%)
Fazit:
Selbst nach dem Ende der Pandemie sehen die Unternehmen auch künftig große Herausforderungen vor allem in Sachen Personal, Innovation, Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Umweltschutz.
Die gesamte Studie finden Sie hier zum Download:
https://www.scopar.de/wp-content/uploads/SCOPAR-Studie-BeyondCorona-klein.pdf
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