DENEFF: EU-Gebäuderichtlinie ergänzt Koalitionsvertrag um Kernbaustein für Klimaziele

Ein bekannt gewordener EU-Kommissionsentwurf der EU-Gebäude-Energieeffizienz-Richtlinie (EPBD), die derzeit novelliert wird, liefert einen Kernbaustein zur Umsetzung des am Mittwoch veröffentlichten Koalitionsvertrags, so die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz e. V. (DENEFF). Während der Koalitionsvertrag sich zu einer wirtschaftlichen Erreichung des 1,5-Grad-Ziels bekennt, verweist er zur konkreten Zielerreichung im Gebäudebestand unter anderem auf die genannte EU-Richtlinie. Die dort geplanten verpflichtenden energetischen Mindeststandards für Bestandsgebäude mit den höchsten Energierechnungen liefern den wesentlichen Beitrag zur notwendigen Einsparung von CO2, so die DENEFF. Ohne diese seien die Klimaziele im Gebäudesektor nicht zu erreichen.

Laut Berechnungen des Öko-Instituts könnten so bis 2030 mehr als 11 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Das ist mehr als die Hälfte der aktuellen Klimaziellücke im Gebäudesektor bis 2030. Auch die großen Energiewende-Studien wie die Klimapfade des BDI oder die dena-Leitstudie setzten auf diese Maßnahme. Da die Ampel-Parteien im Koalitionsvertrag explizit angekündigt haben, die Gebäude-Initiativen der EU-Kommission zu unterstützen, zählt die DENEFF nun darauf, dass die neue Bundesregierung hierbei sowohl national als auch in den Verhandlungen im EU-Rat die Umsetzung der Maßnahme vorantreibt. Hierfür gebe es auch großen Rückhalt bei Mieterschützern, Umweltschützern und Eigentümern, so der Verband. Die Mindeststandards können, begleitet durch die im Koalitionsvertrag angekündigte bedarfsgerechte Ausgestaltung der Förderung, die schnelle, sozialverträgliche und wirtschaftliche Modernisierung der energetischen schlechtesten Gebäude beschleunigen.

Henning Ellermann, Mitglied der Geschäftsleitung der DENEFF: „Wir freuen uns, dass die EU-Kommission jetzt gezielt die energetisch schlechtesten Gebäude mit den höchsten Heizrechnungen verbindlich anpacken möchte. Auch in Deutschland werden die Klimaziele im Gebäudesektor anders nicht erreicht werden können. Das sehen mittlerweile alle wesentlichen Stakeholder so: Mieter- und Umweltschützer, Eigentümerverbände und das Handwerk.“

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