Künstliche Organe zur Lebensverlängerung?

Künstliche Organe zur Lebensverlängerung?
Mehrheit der Deutschen offen

Künstliches Blut und synthetische Organe: Die Technologie im Gesundheitsbereich ist bereits so weit. Ein erheblicher Teil der Deutschen (42,9 Prozent) befürwortet den Einsatz solcher Technologien zwar, viele sind sich noch unsicher (18,7 Prozent) und mehr als ein Drittel (38,4 Prozent) würde derartige Technologien heute (noch) nicht nutzen, um das eigene Leben zu verlängern. Was bedeutet das für die Forschung im Gesundheitswesen? Und was sagt das über die Werte unserer Gesellschaft aus? Diese Fragen stehen im Fokus der dritten Folge der Veranstaltungsreihe „VORAUS:schau live“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Der Livestream ist am 27. Oktober um 18 Uhr hier verfügbar, die Teilnahme ist für alle offen und kostenfrei. Dr. Jo Schilling vom Innovationsmagazin Technology Review moderiert die Q&A-Sessions zu Zukunftsfragen, heise online streamt live.

Berlin/Hannover, 21. Oktober 2021 – Die Grenzen zwischen Technik und Biologie verschwimmen zunehmend, das wird besonders im Gesundheitswesen sichtbar: Gesundheitstracker und Exoskelette sind in unserem Alltag schon so gut wie selbstverständlich, an neuen Technologien – beispielsweise an der Gehirn-Computer-Schnittstelle – wird kontinuierlich geforscht. Aber: Sind solche Technologien von der Bevölkerung überhaupt gewünscht? Wie sehr vertrauen wir der Technik, wenn es um unseren eigenen Körper, um unsere Gesundheit, geht? Prof. Dr. Armin Grunwald, Experte für Technikfolgenabschätzung vom Karlsruher Institut für Technologie und Mitglied im Deutschen Ethikrat, sagt dazu: „Der technologische Fortschritt im Gesundheitsbereich verstärkt das Vertrauen in die technische Machbarkeit von Gesundheit. Dies kann zu Werteverschiebungen führen, so etwa zu einem abnehmenden Vertrauen in menschliche Ärzte zugunsten des Vertrauens in KI-Systeme. Oder aber zum Gegenteil: dass soziale Werte gerade als Gegenwelt zur übermächtigen Technik an Bedeutung gewinnen.“ Als Vorsitzender des BMBF-Zukunftskreises steht er dem Ministerium hinsichtlich Zukunftstrends beratend zur Seite und beteiligt sich damit an der sog. Strategischen Vorausschau (Foresight) des Ministeriums. Gemeinsam mit Sivert von Saldern, Experte für Foresight und Mitglied im BMBF-Zukunftsbüro, präsentiert er in der digitalen Q&A am 27. Oktober (Forschungs-)Trends im Bereich Gesundheit.

Gesundheitsbewusstsein vs. Selbstoptimierungswahn

Ein weiterer Diskussionspunkt wird sein: Welches Maß an Gesundheitsbewusstsein ist überhaupt noch gesund? Eine repräsentative Meinungsumfrage des Instituts Civey (im Auftrag des BMBF) ergab: Nahezu 50 Prozent der Deutschen denken, dass der aktuell verbreitete Fokus auf Gesundheit zu einem „Selbstoptimierungswahn“ führen wird. „Übertriebene und maßlose Bemühungen um Gesundheit können krankmachen. Das gilt auch für die Selbstoptimierung des eigenen Körpers, die geradezu zur Sucht werden könnte, vor allem dann, wenn Menschen sich in dauerndem Wettbewerb mit anderen sehen oder verstiegenen Vorstellungen vom eigenen Körper anhängen“, so Prof. Dr. Grunwald.

Interessierte Bürgerinnen und Bürger können bei der Q&A ihre persönlichen Fragen an die Experten richten und live mitdiskutieren. Die Teilnahme ist kostenfrei und virtuell für alle möglich. Der Livestream startet um 18 Uhr hier. heise online zeigt den Stream ebenfalls auf heise.de.

Moderiert wird die Veranstaltung von Dr. Jo Schilling, Redakteurin von Technology Review. Das Innovationsmagazin von Heise ist Medienpartner von „VORAUS:schau live“.

Bildmaterial und nähere Informationen zu den Meinungsumfragen stellen wir gern zur Verfügung.

Weitere Informationen unter: bmbf.de/vorausschau-live

Über die VORAUS:schau live:
Bei „VORAUS:schau live“ betrachten Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft die Welt von morgen aus einem zukunftsgerichteten, nachhaltigen und lösungsorientierten Blickwinkel. Die Q&A-Reihe findet im Rahmen der Strategischen Vorausschau des BMBF statt. Ziel der Vorausschau ist es, die richtigen Weichen zu stellen, um künftigen Herausforderungen frühzeitig zu begegnen und Chancen zu nutzen.

Die zentralen Fragen der Veranstaltungsreihe: Welche Zukunftstrends sind schon heute sichtbar und wie werden sich diese in Zukunft entwickeln? Welche Zukunftsszenarien sind denkbar und wie können wir diese bereits jetzt mitgestalten? Dabei werden verschiedene Bereiche unseres Alltags aufgegriffen: von der Zukunft des Wohnens über unsere Gesundheit und Alterungsprozesse bis hin zu den Themen Bildung und Arbeit. Die Gäste der insgesamt sechs Q&As sind Mitglieder des sog. Zukunftskreises und Zukunftsbüros des BMBF. Sie erforschen Megatrends, erarbeiten auf dieser Basis mögliche Zukunftsszenarien und stehen dem Ministerium beratend zur Seite.

Bis Juni 2022 sind noch drei weitere Folgen der „VORAUS:schau live“ geplant.

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„MIT Technology Review“, gegründet 1899, ist eines der ältesten Technologie-Magazine weltweit. Seit 2003 gibt es mit Technology Review eine deutschsprachige Ausgabe. Das Redaktions- und Autorenteam um Chefredakteur Luca Caracciolo berichtet über neueste technologische Trends, die das Potenzial haben, unsere Gesellschaft und unser Leben zu verändern.

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