Bald ist die Fledermaus-Saison schon wieder vorbei. „Dann werden sich unsere kleinen nächtlichen Flattertiere für die Winterstarre wieder in Nischen und Ritzen auf unseren Dachböden, in unseren Kellern und in alten Bäumen verstecken oder zum Winterurlaub gen Süden ziehen“, so die Leiterin des NABU-Projekts „Fledermausfreunde“ Julia Teubner. „Wer die faszinierenden Flattertiere also noch aus nächster Nähe erleben möchte, sollte einen der vielen Batnight-Termine im August besuchen.“ An einigen Orten in Brandenburg können Interessierte – große wie kleine – mehr darüber erfahren, was diese Säugetiere so besonders macht und wie wir ihnen unter die Flügel greifen können.
Am kommenden Freitag hat der NABU Neuenhagen ein spannendes Programm für die ganze Familie im Hellpfühlepark zusammengestellt: Am 20. August wird ab 19 Uhr gebastelt und die Kleinsten beim Kinderschminken selbst in kleine Flatterer verwandelt. Beim Netzfang können mit etwas Glück einige der 19 in Brandenburg vorkommenden Arten näher unter die Lupe genommen werden.
Am letzten August-Wochenende locken gleich vier Batnight-Termine, nämlich am Freitag, den 27. August im Naturpark Barnim und am Samstag, den 28. August im Panketal sowie in den NABU-Erlebniszentren Blumberger Mühle und Rühstädt. Auch hier locken spannende Aktivitäten wie Fledermaus-Netzfang, Kinderschminken und -basteln und vieles mehr!
Termine des Projekts „Fledermausfreunde“ unter nabu-bb.de/fledermaus-termine
Hintergrund:
Die Internationale Batnight wird von EUROBATS, dem Europäischen Büro für Fledermausschutz, veranstaltet. In Deutschland wird sie vom NABU organisiert. Mit der Aktion soll auf die Bedrohung der Tiere aufmerksam gemacht werden. In Deutschland sind vier Arten stark gefährdet, drei sogar vom Aussterben bedroht. Zwölf weitere Arten sind gefährdet, stehen auf der Vorwarnliste oder es gibt nicht genug Daten, um ihre Gefährdung genau einschätzen zu können.
Weltweit gibt es mehr als 1.000 Fledermausarten, von den 27 in Deutschland vorkommenden Arten wurden mittlerweile 19 in Brandenburg nachgewiesen. Es werden Wald- bzw. Siedlungsbewohner unterschieden, die bevorzugt in Wäldern oder eben menschlichen Siedlungen nach Quartieren suchen und entsprechend unterschiedliche Ansprüche an den Unterschlupf haben. Ihr größtes Problem ist der Verlust von geeigneten Lebensräumen. Zwar bietet die Stadt viele Möglichkeiten, Ersatz für natürliche Quartiere wie Felsspalten oder abstehende Rinde zu finden. Doch die Modernisierung von Fassaden und Dächern zerstört wichtige Fledermausquartiere. Fugen und Spalten an Gebäuden werden häufig ersatzlos wegsaniert. Auch alte Bäume, die in ihren Höhlen und Ritzen Unterschlupf gewähren, verschwinden zunehmend. Hinzu kommt der Einsatz von Pestiziden. Diese sind eine Ursache für das Insektensterben. Pestizide zerstören somit die Nahrungsgrundlage der Fledermäuse und vergiften die Tiere über die Nahrungskette.
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