BUND-Bundesdelegierte: Koalitionsverhandlungen müssen umfassende Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft einleiten – Keine Zeit mehr für Scheinlösungen

Anlässlich der Koalitionsverhandlungen und des Weltklimagipfels in Glasgow fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) FDP, Grüne und SPD zu deutlichen Maßnahmen für den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umbau auf. Bei seiner Bundesdelegiertenversammlung am Freitag appelliert der BUND an die möglichen Koalitionäre: Die selbsternannte Fortschritts-Koalition muss einen Vertrag vorlegen, der eine umfassende Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft innerhalb der planetaren Grenzen beschreibt. Weitere verlorene Jahre mit bestenfalls oberflächlichen Korrekturen können wir uns nicht leisten.

In dem am Freitagabend mit großer Mehrheit (97,3 Prozent der Stimmen) beschlossenen Leitantrag übt der Umweltverband Kritik am Sondierungspapier. Die Notwendigkeit weitreichender Veränderungen sei den potentiellen Regierungsparteien offenbar noch nicht klar. Deutschland stehe vor gigantischen Herausforderungen. Nur durch einen gestaltenden und vorausblickenden Staat und die aktive Beteiligung seiner Bürger*innen können diese gemeistert werden.

Selbst Unternehmen und Wirtschaftsverbände fordern politische Verlässlichkeit für klimagerechtes und naturschutzgemäßes Handeln. Wahlkampfversprechen reichen nicht aus. Es müssen Taten folgen. Der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt kritisierte Teile von Politik und Wirtschaft für ihre Versuche, Lösungen für Klimakrise, Artensterben und Ressourcenkrise allein in technischen Innovationen zu suchen: „Den Verbrauch von Flächen und Rohstoffen können wir nicht allein über Marktmechanismen stoppen. Es braucht einen lenkenden und unterstützenden Staat und die aktive Beteiligung seiner Bürger*innen, um die ökologisch notwendigen absoluten Grenzen einzuhalten. Diesen Gedanken sollte der Koalitionsvertrag zum Ausdruck bringen.“

Die Messlatte für die neue Bundesregierung müsse hoch liegen. Es dürfe sich nicht die Frage stellen, ob sie die Biodiversität schützen und finanzieren, die Erderhitzung eindämmen und eine wirksame Flächen- und Ressourcenpolitik auf den Weg bringen könne. „In der Bekämpfung der ökologischen Krisen gibt es keinen Spielraum mehr“, so Bandt. 

Hintergrund: Steigende Profite für knapper werdende Güter beschleunigen deren weitere Ausbeutung. Denn die Bereitstellung und Umwandlung von Ressourcen ist allein für über 90 Prozent des Verlusts biologischer Vielfalt sowie etwa der Hälfte aller Treibhausgasemissionen verantwortlich.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
Am Köllnischen Park 1
10179 Berlin
Telefon: +49 (30) 275864-0
Telefax: +49 (30) 275864-40
http://www.bund.net

Ansprechpartner:
Patrick Rohde
BUND-Referent für politische Planung
Telefon: +49 (30) 27586-413
E-Mail: patrick.rohde@bund.net
Judith Freund
BUND-Pressestelle
Telefon: +49 (30) 27586-497
E-Mail: presse@bund.net
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel