Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Das vielseitige Schaffen des interdisziplinär und international arbeitenden Künstlers Michael Batz ist seit nun über 40 Jahren eng mit der Stadt Hamburg verbunden. Er kreiert herausragende künstlerische Arbeiten, mit denen er einerseits Hamburgs Stadtbild im wahrsten Sinne des Wortes ins rechte Licht rückt und andererseits auch die Hamburger Geschichte aufarbeitet. Besonders zu würdigen ist hier seine künstlerische Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Nationalsozialismus. Hamburg hat Michael Batz und seinem künstlerischen und immer auch kritischen Blick auf die Stadt und seine Geschichte viel zu verdanken. Ich gratuliere zu dieser hochverdienten Auszeichnung!“
Zum Wirken von Michael Batz:
Nach dem Studium der Germanistik, Geschichte und Philosophie an der Universität Marburg kam Michael Batz nach Hamburg. Hier gründete er zusammen mit dem Kabarettisten Horst Schroth in den 1970er-Jahren die freie Theatergruppe „Theater zwischen Tür und Angel“. Mit verschiedenen Stücken und Programmen tourten sie zunächst gemeinsam einige Jahre durch die Bundesrepublik. Ab 1990 dann wirkte Michael Batz über vier Jahre als Dramaturg auf Kampnagel, bevor er 1994 das Theater in der Speicherstadt gründete. Damit begann die Ära des „Hamburger Jedermann“, der für die nächsten 25 Jahre fester Bestandteil des Hamburger Sommers werden sollte. Von ähnlichem Pioniergeist war auch Michael Batz Idee für eine dauerhafte Illumination der Speicherstadt geprägt. Aus einer zunächst temporären Lichtgestaltung von Fassaden, Brücken und Dächern im Rahmen seiner Theaterinszenierung „Mozart. Amerika“ von 1999, erwuchs die Idee für ein beispielloses Illuminationsprojekt einer ganz neuen Größenordnung. Inzwischen erstrahlen heute dauerhaft auch die Hamburger Kunsthalle, das Deutsche Schauspielhaus Hamburg und der Hamburger Michel in einer Inszenierung des Künstlers. Auch temporäre Beleuchtungskonzepte wie der Blue Port, für den Michael Batz zahlreiche Objekte im Hamburger Hafen in blaues Licht taucht, begeisterten Hamburgerinnen und Hamburgern genauso wie Besucherinnen und Besucher der Hansestadt.
Seit 1998 produziert er jährlich ein Dokumentarstück für die Gedenkveranstaltung der Hamburger Bürgerschaft anlässlich des Holocaust-Gedenktags. Damit leistet er einen überaus wichtigen Beitrag zur künstlerischen Aufarbeitung der Verbrechen des Nationalsozialismus und gegen das Vergessen des Holocaust. Insbesondere für dieses Engagement wurde Michael Batz im letzten Jahr mit dem Obermayer German Jewish History Award geehrt.
Michael Batz’ künstlerisches Schaffen wurde mit zahlreichen Auszeichnungen unterschiedlicher Disziplinen gewürdigt, unter anderem 2003 mit dem Alexander Zinn Preis der Stadt Hamburg, 2005 mit dem LUCI International City People Light Award, 2011 mit dem Hamburger Theaterpreis Rolf Mares und 2014 mit der Biermann-Ratjen-Medaille des Hamburger Senats.
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