„Die Hoffnung auf eine deutlich sinkende Inflationsrate im neuen Jahr schwindet“

Das Statistische Bundesamt hat die vorläufigen Ergebnisse zur Entwicklung der deutschen Inflationsrate im Oktober 2021 veröffentlicht. Die am deutschen Verbraucherpreisindex gemessene Inflationsrate ist diesen Berechnungen zufolge weiter von 4,1 auf 4,5 Prozent gestiegen. Prof.  Dr.  Friedrich Heinemann, Leiter des Forschungsbereichs „Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft“ am ZEW Mannheim, erklärt dazu:

„Die Inflationsrate wird im Vorjahresvergleich gemessen. Dieser Wert ist noch stark dadurch beeinflusst, dass die Preise vor zwölf Monaten noch durch die zeitweilig niedrigere Mehrwertsteuer gedämpft waren. Wichtig zur Einschätzung der aktuellen Inflationsdynamik ist daher der zusätzliche Blick auf die Inflationsdynamik von Monat zu Monat. Hier hatte sich in den letzten Monaten sogar eine Entspannung abgezeichnet. Von Juni bis September waren die Preise nicht mehr weiter gestiegen. Mit dieser vorübergehenden Phase der Ruhe ist es nach der Sommerpause vorbei, vom September auf Oktober beträgt das Plus kräftige 0,5 Prozent. Damit erlebt Deutschland im Herbst 2021 einen sehr starken Preisschub. Damit schwindet die Hoffnung auf eine deutlich sinkende Inflationsrate im neuen Jahr.“

Über ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim

Das ZEW in Mannheim forscht im Bereich der angewandten und politikorientierten Wirtschaftswissenschaften und stellt der nationalen und internationalen Forschung bedeutende Datensätze zur Verfügung. Das Institut unterstützt durch fundierte Beratung Politik, Unternehmen und Verwaltung auf nationaler und europäischer Ebene bei der Bewältigung wirtschaftspolitischer Herausforderungen. Zentrale Forschungsfrage des ZEW ist, wie Märkte und Institutionen gestaltet sein müssen, um eine nachhaltige und effiziente wirtschaftliche Entwicklung der wissensbasierten europäischen Volkswirtschaften zu ermöglichen. Durch gezielten Wissenstransfer und Weiterbildung begleitet das ZEW wirtschaftliche Veränderungsprozesse. Das ZEW wurde 1991 gegründet. Es ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Derzeit arbeiten am ZEW Mannheim rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, von denen rund zwei Drittel wissenschaftlich tätig sind.

Forschungsfelder des ZEW

Arbeitsmärkte und Personalmanagement; Digitale Ökonomie; Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik; Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement; Marktdesign; Soziale Sicherung und Verteilung; Umwelt- und Ressourcenökonomik, Umweltmanagement; Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft, Gesundheitsmärkte und Gesundheitspolitik.

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