Gerhard Raff

Gerhard Raff wurde am 13. August 1946 in Stuttgart-Degerloch geboren. Auf seiner Internetseite (www.gerhardraff.de) lesen wir, dass sein Lebensweg oft vom sozialen Abstieg bedroht war. Dort heißt es: »Das Studium der Evangelischen Theologie und der Geschichte in Tübingen hat er sich als Eisenbahn- und Bauarbeiter, als Flughafenarbeiter und 5 wissenschaftliche Hilfskraft selbst verdient. Zur Finanzierung seiner Dissertation arbeitete er beim Stadtarchiv Stuttgart und verfasste dort die – danach vom städtischen Zensor arg zerrupfte – Chronik der Stadt Stuttgart 1954-1960.« [LINK]

Raff wurde mit einer Arbeit über die Ursprünge des Hauses Württemberg promoviert, die 1988 unter dem Titel Hie gut Wirtemberg allewege I: Das Haus Württemberg von Graf Ulrich dem Stifter bis Herzog Ludwig veröffentlicht und mit bislang drei Folgebänden fortgeführt wurde.

Raff ist seit 1973 wöchentlicher Kolumnist der Stuttgarter Zeitung und 15 schreibt seine Kolumnen auch gern auf Schwäbisch. Seit 2003 ist er monatlicher Mitarbeiter des Evangelischen Gemeindeblatts für Württemberg. Für seine schwäbischen Geschichten, die in der Stuttgarter Zeitung veröffentlicht und 1985 unter dem Titel Herr, schmeiß Hirn ra! als Buch erschienen, wurde er im gleichen Jahr mit dem Thaddäus-Troll-Preis ausgezeichnet.

Seine Veröffentlichungen sind außerdem u. a.: Das dritte Hirn, Stuttgart/Leipzig 2005. 2. Auflage, Schwaigern 2012; Die Gschicht vom Mose ond de Zehn Gebot, Schwaigern 2011; Schwäbische Juwelen, Schwaigern 2012; Gerhard Raff kann auch Hochdeutsch, Schwaigern 2013; Hie gut Wirtemberg allewege IV, Schwaigern 2015.

Raff wurde auch geehrt: 1998 Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland; 2010 Daniel-Pfisterer-Preis des Geschichts- und Kulturvereins Köngen e.V.; 2013 Sebastian-Blau-Ehrenpreis Josef Eberle des schwäbische mund.art e.V.. 
Raff ist ein streitbarer Mann mit ureigenem Kopf. Ihn zeichnen aus die Liebe zur Erforschung der Geschichte seiner Heimat, der Stolz auf seine Herkunft als Bauernbub und sein Engagement für soziale, ökologische und kulturelle Projekte, die er überall fördert. Im Evangelischen Gemeindeblatt heißt es 2016: Er ist »der meistgelesene Dialektautor der Welt« und äußerst erfolgreicher »Benefizschwätzer«, wie er sich selber bezeichnet […] Er ist auch der Schaffer jenes Gartens im Ortskern des alten, seit 1908 nach Stuttgart eingemeindeten Filderdorfes […]. Wohltätigkeit ist überhaupt das Markenzeichen Raffs. Seine zeitweise bis zu 300 »Benefizschwätzereien« pro Jahr tragen immer dazu bei, irgendwo eine Kirche, eine soziale Einrichtung, eine Stiftung, Projekte in aller Welt zu fördern. Und so nebenher hat er bislang schon 141 Denkmäler in sechs europäischen Ländern »errafft« und errichten lassen, darunter die bekannten Stauferstelen – die 33. wird Mitte Oktober im holländischen Nimwegen enthüllt.« [LINK]

Wir im Bundesvorstand des Verbands deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller gratulieren Gerhard Raff zu seinem Geburtstag sehr herzlich und wünschen ihm gute Gesundheit und weiterhin viel schwäbisch-aufständische Kraft.

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