Die vom FFF Bayern geförderte Sommer-Komödie Freibad der Constantin Film geht beim Green Filming neue Wege. Ein mobiler Stromspeicher, Photovoltaik und Weiternutzung der Filmbauten sind Teil eines umfassenden Nachhaltigkeitskonzepts der Produktionsfirma. Green Filming-Experte Philip Gassmann ist als Supervisor bei der Produktion im Einsatz; Judith Niemeyer, an der IHK Akademie München und Oberbayern zur Green Consultant Film & TV weitergebildet, ist hier ebenfalls beratend tätig.
Christine Rothe, Geschäftsführerin Constantin Film Produktion GmbH und Leiterin der Herstellungsleitung: „Wir sind stolz darauf, dass wir bei dem Doris Dörrie-Kinofilm Freibad außergewöhnlich viele nachhaltige Maßnahmen umsetzen können und damit die Mindeststandards des Arbeitskreises GREEN SHOOTING voll erfüllen, wenn nicht sogar übertreffen. Allein die Tatsache, dass 29 von 31 Drehtage in einem einzigen Motiv in der Nähe von München stattfinden, spart gewaltige Mengen Transporte und CO2. Das Hauptmotiv hat zudem eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. Wir beziehen also einen Teil der Energie aus Ökostrom und können durch den Einsatz eines neuen Stromspeicher-Anhängers bei diesem Dreh sogar komplett auf Diesel-Generatoren verzichten. Wir haben außerdem beim Catering zwei reine Veggie-Tage pro Woche eingeführt, und die Umkleidekabine, die wir extra für den Dreh gebaut haben, wird dem Freibad erhalten bleiben, so dass wir glücklicherweise auch keine Bauten entsorgen müssen.“
Green Filming-Experte Philip Gassmann: "Der mobile Stromspeicher, der gerade bei den Dreharbeiten von Freibad zum Einsatz kommt, ist in unserer Branche weltweit einmalig, da er eine riesige Menge Strom speichern kann und eine gewaltige Menge Strom auf einen Schlag abgeben kann. Damit kann man wirklich ein Set über einen nicht unerheblichen Zeitraum versorgen. Beim aktuellen Constantin-Projekt gibt es nur einen kleinen Feststromanschluss. Durch den mobilen Stromspeicher haben wir aber ständig eine grosse Reserve, die permanent aufgeladen wird und können somit komplett auf einen Generator verzichten. Diese Hybrid-Lösungen sind die Zukunft und ich freue mich sehr, dass die Constantin-Film diesen mutigen Schritt gegangen ist und das einfach mal ausprobiert. Es funktioniert!"
FFF-Geschäftsführerin Dorothee Erpenstein und FFF-Förderreferentin Judith Erber informierten sich vor Ort über die Maßnahmen für ökologische Nachhaltigkeit. „Viele Produktionen setzen inzwischen umfangreiche Konzepte zum Schutz unserer Umwelt um. Das ist das Ergebnis gemeinsamer Anstrengungen der Branche und der Förderung, die Green-Filming-Maßnahmen finanziell unterstützt. Wir freuen uns, dass hier schon viel erreicht wurde und setzen diesen Weg nun konsequent fort", so Dorothee Erpenstein.
Wenn am 1. Januar 2021 die fortgeschriebene FFF Förderrichtlinie in Kraft tritt, werden Antragstellerinnen und Antragsteller verpflichtet, in Form einer Selbstauskunft darüber zu informieren, inwieweit das Projekt, für das Fördermittel beantragt werden, ökologisch nachhaltig hergestellt wird.
FFF Geschäftsführerin Dorothee Erpenstein: "Green Filming wird immer selbstverständlicher. Die Implementierung der Selbstauskunft über die Umsetzung effizienter Nachhaltigkeitsmaßnahmen ist ein Zwischenschritt auf dem Weg zu verbindlichen Standards. Der FFF Bayern beteiligt sich dazu gemeinsam mit anderen Förderinstitutionen an einer vom BKM in Auftrag gegebenen Studie. Dank der sehr gefragten zertifizierten Weiterbildung zum Green Consultant Film & TV an der IHK Akademie München und Oberbayern gibt es Experten, die mit ihrem Wissen bei Filmproduktionen beratend tätig sind. Auch unsere Film Commission Bayern engagiert sich hier sehr stark und bleibt ein wichtiger Ansprechpartner für Produktionsteams."
Die Film Commission Bayern hat über Jahre Workshops und Seminare angeboten und dabei mit Philip Gassmann zusammengearbeitet. Die institutionalisierte Weiterbildung an der IHK Akademie München und Oberbayern ist ebenfalls in Kooperation mit dem Green Filming-Experten entstanden. Seit einem Jahr werden dort Filmschaffende zu Green Consultants Film & TV weitergebildet. Der FFF Bayern hat die Erstellung des Curriculums gefördert, die Film Commission Bayern hat den Prozess aktiv begleitet. Im Herbst starten bereits der sechste und siebte Lehrgang. Mittlerweile nehmen Filmschaffende aus ganz Deutschland das Angebot der Weiterbildung wahr. Die Mediengruppe RTL hat allein drei Lehrgänge gebucht, um das nachhaltige Produzieren sowohl im eigenen Haus als auch bei den zuliefernden Produktionsfirmen zu verankern. Deutschland ist das erste Land in Europa, in dem Green Consultants für Film- und Fernsehproduktionen ausgebildet und zertifiziert werden.
Die Film Commission Bayern engagiert sich außerdem in der bundesweiten Nachhaltigkeitsinitiative "Keen to be green" der German Film Commissions, die im Mai 2020 ins Leben gerufen wurde, um individuelle Weiterbildungen im Bereich nachhaltiger Arbeitsprozesse anzubieten und sich über neueste Entwicklungen zum Thema Green Filming zu informieren. Bisher haben Tausende Filmschaffende aus Produktionsdesign, Kostümdesign, Drehbuch und Regie, Produktion, Licht und Kamera, Cast sowie Agenturen an den Online-Veranstaltungen teilgenommen. Die German Film Commissions haben alle Aufzeichnungen der Veranstaltungen in einem eigenen YouTube-Kanal veröffentlicht.
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