Im Jahr 2006 vom Deutschen Herzzentrum München gekommen, entwickelte Schmitt die Kardiologie am Klinikum schrittweise weiter. Ein wichtiger fachlicher Schwerpunkt des scheidenden Klinikchefs war die Behandlung von Herzrhythmusstörungen über elektrophysiologische Untersuchungen, für die mittels Katheter ein EKG direkt im Herzen abgeleitet werden kann und so genannte Katheterablationen (Verödungen) vorgenommen werden können.
2008 wurde am Klinikum unter seiner Leitung die erste künstliche Aortenklappe in Baden-Württemberg per TAVI-Verfahren über die Leiste eingesetzt. Ein weiteres Leistungsmerkmal der Klinik ist das Clipping von Herzklappen, bei dem eine Art Klammer die undichte Klappe zusammenhält. Der Chefarzt hat daneben die Chest Pain Unit im Klinikum aufgebaut. Dort werden in räumlicher Nähe zum Herzkatheterlabor pro Jahr 2.000 Patientinnen und Patienten mit akutem Herzinfarkt behandelt.
„Prof. Schmitt hat Pionierarbeit geleistet bei der Therapie von strukturellen Veränderungen der Herzklappen und von Herzrhythmusstörungen“, betont Prof. Dr. Michael Geißler, Medizinischer Geschäftsführer am Klinikum. „Besonderes Augenmerk hat er auf schonende, minimalinvasive Eingriffstechniken gelegt.“ So gewannen in den vergangenen Jahren die Aktivierung und Synchronisierung der Herzkammern durch kleine, schonende Herzschrittmacher an Bedeutung.
Auch in der ambulanten Kardiologie stellte Schmitt mit seinem Team die Weichen für die Zukunft. In der 2018 etablierten Radialis-Unit werden die Katheter inzwischen bei jährlich über 1.000 Patientinnen und Patienten schonend über das Handgelenk gelegt.
Der Kaufmännische Geschäftsführer Markus Heming würdigt Prof. Schmitts erfolgreiche Kooperation mit der benachbarten Helios Klinik für Herzchirurgie. Künftig wird eine 54 Meter lange überdachte Brücke – der so genannte Skywalk – das Klinikum mit seiner Hubschrauberplattform und die Helios Klinik über die Franz-Lust-Straße hinweg verbinden. „Der Brückenschlag zwischen den Kliniken steht sprichwörtlich für die verzahnte Herzmedizin, wie sie auch Prof. Schmitt immer wichtig war.“
Schmitt selbst wünscht sich für die Zukunft ein „Herzzentrum Karlsruhe“ mit Beteiligung aller Karlsruher Kliniken. „Hier sehe ich die Zukunft für die Kardiologie in unserer Stadt.“
„Nach über 40 Jahren im Beruf möchte ich nun einen Schlussstrich unter die Medizin ziehen und mich meinen musikalischen und geisteswissenschaftlichen Interessen widmen“, blickt Schmitt nach vorne. „Trotz mancher Turbulenzen habe ich die Zeit im Klinikum sehr geschätzt und bin im Rückblick begeistert, dass wir wissenschaftlich auf Universitätsniveau mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) arbeiten konnten und sich mein Ärzteteam in ganz unterschiedliche Bereiche spezialisiert hat.“ Schmitts Dank gilt daher allen Beschäftigten der Medizinischen Klinik IV, gerade auch in der Corona-Pandemie. „In dieser herausfordernden Zeit haben alle großen persönlichen Einsatz gezeigt. Ich hoffe, dass sich jetzt möglichst viele Menschen impfen lassen und uns die vierte Welle damit keine so großen Einschnitte beschert wie zuletzt.“
Schmitts Amt als Direktor der Medizinischen Klinik IV hat zunächst kommissarisch der leitende Oberarzt Dr. Matthias Merkel übernommen.
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