Hierzu Prof. Martin Maria Krüger, Präsident des Deutschen Musikrates: „Mit Siegfried Matthus ist ein wirkungsreicher Komponist und Pädagoge von uns gegangen. Er zählte zu den bedeutendsten Vorreitern der Modernen Klassischen Musik in der DDR und hat mit seinem über 600 Werke umfassenden Schaffen, darunter 14 Opern und 60 Orchesterwerke, ein großes Erbe hinterlassen. Der Gründer und langjährige künstlerische Leiter der Kammeroper Schloss Rheinsberg hat sich nicht nur pädagogisch engagiert, sondern immer wieder energisch für bessere Rahmenbedingungen für die musikalische Bildung eingesetzt. Der Deutsche Musikrat wird sein Wirken und sein Andenken in Ehren halten.“
Siegfried Matthus wurde 1934 als Sohn von Landwirten in Ostpreußen geboren. Er flüchtete mit seinen Eltern 1944 vor der Roten Armee in den Westen und wuchs schließlich auf dem Land in Brandenburg auf. Nach seinem Abitur in Rheinsberg studierte Siegfried Matthus an der Musikhochschule in Ost-Berlin Chor- und Ensembleleitung sowie Komposition bei Rudolf Wagner-Régeny und war Meisterschüler von Hanns Eisler. Von 1966 bis 1989 arbeitete er als Komponist und Dramaturg an der Komischen Oper. Nach der Wende gründete er die Kammeroper Schloss Rheinsberg zur Förderung junger Opernsängerinnen und Opernsänger. Für sein Wirken und kompositorisches Schaffen hat er zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten u.a. 1984 den Nationalpreis der DDR II. Klasse für Kunst und Literatur, 1998 den Deutschen Kritikerpreis und 2015 das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.
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