Auguste-von-Sartorius-Weg in Aachen eingeweiht

In Aachen ist am heutigen Donnerstag der Auguste-von-Sartorius-Weg eingeweiht worden. Der Straßenname erinnert an die Gründerin des heutigen Kindermissionswerks ‚Die Sternsinger‘, das in diesem Jahr sein 175-jähriges Bestehen feiert. Am 2. Februar 1846 wurde das Hilfswerk in Aachen gegründet. Den Anstoß gab Auguste von Sartorius, ein 15-jähriges Mädchen, das von der Not der Kinder in China und Afrika erfahren hatte. Unter dem damaligen Namen „Verein der heiligen Kindheit“ nahm die Hilfe für Mädchen und Jungen in aller Welt ihren Anfang in Aachen. Der Leitgedanke damals wie heute: „Kinder helfen Kindern!“ 1922 erhob Papst Pius IX. den Verein zum Päpstlichen Werk mit dem Namen „Päpstliches Missionswerk der Kinder in Deutschland“, heute heißt es „Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘“. Markenzeichen des Hilfswerks sind die Sternsinger, die jedes Jahr rund um den Jahreswechsel den Segen Gottes zu den Menschen bringen und Spenden für Gleichaltrige in aller Welt sammeln.

„Auguste von Sartorius wollte damals Mädchen und Jungen in Ländern des globalen Südens helfen. Dort, wo der Wohlstand nicht so groß ist wie bei uns. Dafür hat sie schon im Alter von 15 Jahren ihre ganze Energie eingesetzt“, sagte die Oberbürgermeisterin der Stadt Aachen, Sibylle Keupen, bei der offiziellen Straßeneinweihung. „Die Idee von ‚Kinder helfen Kindern‘ ist so aktuell wie nie. Ich treffe immer häufiger auf Kinder, die sich engagieren und mitbestimmen wollen. Dieser Einsatz junger Menschen ist mir persönlich ganz wichtig. Wir brauchen Kinder, die unsere Stadt mit Engagement und Leben füllen. Ein großes Dankeschön geht daher an Auguste und die vielen Sternsingerinnen und Sternsinger, die sich für andere Kinder stark machen!“, so die Oberbürgermeisterin.   

Pfarrer Dirk Bingener, Präsident des Kindermissionswerks, betonte in seiner Ansprache: „Auguste gehört zweifelsohne zu den großen Persönlichkeiten der Kaiserstadt. Wir freuen uns sehr, dass unsere Gründerin durch den Auguste-von-Sartorius-Weg nun noch einmal mehr ins Bewusstsein der Aachener rückt und dauerhaft im Stadtbild präsent wird.“ Bingener hob vor allem die besondere Geschichte des Hilfswerks hervor: „Kinder haben die Kraft, die Welt zum Guten zu verändern. Auguste hat damals ihre Vision von einer gerechteren Welt hartnäckig verfolgt. Und Hunderttausende Kinder tragen als Sternsinger die Idee von Auguste bis heute weiter. Die Aktion Dreikönigssingen ist zur weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder geworden und Mädchen und Jungen in aller Welt kann durch den Einsatz der Sternsinger geholfen werden.“

Der Auguste-von-Sartorius-Weg befindet sich im Aachener Stadtteil Forst und führt zu Wohnungsneubauten der gewoge AG. „Wir sind sehr glücklich, dass unser neues Wohnquartier jetzt in Verbindung mit dieser bedeutenden Aachener Persönlichkeit, Auguste von Sartorius, steht“, sagte Thomas Hübner, Vorstand der gewoge AG, im Rahmen der Einweihung. „Ihre kraftvolle Vision einer gerechteren Welt, die von Kindern ausgeht, ist heute mehr denn je inspirierend. Auch für unser Handeln bei der gewoge AG. Denn wenn wir kommen, bringen wir immer bezahlbaren Wohnraum mit. Und kommen damit einer gerechteren Welt ein Stück näher. Wir sind sehr froh, mit diesem sehr lebensfreundlichen Umfeld voller Spielangebote und Aufenthaltsqualitäten, Kindern mit ihren Familien ein Zuhause geben zu können. Die unmittelbare Nachbarschaft zur tollen Montessorischule Mataréstraße ist sozusagen dann noch die Sahne auf dem Kakao und ein echter Glücksfall“, so Hübner. Feierlich enthüllt wurde das Straßenschild schließlich von den Sternsingerkindern Mira, Emilia und Elisa (alle 9 Jahre) von der benachbarten Montessori-Grundschule.

Informationen zu Auguste von Sartorius:

Auguste von Sartorius wurde 1830 in Aachen geboren und lebte bis 1855 in Aachen. Als 15-jährige gründete sie 1846 den „Verein der heiligen Kindheit“, das spätere Kindermissionswerk, und war zehn Jahre lang seine erste Leiterin. 1855 trat Auguste von Sartorius in das Kloster Bloemendal der Sacre-Coeur-Schwestern in Vaals ein, wo sie ab 1864 für viele Jahre auch Oberin war. Von 1894 bis 1895 leitete sie als Generaloberin die gesamte Genossenschaft der Sacre-Coeur­Schwestern. Im Jahr 1895 starb Auguste von Sartorius in Paris.

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