Platz schaffen für das neue Tor zu Rheydt

Es geht voran am Hauptbahnhof Rheydt. Nachdem Anfang des Jahres über die Architektur des Neubaus entschieden wurde, hat jetzt der Rückbau der Altgebäude begonnen. Bis 2024 baut die städtische Entwicklungsgesellschaft (EWMG) hier ein prägnantes, funktionales und nachhaltiges neues Bahnhofsgebäude mit Flächen für Handel, Dienstleistungen und eine moderne Polizeiwache. Der Hauptbahnhof bleibt während der kompletten dreijährigen Bauphase als Mobilitätshub – inklusive Radstation – in Betrieb.

Die Entkernungsarbeiten sind größtenteils abgeschlossen, jetzt werden rund 5.000 Tonnen Beton- und Bauschutt bewegt. Auf einer Fläche von knapp 1.400 Quadratmetern werden 17.000 Kubikmeter umbauter Raum zurückgebaut, darunter auch das alte Universum-Kino und die frühere Bahnhofsgaststätte. Dabei bleiben die Leuchtbuchstaben von beiden Lokalitäten als stadtbildprägende Zeichen ihrer Zeit erhalten. Durch die Vermittlung der EWMG haben sie eine neue gesellschaftliche Verwendung gefunden: Während der Schriftzug „Bahnhofsgaststätte“ an das Berliner Buchstabenmuseum geht, bleibt das „Universum“-Logo des ehemaligen Kinos in Mönchengladbach. Ein Berliner Künstler mit Wurzeln in Rheydt verfolgt die Idee, die Buchstaben bei unterschiedlichen Anlässen in der Stadt leuchten zu lassen.

„Auch das neue Bahnhofsgebäude wird das Stadtbild nachhaltig prägen“, so Oberbürgermeister Felix Heinrichs. „Der Hauptbahnhof Rheydt wird ein lebendiger und durch die Polizeistation am Platz auch sicherer Aufenthaltsort für Reisende, Pendlerinnen und Pendler sowie Einwohnerinnen und Einwohner sein.“

In den kommenden Monaten müssen sich Reisende allerdings zunächst auf neue Wege einstellen. Der Zugang zum Personentunnel ist geschlossen, sodass der Weg zu den Gleisen nur noch über den bestehenden Nachtzugang der Deutschen Bahn (DB) zwischen Bahnhofsstraße und Mittelstraße führt. Besucherinnen und Besucher werden über Schilder und Bodenmarkierungen geleitet.

Am Ende der Entwicklung steht nicht nur ein moderner und barrierefreier Bahnhof, die Polizeiwache sowie attraktive und flexible Handels- und Büroflächen schaffen zudem Raum für Arbeitsplätze. „Das multifunktionale Gebäude macht den Bahnhof im Zusammenspiel mit der Radstation zu einem attraktiven Lebens- und Arbeitsraum und modernen Mobilitätshub“, so Dr. Ulrich Schückhaus, Vorsitzender der EWMG-Geschäftsführung. Bereits 2019 hat die EWMG in enger Abstimmung mit den Anforderungen der Polizei die Funktionalplanung für das neue Gebäude erarbeitet, Mitte 2020 wurden dann der Mietvertrag unterschrieben und die Architektenleistung in einem europaweiten Wettbewerb ausgeschrieben. „Die zeitintensiven Verhandlungen, Planungen und Ausschreibungen haben sich gelohnt“, sagt Schückhaus mit Verweis auf den Ankermieter Polizei und den Siegerentwurf von BRINGSARCHITEKTEN. Dieser sieht einen dreigeschossigen Baukörper mit Staffelgeschoss vor, der in der Mitte einen barrierefreien Durchgang zu den Gleisen und der zentralen Bahnhofshalle gewährt. Ein hochwertiger, teilweise begrünter Innenhof verspricht eine hohe Aufenthaltsqualität auf dem gesamten Areal.

„Die Entwürfe überzeugen im Hinblick auf Architektur und Städteplanung ebenso wie bei den Themen Funktionalität und Nachhaltigkeit“, ergänzt Stadtdirektor und Technischer Beigeordneter Dr. Gregor Bonin. „Das Projekt ist ein wichtiger Baustein in der aktuellen Diskussion zur Stärkung des Rheydter Zentrums. Mit dem attraktiven Neubau schaffen wir einen neuen Auftakt am Hauptbahnhof Rheydt und gehen so als Stadt mit gutem Beispiel für die Rheydter Innenstadt voran.“

So geht es weiter am Hauptbahnhof Rheydt

Sechs Monate wird der umfangreiche Rückbau am Hauptbahnhof Rheydt insgesamt dauern. Gearbeitet wird in drei Stufen. Nach Entkernung und oberirdischem Rückbau der Altgebäude beginnt der unterirdische Abbruch und die Herstellung der Baugrubensohle. Mit dem Neubau soll im April 2022 begonnen werden, sodass Fertigstellung und Bezug im Frühjahr 2024 erfolgen können.

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