Vegetation unter Strom. Hitze, Atmen, Wachstum verbindet die Bitterfelder Pflanzen-Sammlung mit öffentlichen Debatten über Waldsterben, Naturschutz, Luftverschmutzung und wachsendem Umweltbewusstsein und hebt die Beziehung zwischen Ökologie und Ökonomie hervor: die Vegetation als Grundlage für Energie, aber auch als Feld der Ressourcenausbeutung im Kontext verschiedener politischer Regimes. Archivdokumente, Interventionen und Feldstudien sollen die Veränderungen der Umwelt in Zusammenhang mit der Geschichte des Bauhauses bringen. Denn auch die Geschichte der Moderne lässt sich nicht unabhängig von ökologischen Faktoren erzählen. So setzte Walter Gropius zum Beispiel auf die kostengünstige Braunkohle der Region, um die Heizungen im damals neuen Bauhausgebäude zu betreiben.
Die internationalen Teilnehmer*innen bringen die Geschichte des Bauhauses in Zusammenhang mit der mitteldeutschen Industrialisierung und der damit einhergehenden radikalen Ausbeutung der Landschaft. Aus dem dynamischen Zusammenspiel der Recherchen ergeben sich Fragen danach, wie wir Landschaften pflegen und erhalten, die scheinbar unwiederbringlich verloren sind. Was bedeutet es, postindustrielle Landschaften zu betreuen? Und wie können Geschichten von Umweltaktivismus, tätiger Verantwortung und Sorge neue Natur-Kultur-Verhältnisse befördern?
Die Ausstellung ist bis zum 20. 2. 2022 im Bauhaus Dessau zu sehen, von März bis Juli 2022 wird sie im Kreismuseum Bitterfeld als Beitrag zum internationalen Festival „Osten. Neue Bitterfelder Wege“ gezeigt.
# c o r o n a
Aufgrund der Corona-Pandemie ist eine Anmeldung zur Ausstellungseröffnung erforderlich unter: bauhaus-dessau.de/bauhaus-lab-2021-ausstellung. Außerdem gilt für die Veranstaltung die 2G-Regel. Der Eintritt ist frei.
Online-Symposium zum Abschluss des Bauhaus Labs 2021
Ebenfalls wird an diesem Tag ein hybrides Symposium zum Abschluss des diesjährigen Bauhaus Labs „Vegetation unter Strom“ stattfinden. Von 14 – 18 Uhr diskutieren die Teilnehmer*innen am 9. Dezember online und vor Ort in englischer und deutscher Sprache gemeinsam mit internationalen Expert*innen. Auf der Grundlage ihrer Recherchen im Kreismuseum Bitterfeld werden Fragen neuer Natur-Kultur Verhältnisse, des Wissens von Herbarien, der Politiken der Umwelt und der Anthropologie von Infrastrukturen besprochen. Mit Lucia Pietroiusti (London), Michael Marder (Vitoria-Gasteiz) Kenny Cupers (Basel) und Caroline Ektander (Berlin).
Das Symposium findet als hybrides Event statt und wird mit Simultanverdolmetschung in beide Richtungen übersetzt. Eine Teilnahme ist entweder direkt vor Ort oder online via Zoom möglich. Anmeldung erforderlich unter: bauhaus-dessau.de
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