Was tun, damit die nächste Hitzewelle für unsere Hunde nicht zur Qual wird?

Eine Hitzewelle mit bis zu 35 Grad liegt bisher hinter uns. Und mit den zahlreichen Niederschlägen kam auch noch die große Schwüle hinzu. Das ist anstrengend, nicht nur für uns Menschen, sondern auch für unsere Hunde. Da die Sommer in den letzten Jahren außerdem immer heißer geworden sind, ist es umso wichtiger zu wissen, welche Maßnahmen greifen, um die Strapazen in dieser Zeit für unsere tierischen Mitbewohner so gering wie möglich zu halten.

Für Hunde gibt es nach Auskunft von Dr. Stefan K. Hetz, Diplom-Biologe und wissenschaftlicher Referent beim Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e. V. (ZZF), mehrere aus Physiologie und Verhalten abgeleitete Möglichkeiten, mit der Sommerhitze umzugehen:

1.    Hitze vermeiden
Hunde sollten niemals allein im Auto zurückgelassen werden, auch dann nicht, wenn der Wagen im Schatten steht: „Hunde können nicht schwitzen, deshalb halten sie Temperaturen ab 40 Grad höchstens 15 Minuten lang aus.“ Zudem sollte das Gassigehen in die kühlen Abendstunden verlegt werden: „Vermeiden Sie beim Spazierengehen eine zu große Anstrengung und eine damit einhergehende Wärmeentwicklung durch den Metabolismus im Hundekörper. Durch die hohen Temperaturen und den hohen Stoffwechsel kommt es schnell zu Problemen bei der Wärmeabgabe.“

2.    Schatten aufsuchen
„Hundehalter und ihre Tiere suchen am besten so oft wie möglich den Schatten auf. Wie unsere Kleidung absorbiert das Fell der Hunde die Sonnenstrahlung sehr gut und erwärmt sich entsprechend stark, was eine zusätzliche Belastung darstellt.“

3.    Chillen
„Ein kleiner Luftzug hilft, die Wärme von der Haut abzuleiten. Auch bei relativ hohen Temperaturen gelingt es dem Hund besser, trotz dichten Fells überschüssige Wärmeenergie loszuwerden. Diese Wärmeabgabe kann bei Hunden, deren Fell dauerhaft wächst, dadurch unterstützt werden, dass eine anstehende Fellpflege in die Sommermonate gelegt wird.“ Mit der Schur lässt sich auch einem Hitzestau durch verfilztes Fell vorbeugen. Frisch geschoren in einem kühlenden Luftzug ausruhen und abkühlen – so ‚chillt‘ der Hund am liebsten.

4.    Kühlen am Boden
Hunde lieben es, im Sommer mit Körperteilen, die weniger behaart, aber gut durchblutet sind, einen intensiven Kontakt zu kühlenden Flächen zu suchen: „Über direkten thermischen Kontakt zwischen dem warmen Hundekörper und beispielsweise einem kühlenden Steinfußboden kann so die Wärme durch Wärmeleitung (Konduktion) aus dem Hund abfließen.“ Im Handel sind für diesen Zweck auch Kühlmatten oder -kissen erhältlich. Für Schlafplätze gilt: „Auch wenn im Winter das Körbchen gut isoliert, ist das im Sommer eher hinderlich.“

5.    Hecheln und Baden
„Das Hecheln ist für Hunde ein effektiver Weg der Wärmeabgabe. Wenn die Vierbeiner hecheln, verdunstet durch den starken Luftwechsel eine große Menge Flüssigkeit im Bereich der Zunge und des Mauls. Die dabei entstehende Verdunstungskälte (immerhin 2.000 Joule pro Gramm Wasser) nutzen die Tiere, um ihre Körpertemperatur spürbar abzusenken. Um hecheln zu können, müssen Hunde also viel trinken.“  

Für Erfrischung sorgt natürlich auch ein Bad im See. Hundefreunde sollten sich jedoch über die Wasserqualität informieren, weil stehende Gewässer manchmal Nährboden für Bakterien und gesundheitsschädliche Algen sind. Im Handel gibt es für den Wasserspaß auch Hunde-Pools oder Wasser-Spielmatten: „Die Verdunstungskälte des Wassers, die beim Trocknen entsteht, kann dabei helfen, den Körper abzukühlen. So sollte es gelingen, möglichst hitzestressfrei durch den Sommer zu gelangen“, erklärt Hetz abschließend.

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