30 Jahre GaLaBau-Meisterkurse in Hamburg: Fachverband und Kammer sprechen neun neue Meister frei

Trotz erschwerter Pandemie-Bedingungen ist der Meisterkurs des Fachverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Hamburg (FGL HH), der im Dezember 2019 seinen Anfang nahm, erfolgreich zu Ende gegangen: Am 28. Oktober 2021 nahmen neun frisch ausgebildete Meister nach erfolgreich abgelegter Prüfung in der Landwirtschaftskammer Hamburg ihren Meisterbrief entgegen. Zuvor hatten sie sich mehr als 15 Monate lang der Herausforderung gestellt, unter dem Einfluss ständig wechselnder Corona-Auflagen den Lehrgang – im wahrsten Sinne des Wortes – zu meistern. Der aktuelle Abschlussjahrgang markiert gleichzeitig ein Jubiläum: Vor 30 Jahren hat der FGL HH seinen ersten Meisterkurs angeboten.

Dieser Kurs wird Sylvia Eggers wohl für immer in Erinnerung bleiben. Beim Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Hamburg (FGL HH) koordiniert sie seit dem Jahr 1999 die Meisterlehrgänge im Hamburger Haus des Landschaftsbaus (HHL). 1991 starteten die Hamburger ein Modell, das bundesweit bis heute selten zu finden ist: Eine berufsbegleitende Vorbereitung auf die Meisterprüfung, die mit dem Arbeitsalltag der Teilnehmerinnen und Teilnehmer kompatibel ist, und für die sie somit ihr Berufsleben nicht unterbrechen müssen. Üblicherweise haben die Meisterschüler 15 Monate lang zweimal pro Woche Abendunterricht im Bildungszentrum des HHL. Blockunterricht in Vollzeit gibt es in dieser Zeit nur für acht Wochen und zwar im Winter, wenn sich die angehenden GaLaBau-Meisterinnen und -Meister einfacher in ihrem Betrieb freistellen lassen können. „Das Prinzip hat sich absolut bewährt! Seit nunmehr 30 Jahren waren alle unsere Vorbereitungskurse, für die wir maximal 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zulassen, ausgebucht“, sagt Sylvia Eggers. So auch der „Jubiläums-Lehrgang“, der im Dezember 2019 unter noch normalen Bedingungen mit einem zweimonatigen Blockunterricht startete, jedoch bis zu den Prüfungen im Jahr 2021 einen unerwarteten Verlauf nehmen sollte.

Meisterkurs multimedial: Die Herausforderungen der Corona-Zeit

„Die Corona-Pandemie hat uns auch hier kalt erwischt: Nachdem wir den Blockunterricht Ende Februar 2020 wie gewohnt abgeschlossen hatten, kam der erste Lockdown und wir mussten den Präsenz-Lehrgang von 0 auf 100 in eine Hybrid-Veranstaltung umwandeln“, berichtet Sylvia Eggers. Dank eines gemeinsamen Kraftaktes und dem großartigen Engagement aller Organisatoren und Referent*innen sei gelungen, was vorher niemand für möglich gehalten hätte. „Ein Großteil der Unterrichtseinheiten fand nun online über das Konferenztool GoToMeeting statt. Alle haben mitgemacht, und langfristig hat uns dieser Testlauf Möglichkeiten eröffnet, die wir sonst so schnell vermutlich nicht genutzt hätten. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich der multimediale Aufbau der Meisterkurse langfristig etablieren wird“, so Eggers weiter.

GaLaBau-Meister: Experten und Kämpfer für nachhaltige Stadtentwicklung

Trotz des digitalen Zugewinns war die Erleichterung spürbar, als es im Sommer dieses Jahres grünes Licht für die Durchführung der letzten Unterrichtsmodule in Präsenz gab. Alles in allem hat dieser Meisterkurs zwar mehr Zeit in Anspruch genommen und nicht alle Teilnehmer waren bis zuletzt dabei. Doch im September bestanden neun Landschaftsgärtner ihre Meisterprüfung. Am 28. Oktober erhielten sie im Rahmen einer Abschlussfeier in der Landwirtschaftskammer Hamburg ihre mehr als verdienten Meisterbriefe. Ludger Plaßmann, Vorsitzender des FGL HH, betonte die zentrale Rolle, die Meisterinnen und Meister des Garten- und Landschaftsbaus in der nachhaltigen Stadtentwicklung spielen: „Die Politik propagiert ökologische Vielfalt, Artenschutz, Biodiversität und vieles mehr. Das können Politiker nicht leisten! Sie als Landschaftsgärtner-Meisterinnen und -Meister sind die Experten, die Enthusiasten und die Kämpfer für ein lebenswertes Hamburg! Sie sind mit Ihrer Qualifikation in der Lage, Schottergärten zu verhindern und einen Beitrag zu einem vielfältigen und nachhaltigen Grün in unserer Stadt zu leisten. Für diese wunderbare Aufgabe wünsche ich Ihnen für die Zukunft viel Energie und Herzblut!“

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