Eindrucksvoll und sehr anschaulich legt Jill Lepore dar, wie alle Beteiligten mit ihren unterschiedlichen Interessen und Wünschen sich in einem Fluss von Eventualitäten befinden, wie sich Individuen und Gruppierungen freiwillig und unfreiwillig in politische Kämpfe verstricken, wie wirtschaftliche Interessen und politische Bestrebungen mit politischen Vorstellungen kollidieren – und wie die Abschaffung der Sklaverei das maßgebliche und zugleich trennende Element der amerikanischen Geschichte ist. Überdies zeigt Jill Lepore auf, inwiefern die Nachwirkungen der Amerikanischen Revolution die amerikanische Politik bis heute beeinflussen.
Nach Überzeugung der Jury gelingt es der Historikern Jill Lepore, eine politische und ganzheitliche Darstellung der amerikanischen Geschichte zu präsentieren; nicht etwa, um gleichsam "Mastermind-Urteile über das Vergangene zu fällen, sondern um die Gegenwart für eine breite Öffentlichkeit verständlicher werden zu lassen", heißt es in der Jury-Begründung.
Jill Lepore ist Hochschullehrerin für Geschichte in Harvard und Essayistin.
Der Hannah-Arendt-Preis wird von der Stadt Bremen und der Heinrich-Böll-Stiftung vergeben und ist mit 10.000 Euro dotiert. Er wird an Personen verliehen, die mit einer mutigen Intervention das "Wagnis Öffentlichkeit" annehmen. Der Preis wird am Freitag, den 3. Dezember 2021 um 18.00 Uhr vom Vorstand des "Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken e.V.", vom Bremer Senat und von der Heinrich-Böll-Stiftung im Bremer Rathaus verliehen.
Der Jury gehören an: Prof. Antonia Grunenberg (Berlin/Oldenburg), Prof. Grit Straßenberger (Bonn), Prof. Thomas Alkemeyer (Berlin/Oldenburg), Prof. Catherine Colliot-Thélène (Rennes, Frankreich), Prof. Michael Daxner (Potsdam) und Dr. Monika Tokarzewska (Torun, Polen)
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