Mit der Anwendungsentwicklung strömungsmechanischer und wärmetechnischer Auslegungen zur Optimierung der Flashpyrolyse bei der Umwandlung von Biomasse in Brennstoff begann mehr oder weniger die berufliche Laufbahn von Claas Heymann als Werksstudent bei einem Hamburger Unternehmen für Thermochemische Anlagen.
Das Studium zum Diplomingenieur in der Verfahrenstechnik absolvierte Heymann an der Technische Universität Clausthal. Schon in seiner Diplomarbeit befasste er sich mit Strömungs- und Wärmeübertragungsmodellierung einer Brennkammer zur ablativen Flashpyrolyse. In der anschließenden Zeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Clausthal vertiefte Heymann sein Wissen, in dem er sich intensiv mit CFD-Simulationen beim Glasschmelzprozess und mit Hochtemperaturversuchen befasste.
Die Universitätsausbildung schloss Dipl.-Ing. Heymann mit der Promotion über das Thema ‚NOx-Formation and Reduction in Regenerativ End-Port Glass Melting Furnaces‘ mit magna cum laude am Institut für Energieverfahrens- und Brennstofftechnik der TU Clausthal ab.
Im Zuge einer sich anschließenden freiberuflichen Beratertätigkeit im Bereich CFD-Simulation zur Optimierung von Glasschmelzöfen hinsichtlich Energieverbrauch und Schadstoffausstoß erwarb Heymann weitreichende Kenntnissen in der Verfahrenstechnik, dem Anlagenbau und der Sicherheitstechnik. Aus dieser sehr praxisnahen Tätigkeit verfestigte sich der fachliche Schwerpunkt auf dem Gebiet der CFD-Simulation von Schadstoffentstehung in Hochtemperaturprozessen und die Entwicklung von Technologien zu deren Minimierung. Weitreichende Kenntnisse in Bezug auf Aspekte des Umweltschutzes bei der Planung, Genehmigung, Bau und Inbetriebnahme von teil- und vollautomatischen Produktionsanlagen kamen hinzu.
Später dann, als Leiter von kooperativen Entwicklungsprojekten oder als Abteilungs- und Werksleiter in international führenden Unternehmen auf dem Gebiet der Chemie und neuer Werkstoffe, konnte Heymann sein Fachwissen vertiefen und zusätzlich Management- und Führungskompetenzen erwerben.
Auf seinem beruflich sehr praxisdominierten Weg zur TH Lübeck war Heymann auch in der Lehre und Forschung aktiv. An der Hochschule Osnabrück nahm er einen Lehrauftrag an und hielt Vorlesungen über den Themenbereich der Kunststoffprüfung. Dabei konnte er seine ausgeprägten und vielseitigen industriellen Erfahrungen im Bereich Umweltschutz, Verfahrens- und Sicherheitstechnik bestens einbringen. Dabei kam ihm sein ehrenamtliches, seelsorgerisches Engagement als Diakon zu Gute, ergänzt durch eine fast 15-jährige Tätigkeit in international ausgerichteten Matrixorganisationen.
Durch seine Beratertätigkeit in einem F&E- Start-Up und als Leiter der Forschung und Entwicklung bei einem international agierenden Unternehmen, erwarb er Kenntnisse über Aufbau und Pflege von Kooperationen, Antragsstellung und Projektleitung von Förderprojekten sowie dem Management von F&E-Projekten.
Über seine neue Aufgabe an der TH Lübeck sagt der neue Professor für Umwelttechnik und -kybernetik: „Mir ist wichtig den Studierenden mit Wertschätzung gegenüberzutreten. Über die so entstehende offene Gesprächskultur können komplexe Themen effizient und verständlich unterrichtet werden. Meine zentrale Aufgabe sehe ich in der angemessenen Ansprache von heterogen zusammengesetzten Gruppen. Basis für eine …Lernkultur ist … eine transparente Struktur der Vorlesung. Die Qualität der Lehre wird deutlich, wenn die Studierenden es in der späteren beruflichen Praxis vermögen, Methoden für Problemlösungen einzusetzen. Deshalb konzentriere ich mich nach der Darstellung der relevanten Grundlagen auf die Vermittlung von Methoden zur Lösungsfindung.“
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